Innsbruck: Packende literarische Kunst
Foto: Stadt Innsbruck/M. Niedrist
Anna Ladurner und Michèle Yves Pauty erhalten Literaturstipendien
Zwei Autorinnen konnten am 10. November die Auszeichnung „Hilde-Zach-Literaturstipendien 2021“ entgegennehmen. Das Hauptstipendium in Höhe von 7.000 Euro erging an Mag.a Anna Ladurner, das Förderstipendium mit 3.000 Euro an Michèle Yves Pauty.
„Ich freue mich, dass wir mit diesen Stipendien die aktuelle schriftstellerische Arbeit dieser Autorinnen unmittelbar fördern können“, gratuliert Kulturstadträtin Mag.a Uschi Schwarzl den Preisträgerinnen: „Ihre Texte laden förmlich zum Weiterlesen ein und ich bin schon sehr gespannt auf das Ergebnis.“
Jury wählte aus
Die Fachjury, bestehend aus Mag.a Valerie Besl (Agentur „vielseitig“), Dr.in Doris Eibl (Institut für Romanistik, Universität Innsbruck) und Mag. Joachim Leitner (Kulturredaktion Tiroler Tageszeitung), begründete ihre Entscheidung wie folgt:
„Anna Ladurner hat etwas zu erzählen – und die sprachlichen Mittel dazu: klare Sprache, ein Gespür für Rhythmus und eindrückliche Bilder, ein selbstbewusster und bewusst gewählter Ton. Ihr Romanauszug Hannah entwickelt schon nach wenigen Zeilen einen Sog, er zwingt zum Weiterlesen. Ladurner lässt nicht nur miterleben, sie erlaubt es den LeserInnen mitzufühlen, versteht es, Erzähltes für die Lesenden zu Erfahrung werden zu lassen. Wir freuen uns auf diesen Roman – und hoffen durch die Zuerkennung des heurigen Hilde-Zach-Stipendiums einen Beitrag zu dessen Fertigstellung leisten zu können.“
„Wir zeichnen Michèle Yves Pauty für ihren autobiografisch geprägten Erinnerungstext Familienkörper und ein mutiges literarisches Konzept aus, dessen Ergebnis man lesen will. Dem Vergangenen begegnet Pauty ebenso misstrauisch wie der Gegenwart, wenn sie eigene Erinnerungen und die anderer Familienmitglieder, dokumentarisches Material und literarische Fiktion zu einem Text montiert, der geschickt über die Bruchlinien von Text- und Gattungsgrenzen führt, die sich beim Lesen zum stimmigen Ganzen verbinden.“
Zu den Autorinnen
Anna Ladurner, geboren 1975 in Innsbruck, studierte Germanistik und Hispanistik in Innsbruck, Madrid und Wien. Sie unterrichtete Deutsch als Fremd- und Zweitsprache in unterschiedlichen Ländern (Brasilien, Vietnam, Albanien) und Institutionen (von der Universität bis zur Justizanstalt). Tätigkeit im Menschenrechts- und Flüchtlingsbereich (UNHCR, ÖRK). Lehrt autobiographisches, expressives, wissenschaftliches und berufliches Schreiben in Wien. Schreibt schon immer, seit 2020 auch für die Öffentlichkeit.
Michèle Yves Pauty ist 1982 in Innsbruck geboren. 2005 Diplom in Fotografie an der Graphischen Lehranstalt Wien. Ihre fotografischen Arbeiten waren auf der Parallel Wien, PhotoIreland Dublin, Hermitage Museum St. Petersburg und Eyes On – Monat der Fotografie Wien zu sehen. Studium der Deutschen Philologie in Berlin und Wien. Veröffentlichungen in mehreren Literaturmagazinen. Seit 2020 studiert Pauty Kreatives Schreiben in Hildesheim. AS
Quelle: Stadt Innsbruck