Peter Herbert erhält Vorarlberger Kompositionspreis 2022
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Verleihung am Montag, 3. Oktober
Bregenz (VLK) – Der diesjährige Kompositionspreis des Landes geht an den Vorarlberger Komponisten und Kontrabassisten Peter Herbert, verkündet Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre verliehen. Geehrt wird der Preisträger des Vorarlberger Kompositionspreises von Seiten des Landes bei einem Festakt mit Publikum am Montag, 3. Oktober 2022, um 18:00 Uhr im Montfortsaal im Landhaus Bregenz.
In den vergangenen Jahren hat sich Peter Herbert mit künstlerischem Spürsinn vermehrt auf musikalische Spieltechniken und Möglichkeiten seines Instruments, dem Kontrabass, fokussiert. „Neben der großen Vielfalt an klanglichen Ausdrucksmöglichkeiten, die Peter Herbert mit seinem Instrument immer wieder demonstriert, überzeugt sein breiter kompositorischer Ansatz durch die Spielfreude, die seine Stücke beim Publikum und bei den aufführenden Musikerinnen und Musikern gleichermaßen auslösen“, betont Landesstatthalterin und Kulturreferentin Barbara Schöbi-Fink, die den Preis am Montag übergeben wird.
Zeitgenössische Musik weitergetrieben
Für die Jury stellen die Werke des 62-Jährigen einen großen Verdienst und eine enorme Bereicherung der Musikszene im Land dar. Sebastian Hazod, Jurymitglied, Geschäftsführer des Symphonieorchesters Vorarlberg (SOV) und Laudator, verweist auf Peter Herberts hohe Innovationskraft, die er als unermüdlicher Erneuerer und Klangforscher an seinem Instrument auslebt und in seine Kompositionen trägt. Sein Antrieb sei die Lust und Freude der Spielenden an einer von „Sinnlichkeit und Melodik“ gekennzeichneten Musik, so Hazod. Dass der Komponist den Menschen, für die er schreibt, stets tief verbunden ist, war ein weiteres Argument für den Entscheid der Jury.
Der Vorarlberger Kompositionspreis wird seit 2014 im Zwei-Jahres-Rhythmus verliehen. Bisherige Preisträger waren Murat Üstun (2014), Michael Floredo (2016), Marcus Nigsch (2018) und zuletzt Johanna Doderer, die sich 2020 als erste Komponistin über die Auszeichnung freuen durfte.
Im Rahmen der Preisverleihung führt das Ensemble plus Kompositionen von Peter Herbert auf. Darüber hinaus ist Gerhard Klockers filmisches Porträt „Peter Herbert a portrait in motion“ zu sehen. Anmeldungen werden unter [email protected] gebeten.
Zwischen Musik-Welten und Musik-Kulturen
Peter Herbert kommt aus der Klassik, bewegt sich ebenso stilsicher in Genres wie Jazz, improvisierte Musik und Neue Musik. Der Komponist und Kontrabassist ist mittlerweile weit über Landesgrenzen hinaus bekannt. Seine musikalische Laufbahn führte ihn u.a. nach New York und Paris. Als gefragter Solist und „sideman“ spielte er in verschiedenen Jazz-Formationen fast rund um den Globus. Vielfältig sind ebenso seine zahlreichen Kompositionen, die er für prominente Vorarlberger Ensembles wie das SOV, das Arpeggione Orchester sowie das Ensemble plus schrieb. Aber auch Film- und Avantgarde-Theater-Musik und Multimediakompositionen zählen zu seinem umfangreichen Repertoire.
Über Peter Herbert
• geboren 1960 in Bludenz
• Ausbildung: Konservatorium der Stadt Bregenz (1976 – 1979), Diplom an der Kunstuniversität für Musik (Jazz) in Graz (1981 – 1986), Studium und Diplom im Fach «Bass Jazz Performance» am Berklee College of Music Boston (1987 – 1989)
• künstlerische Arbeit im Bereich Jazz und Jazz-verwandte Musik, freischaffender Musiker (Konzerte, Aufnahmen in Europa, den USA, Japan, Australien, Nordafrika und im Mittleren und Fernen Osten) und Komponist mit Werken für verschiedene Orchester und Kammermusikensembles, Realisierung eigener Projekte sowie Lehrtätigkeit, u.a. am Institut für Jazz und improvisierte Musik an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz
• Auszeichnungen und Stipendien (Auswahl): 1. Preis bei Jugend musiziert (1979), Solopreis beim ersten österreichischen Jazzwettbewerb (1988), 1. Preis beim Musikfest in Orlando/Florida (1989), Achievement Award der Boston Jazz Society (1989), Förderpreis des Landes Vorarlberg (1993), diverse Auszeichnungen für die Musik zum Film «Dokumentation einer Unzweckmässigkeit» (1997), Internationaler Bodenseekulturpreis für Musik (1997), Hans-Koller-Preisträger («Musiker des Jahres» 2001) sowie diverse Stipendien
• lebt und arbeitet in Wien
Quelle: Land Vorarlberg