Schärding: Ölfilm auf Pram
Am 3. Oktober 2020 gegen 13:15 Uhr wurde die Anzeige erstattet, dass sich auf der Pram in Schärding, im Mündungsbereich zum Inn, ein Ölfilm und starker Ölgeruch ausbreitet. Bei den Ermittlungen konnte die Ursache der Verschmutzung rasch gefunden werden. Etwa 150 Meter flussaufwärts wurde ein Kanal gefunden, aus dem ein kleines Gerinne in die Pram eingeleitet worden ist. Von dieser Stelle breitete sich der Ölfilm auf der Pram und im Anschluss auch auf dem Inn aus. Durch die Feuerwehr wurden in diesem Bereich und vor dem Mündungsbereich in den Inn Ölsperren errichtet. Nach Rückverfolgung des Kanales konnte die Quelle der Einleitung im Innenhof einer Wohnanlage in Schärding gefunden werden. In einem Abwasserschacht wurde durch einen bislang unbekannten Täter Diesel oder Heizöl in einer nicht bekannten Menge entsorgt.
Update der Feuerwehr:
Um 13:40 Uhr wurde die FF Schärding am 4. Oktober zu einem Ölgeruch im Prambereich Allerheiligen von der Polizei und Passanten alarmiert. Die Lageerkundung ergab einen Ölfilm unbekannter Ursache auf der Pram. Unverzüglich wurden drei Maßnahmen gesetzt: Sofortige Lageerkundung, wie weit sich der Film bereits auf dem Inn ausgebreitet hat, Setzen einer ersten Ölsperre in der Pram und weitere Erkundungsmaßnahmen, um die Ursache zu finden. 18 Mann mit 5 Fahrzeugen, einem Motorboot und einer Einsatzzille standen dabei von der FF Schärding im Einsatz. Gemeinsam mit der Polizei konnte nach kurzer Zeit ein Kanalauslauf aus einem ehemaligen Betriebsareal als vermutliche Ursache ausgeforscht werden, welcher direkt in die Pram mündet. Sofort wurde auch am Kanalauslauf eine Ölsperre errichtet, um eine weitere Gewässerverunreinigung hinanzustellen. Mittlerweile ergab die Lageerkundung mit dem Motorboot, dass sich der leichte Ölfilm am Inn bereits mehr als 7 Kilometer ausgebreitet hatte und dort weiter in Richtung Passau trieb. Aus diesem Grund wurde auch die zuständige Feuerwehr Wernstein alarmiert, welche mit dem Arbeitsboot ebenfalls im Ufer- und Buchtbereich Wernstein eine Ölsperre setzte, weil sich dort auch Öl angesammelt hatte. Auch die Feuerwehr Passau, sowie die Grenzkraftwerke wurden informiert. Somit war die weitere Ausbreitung in allen Bereichen gestoppt – der Einsatz aber noch lange nicht beendet. Bereits ab Einsatzbeginn wurden alle Maßnahmen mit der Polizei und der Wasserrechtsbehörde der BH abgestimmt. Die Wasserrechtsbehörde zog in weiterer Folge auch einen Hydrologen des Landes Oö. bei, welcher die Einsatzstelle besichtigte und weitere Maßnahmen anordnete. Im Bereich der Austrittsstelle musste der Oberflächenbereich durch ein Baggerunternehmen abgetragen und gesichert entsorgt werden. Eine weitere Spezialfirma zur Kanalspülung wurde ebenfalls verständigt, welche den Kanal von der Austrittsstelle bis zum Einlauf in die Pram reinigte. Diese Firma wurde auch durch Einsatzkräfte der FF Schärding mit dem Tanklöschfahrzeug unterstützt. Die weiteren Ermittlungen zur genauen Ursache führt die Polizeiinspektion Schärding durch. Die Arbeiten konnten – nachdem das gesamte ölkontaminierte Material gereinigt war – für den ersten Tag abgeschlossen werden. Die Ölsperren bleiben aber nach wie vor im Wasser und müssen auf Anordnung der Behörde mehrmals täglich kontrolliert werden. Der Einsatz wird also – bis zum Abbau der Sperren und der Entsorgung – noch mehrere Tage andauern.
Quelle: LPD Oberösterreich, FF Schärding