Niederösterreich: Österreichweit einzigartige Teststrecke für automatisiertes Fahren entsteht in St. Valentin
LR Danninger/LR Achleitner: Testzentrum ist ein weiteres Musterbeispiel für die erfolgreiche grenzüberschreitende Zusammenarbeit
Bereits seit den 1930er Jahren befindet sich am heutigen Areal des Magna Powertrain Engineering Centers Steyr in St. Valentin eine Teststrecke, die ab sofort zu einem hochmodernen Testzentrum für automatisiertes und vernetztes Fahren ausgebaut wird. Am heutigen Freitag nahmen die Wirtschafts-Landesräte aus Niederösterreich und Oberösterreich, Jochen Danninger und Markus Achleitner, gemeinsam mit Eva Tatschl-Unterberger, Geschäftsführerin der Betreibergesellschaft DigiTrans, sowie der Bürgermeisterin der Stadtgemeinde St. Valentin, Landtagsabgeordnete Kerstin Suchan-Mayr, und dem Bürgermeister der Gemeinde Ernsthofen, Karl Huber, den Spatenstich für dieses österreichweit einzigartige Projekt vor. „Durch den Ausbau zum Testzentrum wird nicht nur die Forschung für das Zukunftsfeld automatisiertes Fahren vorangetrieben, sondern auch der gemeinsame Wirtschaftsraum zwischen Nieder- und Oberösterreich aufgewertet. Das Testzentrum ist ein weiteres Musterbeispiel für die erfolgreiche grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Das Projekt wird überdies eine zusätzliche positive wirtschaftliche Dynamik in der Region entfachen“, sind sich die beiden Landesräte Jochen Danninger und Markus Achleitner einig.
„Mit dem heutigen Spatenstich wird der Grundstein für die Zukunft des autonomen Transports in der Ostregion gelegt. Die Möglichkeiten, die das neue Testzentrum bieten wird, sind österreichweit einzigartig und schaffen optimale Rahmenbedingungen, um neue Gütermobilitätskonzepte entwickeln zu können. Durch das Leuchtturmprojekt erhoffen wir uns, dass weitere Industrieunternehmen auf die Wirtschaftsregion unserer beiden Bundesländer aufmerksam werden und ihre innovativen Projekte künftig hier testen und abwickeln werden“, so Niederösterreichs Wirtschafts- und Technologie-Landesrat Jochen Danninger.
Nach der Fertigstellung, die für Sommer 2022 geplant ist, können in St. Valentin autonome Fahrzeugtechnologien unter realen Bedingungen getestet werden. Das Gesamtinvestitionsvolumen für den Ausbau der Teststrecke beträgt rund 2,5 Millionen Euro und erfolgt mit Unterstützung des Landes Niederösterreich sowie durch EU-Mittel aus dem Europäischen Fonds für Regionalentwicklung (EFRE).
„Automatisierte Mobilität und autonome Fahrzeuge werden künftig der Schlüssel sein, um zukunftsweisende Konzepte für den Verkehr und den Transport realisieren zu können. Damit sind sie auch ein wichtiges Thema für die heimische Wirtschaft und werden den Warentransport nachhaltiger und sicherer machen. Betriebe unserer beiden Bundesländer haben hier schon viel zu bieten und können durch dieses Testzentrum ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit weiter ausbauen“, erläutert der oberösterreichische Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner. „Oberösterreich hat gemeinsam mit dem Bund die DigiTrans GmbH initiiert. Wir fördern den Aufbau und den Betrieb der DigiTrans GmbH schon seit 2018 beginnend mit der Gründung sowie rund um den Know-how-Aufbau, Mitarbeiter/innen, Investitionen in Messgeräte und Testfahrzeuge, Durchführung von Testprojekten, usw.“, unterstreicht Landesrat Achleitner.
Die Erprobung von automatisierten Fahrzeugen auf Teststrecken wie in St. Valentin dient als Grundlage zur Weiterentwicklung der Alltagstauglichkeit automatisierter und vernetzter Fahrzeugtechnologien. Die Tests unter realistischen Bedingungen sind ein Muss, um die maximale Verkehrssicherheit für den täglichen Einsatz im öffentlichen Straßenverkehr zu gewährleisten. Daher wird die Teststrecke auch mit den modernsten technologischen Tools ausgestattet sein, wie etwa einer europaweit einzigartigen Outdoor-Beregnungsanlage.
Betrieben wird das Testzentrum von DigiTrans. Geschäftsführerin Eva Tatschl-Unterberger: „Ziel von DigiTrans ist es, mit dem Ausbau der Teststrecke die Entwicklung und Umsetzung autonomer Fahrzugtechnologien weiter voran zu treiben. Vor allem Entwicklungen im Thema Sicherheit und der Vernetzung der Verkehrsteilnehmer sind für die Zukunft essentiell und können bei uns am Testgelände erprobt werden.“
Das neue Digitrans-Testzentrum entsteht auf dem Gelände des Magna Powertrain Engineering Centers Steyr. Geschäftsführer Werner Dantendorfer über die Motivation von Magna mit der DigiTrans GmbH zusammenzuarbeiten: „Wir freuen uns, dass durch das Investment von DigiTrans Möglichkeiten an diesem Standort entstehen, gemeinsam an der Mobilität der Zukunft zu arbeiten und die Region im Bereich dieser Zukunftstechnologien zu stärken.“
Die DigiTrans GmbH stellt Know-how und Testinfrastruktur zur Verfügung und begleitet die Erprobung, Validierung, Forschung und Implementierung von automatisierten Nutzfahrzeugen und ihren verschiedenen Anwendungen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf automatisierten und autonomen Fahrzeugen und Fahrfunktionen sowie fahrerlosen Mobilitäts- und Transportsystemen im Bereich der kommunalen Dienstleistungen, der Logistik und des Schwerverkehrs.
Quelle: Land Niederösterreich
Über den Autor
Redaktion Vorarlberg
Chefredakteur von Regionews Vorarlberg
Weitere Artikel von Redaktion Vorarlberg