Österreich: Paul Flora im Karikaturmuseum Krems

Slide background
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner zu Besuch im Karikaturmuseum Krems
Foto: NLK Burchhart
Slide background
Paul Flora, Das Gespräch der Raben, 2009
Foto: © Nachlassvertretung für Paul Flora, Salzburg
19 Feb 13:38 2022 von OTS Print This Article

Große Retrospektive zum 100. Geburtstag

Krems (OTS) - Zum 100. Geburtstag von Paul Flora widmen das Karikaturmuseum Krems und die Paul Flora Nachlassvertretung dem Zeichner, Karikaturisten und Illustrator eine umfassende Retrospektive. Die Ausstellung mit dem Titel „100 Jahre Paul Flora. Von bitterbös bis augenzwinkernd“ ist von 20.02.2022 bis 29.01.2023 im Karikaturmuseum Krems zu sehen.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner zeigt sich erfreut, dass in der Schau zahlreiche Arbeiten aus den Landessammlungen Niederösterreich ausgestellt sind. Dem Karikaturmuseum Krems ist es gelungen, das umfangreiche künstlerische Schaffen Paul Floras mit all seinen feinen Zwischentönen aufzuzeigen. Niederösterreich und Paul Flora eint heuer etwas Besonderes: ihr 100. Geburtstag. Diese Jubiläen wollen wir 2022 gebührend würdigen, so Mikl-Leitner weiter.

Paul Flora (1922 – 2009) erschuf sich in seinen Zeichnungen ein eigenes Universum, bevölkert von Geistern und Harlekins, Poeten und Sphinxen, Geheimagenten, Marionetten, verwurzelten Tirolern und venezianischen Pestdoktoren. Der gebürtige Südtiroler entwarf wundersame Landschaften und eigenwillige Architekturen, Kugeln, Penthäuser, Lokomotiven und Fluggeräte. Mit seinen charakteristischen, gekreuzten Schraffuren wusste er gekonnt um das Spiel von Licht und Schatten am Papier. Floras Zeichnungen sind Erzählungen voller Poesie und Ironie, wobei Vergangenheit und Gegenwart in ein spezifisches Verhältnis zueinander treten.

In der Retrospektive spannen wir den Bogen von Floras Schülerzeichnungen bis zu seinen Spätwerken, die bis kurz vor seinem Tod entstanden. Mit knapp 170 Arbeiten können Besucherinnen und Besucher der über 70-jährigen Schaffenszeit des Zeichners nachspüren, führt Gottfried Gusenbauer, künstlerischer Direktor des Karikaturmuseum Krems, aus.

Ein Rundgang durch die Ausstellung gibt Aufschluss über die künstlerischen Anfänge des damals 13-Jährigen und seine frühen satirischen Geschichten. Schon bald fand der Tiroler zu seinem eigenständigen Zeichenstil. Bekannte und beliebte Motive entstanden. Über seine Raben meinte Flora selbst: „Apropos Raben: Mit denen hat es weiters nichts Geheimnisvolles auf sich – Käufer meiner Zeichnungen wollen mitunter Raben und so zeichne ich mitunter eben solche.“ Eine Auswahl von gesellschaftspolitischen Zeichnungen für DIE ZEIT (1957 – 1971) und Fotos seiner „Karikaturen-Verbrennungen“ loten die besondere Beziehung des Künstlers zur Karikatur aus. Rund 3.000 Karikaturen entstanden während der 14-jährigen Zusammenarbeit mit der deutschen Wochenzeitung. Trotz des damit einhergehenden internationalen Renommees und der Tatsache, dass Flora mit seinen Karikaturen Generationen an Künstler*innen beeinflusste, sah er sich selbst stets als Zeichner: „Ich bin kein Karikaturist, sondern ein Zeichner! Es könnte allerdings sein, dass meine Zeichnungen oft wie Karikaturen wirken.“ Zweifelsohne zählt der Künstler heute zu den herausragenden europäischen Zeichner*innen des vergangenen Jahrhunderts.

Die ausgestellten Originale stammen aus der Sammlung der Nachlassvertretung in Salzburg, der Galerie Thomas Flora, Innsbruck, der Galerie Seywald, Salzburg, aus Privatbesitz und aus den Landessammlungen Niederösterreich.

Mit der Ausstellung eröffnet auch der neue Exkurs zu Gabriela Oberkoflers „Buggelkraxen“. Die Paul-Flora-Preisträgerin verweist mit ihrer Installation auf die Brüchigkeit der dörflichen Idylle.

100 Jahre Paul Flora. Von bitterbös bis augenzwinkernd 20.02.2022 – 29.01.2023

Gabriela Oberkofler. Exkurs #8 20.02.2022 – 29.01.2023



Quelle: OTS



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien: