Perspektiven im Wandel: Fortschritte & Herausforderungen in der HIV-Betreuung in Österreich
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Von medizinischen Durchbrüchen bis zur sozialen Integration: Präsentation eines Expertenpapiers
Anlässlich des bevorstehenden Welttages der sexuellen Gesundheit am 4.9. präsentiert Gilead Sciences Österreich das HIV-Perspektivenpapier. Darin haben führende HIV-Expert:innen einen umfassenden Überblick über die Lebensrealitäten und Zukunftsaussichten von Menschen mit HIV in Österreich erstellt. Darüber hinaus veranschaulicht es die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage zur öffentlichen Meinung über HIV sowie konkrete Forderungen der Expert:innen.
Die Österreichische AIDS Gesellschaft schätzt, dass etwa 8.000 bis 9.000 Personen mit einem HIV-positiven Status leben[1]. Zur Eliminierung von HIV, haben die Vereinten Nationen die UNAIDS-95 %-Ziele formuliert, die auch für Österreich Anwendung finden. So sollen bis 2030 global 95 % aller Menschen mit HIV ihren Status kennen, 95 % davon sollen Zugang zur HIV-Therapie haben und weitere 95 % davon sollen das Therapieziel einer Viruslast unter der Nachweisbarkeitsgrenze erreichen. Denn unter effektiver HIV-Therapie kann das Virus auf sexuellem Wege nicht weitergegeben werden. Zudem soll es Null Diskriminierung von Menschen mit HIV geben. Die Werkzeuge zur Eliminierung von HIV sind also hinlänglich bekannt, jedoch stellt die Umsetzung dieser Ziele weiterhin eine Herausforderung dar. Das im Zuge der Pressekonferenz vorgestellte Perspektivenpapier formuliert konkrete Forderungen dahingehend. So verlangen die Expert:innen beispielsweise verstärkte Bildungsmaßnahmen für Gesundheitspersonal und Allgemeinbevölkerung, um Vorurteile über HIV abzubauen und die Qualität der Betreuung zu verbessern. Sie betonen die Bedeutung der Adhärenz für den Therapieerfolg, plädieren für neue, realistischere Darstellungen von Menschen mit HIV und fordernd den Ausbau psycho-sozialer Angebote, um eine ganzheitliche Unterstützung und Lebensqualität von Menschen mit HIV zu gewährleisten.
„In der Behandlung der HIV-Infektion wurden in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte erzielt, die Hoffnung und Perspektiven auf eine bessere Zukunft bieten. Doch während wir diese Erfolge feiern, müssen wir uns weiterhin den bestehenden Herausforderungen stellen, mit denen Menschen mit HIV immer noch konfrontiert sind.“, so Mag.a. Andrea Brunner, Geschäftsführerin der Aids Hilfe Wien.
Mehr Wissen über HIV schaffen, um Diskriminierung entgegenzuwirken
Eine der größten Herausforderungen bleibt die Diskriminierung und Stigmatisierung von Menschen mit HIV. Wiltrut Stefanek, Obfrau des Vereins PULSHIV, betont: „Ich begegne immer wieder Menschen die im privaten, beruflichen, aber auch im medizinischen Bereich aufgrund ihres HIV-Status diskriminiert werden. Häufig ist dabei einfach Unwissenheit ein treibender Faktor! Die Botschaft, dass wir unter HIV-Therapie nicht ansteckend sind, muss verbreitet werden. Ich bin überzeugt, dass Vorurteile und Ängste nur durch Aufklärung abgebaut und beseitig werden können.“
Die österreichische Umfrage[2], deren Ergebnisse im Perspektivenpapier aufgearbeitet wurden, deckt sich mit diesen Beobachtungen und zeigt erschreckende Ergebnisse: 16 % der Befragten würden keine Freundschaft mit einer HIV-positiven Person eingehen, und immerhin ganze 10 % würden nicht einmal neben einem:r Betroffenen Platz nehmen. Zudem herrscht ein gravierendes Unwissen über die Krankheit: 65 % glauben fälschlicherweise, dass HIV auch unter antiretroviraler Therapie sexuell übertragbar sei. 31 % sind der Meinung, dass HIV durch einen Kuss übertragen werden kann, und 12 % denken, dass das Teilen von Gegenständen wie Gläsern oder Tellern zu einer Infektion führen könnte. Diese Fehlinformationen stehen im krassen Widerspruch zur Realität. Michael Hofbauer, ein Betroffener und Aktivist, berichtet: „Ich lebe größtenteils so wie vorher - führe ein aktives Leben mit regelmäßigem Sport und achte auf eine gesunde Ernährung. Alles Dinge, die auch Menschen ohne HIV empfohlen werden.“
HIV-Kampagne „Wie du und ich“
Um die Stigmatisierung von HIV zu bekämpfen und das Bewusstsein in der Bevölkerung zu schärfen, hat Gilead Sciences Österreich die Kampagne „Wie du und ich“, als Folge der Forderungen „neue Bilder von HIV zu schaffen“, ins Leben gerufen. Den Kern der Kampagne bilden vier Sujets, die veranschaulichen, dass HIV jede und jeden betreffen kann. Gute medizinische Betreuung und ein aktiver Lebensstil bringen heute jedoch eine Lebenserwartung vergleichbar mit dem Rest der österreichischen Bevölkerung. Und das bei sehr guter Lebensqualität. Es ist von zentraler Bedeutung, das Thema HIV in das Bewusstsein der Menschen zu rücken und klar aufzuzeigen, was zur Verbesserung der aktuellen Situation erforderlich ist.
Dr. med. univ. Michael Skoll, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten appelliert: „Wir haben heute gehört, dass HIV noch immer sehr stark stigmatisiert ist und die Allgemeinbevölkerung ein relativ konkretes - jedoch veraltetes - Bild einer betroffenen Person im Kopf hat. Dabei übersehen wir aber, dass HIV tatsächlich jede und jeden von uns treffen kann. Menschen haben Sex. Nicht wenige auch ungeschützt. Das reicht bereits aus, um sich nicht nur mit HIV, sondern auch anderen sexuell übertragbaren Krankheiten zu infizieren. Es bedarf daher in allen Bereichen mehr Aufklärung und regelmäßiger Weiterbildungen, um das Thema sexuelle Gesundheit zu enttabuisieren und Bewusstsein dafür zu schaffen.“
Dr. Evelyne Ellinger, Country Medical Director Österreich bei Gilead Sciences Österreich betont: „Wir freuen uns, mit dieser Kampagne ein zu Unrecht tabuisiertes Thema anzusprechen und so ein realistischeres und positiveres Bild von Menschen mit HIV in den Köpfen der Bevölkerung zu etablieren. Das Umdenken und Enttabuisieren sexueller Gesundheit sind entscheidend für mehr Akzeptanz und Inklusion.“
Über Gilead Sciences GesmbH
Gilead Sciences, Inc. ist ein biopharmazeutisches Unternehmen, das seit mehr als drei Jahrzehnten nach medizinischen Durchbrüchen strebt und diese verwirklicht, um eine gesündere Welt für alle Menschen zu schaffen. Das Unternehmen engagiert sich für die Entwicklung innovativer Medikamente zur Vorbeugung und Behandlung lebensbedrohlicher Krankheiten wie HIV, Virushepatitis, COVID-19 und Krebs. Gilead ist in mehr als 35 Ländern weltweit tätig und hat seinen Hauptsitz in Foster City, Kalifornien.
Die seit 2007 bestehende Niederlassung in Wien ist für Gileads Geschäftstätigkeit in Österreich verantwortlich. Über 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten hochwertigen Service und konzentrieren sich auf den Vertrieb und die Kundenberatung.
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Quelle: OTS