Österreichischer Pyrotechnikverband und TierfreundInnen suchen das Gespräch!
Foto: Weco Pyrotechnische Fabrik GmbH
Foto: Liebenwein
Tierschutz und Pyrotechnik
Wien (OTS) - Österreichischer Pyrotechnik-Verband und TierfreundInnen suchen das Gespräch!
Tierschutz Austria und der Verband der österreichischen Pyrotechnik kämpfen gemeinsam gegen illegale und nicht widmungsgerecht verwendete Böller, deren Schall- und Lärmpegel um ein Vielfaches höher ist als der jener Feuerwerkskörper, die in Österreich nach dem Pyrotechnikgesetz zugelassen wären! Doch wie so oft ist ein Gesetz, das nicht vollzogen wird (und werden kann) nur das Papier wert, auf dem es geschrieben wurde.
Der Kärntner Unternehmer und Obmann des Verbandes der österreichischen Pyrotechnik, Hans Matthias Liebenwein, beabsichtigt gemeinsam mit MMag. Dr. Madeleine Petrovic, Präsidentin von Tierschutz Austria (Wiener Tierschutzverein), gegen den Import und Verkauf von illegalen, gefährlichen und überlauten Böllern sowie Knallkörpern der Kategorie P1 („Schallerzeuger“), die für Unterhaltungszwecke verboten sind, vorzugehen.
Bei einem regen Informationsgespräch zwischen den TierschutzfunktionärInnen und dem Verband der österreichischen Pyrotechnik in Wien wurden kürzlich Probleme der unterschiedlichen Verbände erörtert und von beiden Seiten kritische Argumente ausgetauscht und diskutiert. Überhöhte Lautstärke und Verletzungsgefahr, so Liebenwein, gehe von Feuerwerkskörpern aus, die in Österreich gar nicht zugelassen sind. Liebenwein, der großes Verständnis für die Sorgen und Anliegen der TierfreundInnen hat, konnte der Feststellung von Präsidentin Petrovic, dass etliche Haus-und Wildtiere Jahr für Jahr durch unkontrollierte Knallerei verängstigt und verstört werden, einiges abgewinnen. Genau das wären die meist durch das Internet aus dem Ausland bestellten, geschmuggelten und bei uns verbotenen Böller, die als ungeprüfte Waren für Konsumenten höchst gefährlich werden könnten, so Liebenwein. Da käme es sogar auch zu schweren Verletzungen! Weiters gehe es auch um widmungswidrig verwendete Knallkörper der Kat. P1 (Schallerzeuger), die von seriösen Pyrotechnik-Fachhändlern nicht angeboten werden.
Dem Missbrauch und dem Handel mit illegalen Feuerwerkskörpern gelte es rasch einen Riegel vorzuschieben, so der Pyrotechnik-Verband, der sich hingegen für CE-geprüfte Feuerwerkskörper der Kat. F1 und F2 zum Jahreswechsel einsetzt. Diese Produkte sind in Bezug auf Lärm, Satzmenge usw. viel leiser, da der Lichteffekt im Vordergrund steht und eben deswegen auch von notifizierten Prüfstellen in den EU-Mitgliedsstaaten genau auf Unbedenklichkeit überprüft, bevor sie zugelassen werden. Feuerwerkskörper der Kategorie F1 und F2 stellen eine geringere Gefahr dar und besitzen einen geringeren Lärmpegel.
Liebenwein: „Wir wollen gemeinsam mit Tierschutz Austria und allen TierfreundInnen gegen diese in Österreich verbotenen und illegalen Feuerwerkskörper vorgehen, die unserem Image großen Schaden zufügen und nur unnötigerweise extremen Lärm verursachen. Das legale Silvesterfeuerwerk sorgt hingegen für kurze Zeit und nur einmal im Jahr für ein buntes Lichterspiel und bringt auf diese Weise etwas Farbe und Freude ins Leben vieler Menschen – und das seit Jahrhunderten!“
Die meisten Menschen wünschen sich laut seriösen und aktuellen Umfragen ein prächtiges Feuerwerk in der Silvesternacht. Der Verband der österreichischen Pyrotechnik appelliert an die ÖsterreicherInnen, keine Feuerwerkskörper aus dem Internet im Ausland zu erwerben. Der Versandhandel mit pyrotechnischen Artikeln ist in Österreich verboten, ebenso die Versendung mittels Paketdienste. Nur Feuerwerkskörper der Kat. F1 und F2 mit CE-Kennzeichnung sind lärmbeschränkt.
Madeleine Petrovic schließt sich dem Appell an: „Hier stimmen wir mit dem Pyrotechnik-Verband überein und es freut uns, dass nach einem konstruktiven Gespräch und beidseitiger Dialogbereitschaft ein gemeinsamer Appell formuliert werden konnte“.
„Wenn Sie nicht darauf verzichten können, Feuerwerkskörper einzukaufen, dann bitte nur legal in Österreich zugelassene Knallkörper der Kategorie F2. Unser langfristiges Ziel als TierschützerInnen bleibt der Umstieg auf tierfreundlichere Alternativen. Zum Beispiel würden wir geregeltes Feuerwerk zu speziellen Anlässen wie Silvester oder anderen Jubiläen, an einem passenden Platz fern von Orten, wo sich empfindsame Lebewesen aufhalten, bevorzugen. Gegen illegale und nicht widmungsgerecht verwendete Knallkörper vorzugehen, ist jedoch ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.“
„Auch uns liegt die Umwelt und das Klima am Herzen“, so Liebenwein. „Deshalb erzeugen wir nachweislich immer mehr Raketen, die weniger Lärm, Schadstoffe und Müll produzieren. Wir sind große FreundInnen der Tiere und hoffen, dass wir in weiteren konstruktiven Gesprächen Tierschutz Austria davon überzeugen können!“
Quelle: OTS