Niederösterreich: Offensive für ein zukunftsfittes Freiwilligenwesen
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LH Mikl-Leitner und LR Teschl-Hofmeister zur Freiwilligenmesse am 10. November und Innovationen im Freiwilligenbereich
Im Landtagsschiff fand am heutigen Donnerstag ein Mediengespräch und Treffen der Partnerinnen und Partner der Freiwilligenmesse Niederösterreich mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister statt. Dabei sprachen sie gemeinsam mit Kultur.Region.Niederösterreich-Geschäftsführer Martin Lammerhuber über die Offensive für ein zukunftsfittes Freiwilligenwesen und informierten unter anderem zur Freiwilligenmesse NÖ am 10. November sowie über weitere Innovationen im Freiwilligenbereich.
„Niederösterreich ist das Land des Ehrenamts. Jede zweite Niederösterreicherin und jeder zweite Niederösterreicher engagieren sich ehrenamtlich. Auf das sind wir sehr stolz“, sagte die Landeshauptfrau eingangs und ergänzte, dass man diese „starke Kraft der Ehrenamtlichen“ im Zuge des Hochwassers ganz besonders gespürt habe. Dieser Zusammenhalt habe eine besondere Qualität, sei es im formellen oder im informellen Freiwilligenwesen - also außerhalb der Vereinsstruktur. „Die Ehrenamtlichkeit ist für uns unersetzbar: Sei es bei den Blaulichtorganisationen, in der Pflege, in der Senioren- und Jugendbetreuung, im Sport, aber auch in der Kultur und Bildung. Überall sind Ehrenamtliche mit sehr viel Herz und Hingabe am Werk“, unterstrich Mikl-Leitner und informierte, dass 270 Millionen Arbeitsstunden von Ehrenamtlichen geleistet werden. „Das ergibt einen Wert von weit über vier Milliarden Euro“, ergänzte sie.
Der Zuspruch zum Ehrenamt sei nach wie vor sehr hoch, das erkenne die Landeshauptfrau auch bei der Freiwilligenmesse, die am 10. November im Regierungsviertel, im Haus der Geschichte, im Museum NÖ, beim ORF-Landesstudio, in der Ehemaligen Synagoge und im Kinderkunstlabor in St. Pölten stattfindet. „Mit dieser Messe wollen wir zum ehrenamtlichen Engagement motivieren“, so Landeshauptfrau Mikl-Leitner, die von einem Anmelderekord bei den Ausstellern sprach: Über 50 Institutionen und Organisationen werden ihre Leistungen am 10. November präsentieren, weitere interessierte Organisationen stünden zudem auf einer Warteliste. Zudem wird es um 9 Uhr eine hl. Messe in der Landhauskapelle mit Diözesanbischof Alois Schwarz geben. Um 14 Uhr folgt ein musikalischer Höhepunkt mit „Wir4“ und den „Seern“ vor dem Klangturm, was zugleich ein Dankesfest für jene Ehrenamtlichen darstellen soll, die bei den Arbeiten im Zuge des Hochwassers mitgewirkt haben.
„Weil wir um die Wichtigkeit des Ehrenamts und der Freiwilligen für unsere Gesellschaft wissen, bieten wir allen Ehrenamtlichen und Vereinen seit Mai mit dem neuen Freiwilligencenter Niederösterreich ein weiter verbessertes Serviceangebot“, führte die Landeshauptfrau aus und meinte weiters: „Ganz neu gibt es ab jetzt mit Matthias Cernuska einen Freiwilligenanwalt und mit Werner Steinwendner einen Freiwilligensteuerberater. Zwei Experten, die sich in den Dienst des Ehrenamtes stellen.“ Darüber hinaus gibt es nun ein 150-seitiges Freiwilligenhandbuch, das mit Anregungen, Fakten und Informationen zu Rechtsfragen rund um Vereine als Nachschlagewerk dienen soll. Das Freiwilligenhandbuch wurde an alle Gemeinden versendet und kann auf der Homepage freiwilligencenter.at kostenlos bestellt werden und ist dort auch zum Download erhältlich. Rege genutzt werde auch die Info-Hotline des Freiwilligencenter Niederösterreichs.
Mikl-Leitner informierte zudem über die neue NÖ Freiwilligenversicherung für das informelle Ehrenamt, die Mitte September mitten in der Hochwasser-Krise eingeführt wurde. „Jede helfende Hand soll Sicherheit haben, wenn sie im Einsatz ist“, so die Landeshauptfrau. Die neue Versicherung umfasse eine Unfallversicherung, eine Haftpflichtversicherung und Rechtsschutz und gelte automatisch für alle bei der Ausübung freiwilliger Tätigkeiten außerhalb eines Vereins. Über 500 Anfragen seien bereits eingelangt.
Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister unterstrich, dass der „Pflegebereich ohne Ehrenamtlichkeit nicht so gut funktionieren würde. In den Pflege- und Betreuungszentren würde es ohne Ehrenamtliche nicht gehen.“ Auch im Hospiz- und Palliativwesen seien die Ehrenamtlichen eine wichtige Stütze. Im Bereich der Pflege- und Betreuungszentren würden landesweit 1.400 Ehrenamtliche insgesamt 150.000 Arbeitsstunden leisten. „Ein unglaublich wichtiges und unterstützendes Element in den Häusern“, sagte sie. Teschl-Hofmeister zitierte weiters Altersforscher Prof. Kolland, der mehrfach darauf hinweise, dass Ehrenamt gesund und fit halte. „Ehrenamt ist nicht nur für Gesellschaft gut, sondern auch für einen selbst“, so die Landesrätin, die sich bei allen Ehrenamtlichen bedankte und bat, weiterzumachen. Interessierte lud sie ein, sich „drüberzutrauen“ und das Ehrenamt zu versuchen. „Es zahlt sich aus. Es tut gut, ehrenamtlich tätig zu sein und man kommt nicht mehr leicht weg davon“, ergänzte sie abschließend.
Quelle: Land Niederösterreich