Österreich erlebt Aufschwung in der Digitalisierung
In den letzten Jahren konnte sich Österreich in Sachen Digitalisierung leider nicht hervorheben. Missglückte Versuche wie die Amazon-Alternative “Kaufhaus Österreich”, die lang andauernde Umsetzung des “Grünen Passes” oder des digitalen Kfz-Führerscheins auf dem Handy, haben dem Land einen eher schlechten Ruf verpasst, wenn es um digitale Innovationen ging. Doch die Pandemie scheint den Prozess enorm beschleunigt zu haben, denn inzwischen ist Österreich von Platz 13 auf Platz 10 unter den EU-Staaten beim Stand der Digitalisierung gerückt.
EU-Kommission lobt Versorgung mit 5G-Netz
Unterdessen konnte das Land auch Deutschland und Belgien überholen. Nicht nur in der Versorgung mit digitalen öffentlichen Diensten, sondern auch in der Anzahl und Ausbildung der Fachkräfte und Experten aus der digitalen Branche, hat Österreich einen enormen Sprung nach vorne gemacht. Die EU-Kommission lobte vor allem die gute Versorgung mit dem 5G-Netz, welches als der neueste Mobilfunkstandard gilt.
Inzwischen seien 50 % der bewohnten Gebiete mit diesem Netz ausgestattet. Weiterhin ist der Zugang zu einer High-Speed-Internetverbindung im Land innerhalb kurzer Zeit von 13 % auf 39 % gestiegen. Dennoch liegt dieser Wert noch weit unter dem EU-Durchschnitt, den laut diesem haben rund 59 % der EU-Bevölkerung eine schnelle Internetverbindung. Auch in den kleinen und mittleren Unternehmen hat sich einiges getan, denn diese sind unterdessen weitestgehend digitalisiert. Allerdings nutzen in diesem Bereich lediglich 9 % Big Data, was ebenfalls weit unter dem EU-Durchschnitt von 14 % liegt.
Österreich als Vorreiter
Dennoch greifen immer mehr Unternehmen auf die Datenspeicherung in Cloud-Systemen zurück. Rund 20 % der österreichischen Betriebe nutzen diese Systeme bereits, was nur 6 % unter dem durchschnittlichen EU-Wert liegt. Besonders gut aufgestellt ist das Land jedoch in der Bereitstellung von digitalen öffentlichen Diensten. So benutzen inzwischen 81 % der Internetuser die sogenannten e-Government-Dienste. In der gesamten EU greifen lediglich 64 % auf solche Dienste zurück, womit Österreich als Vorreiter in diesem Bereich gelten kann.
“Die e-Government-Dienste erleichtern und unterstützen die Regierung bei der Weitergabe von wichtigen Informationen an staatliche, kommunale und behördliche Einrichtungen. Diese können darüber wiederum relevante Nachrichten an Bürger, Unternehmen und Organisationen weiterleiten. Da diese Prozesse mithilfe digitaler Technologien ausgeführt werden können, ist es möglich, die Kommunikation zwischen den einzelnen Bereichen zu erleichtern und zu beschleunigen. Für den korrekten Einsatz, einen ausreichenden Schutz gegen Angriffe von außen und die Aufrechterhaltung und Entwicklung einzelner Funktionen, braucht es jedoch Experten, die sich auf eben jenem Gebiet auskennen. Daher brauchen wir also auch in Zukunft noch mehr IT- und Medienspezialisten, die solche Online-Dienste zur Verfügung stellen können” erklärt der Gründer und Informatikexperte von metalecture.com.
Investition in die Zukunft
Wie sich die Lage in Österreich weiterentwickeln wird, ist derzeit noch nicht abzusehen. Wichtig ist jedoch, dass das Land weiterhin in die Digitalisierung investiert und den Fortschritt weiterhin vorantreibt. Da sich die Technologien und Innovationen rasant weiterentwickeln, muss auch das Land am Ball bleiben, wenn es darum geht, den aktuellen Aufschwung beizubehalten.