Salzburg: Pflege - Modell „Multiaugustinum“ etabliert sich österreichweit

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PK mit LR Daniela Gutschi und BM Polaschek in der Pflegeschule der SALK am 23.03.2023. Ankündigung der Übernahme von bestehenden Schulversuchen im Pflegebereich - darunter am Multiaugustinum St. Margarethen - in das Regelschulwesen. BM Martin Polaschek, Sophia Trippold, Maximilian Schiefer, Valentina Fuchsberger, LR Daniela Gutschi
Foto: Land Salzburg/Neumayr/Andreas Schaad
24 Mär 12:00 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

Ausbildung regulär in berufsbildenden mittleren und höheren Schulen möglich

(LK) Seit 2020 ist es am Multiaugustinum in St. Margarethen im Lungau möglich, bereits nach der Pflichtschule eine fünfjährige Ausbildung als Pflegefachassistentin oder –fachassistent zu beginnen und mit Matura abzuschließen. Aus dem Schulversuch, der auch in anderen Bundesländern erfolgreich durchgeführt wurde, wird nun österreichweit eine neue Schulform. Das Bildungsministerium budgetiert dafür dessen Ausbau allein im kommenden Jahr 50 Millionen Euro.

Mit dem Schuljahr 2023/2024 werden die österreichweit neun Höheren Lehranstalten für Pflege und Sozialbetreuung – darunter das Multiaugustinum - sowie die sieben Fachschulen für Sozialberufe mit Pflegevorbereitung in das Regelschulwesen überführt. Der Startschuss für die neue Schulform erfolgte in Salzburg im Rahmen einer Pressekonferenz mit Bildungsminister Martin Polaschek und Bildungslandesrätin Daniel Gutschi.

Polaschek: „Lücke wird geschlossen.“

Bildungsminister Martin Polaschek betont: „Durch den neugeschaffenen Schultyp wird eine seit Jahrzehnten bestehende schulische Ausbildungslücke geschlossen. Bisher konnte eine Ausbildung in der Pflege erst mit 17 begonnen werden, also zu einem Zeitpunkt, an dem Bildungswegentscheidungen in der Regel längst getroffen worden sind. Der Einstieg unmittelbar nach dem Pflichtschulabschluss stellt nun eine attraktive Alternative zu den übrigen berufsbildenden Schulen dar.“

Gutschi: „Schulischer Beitrag gegen Personalmangel.“

Für Landesrätin Daniela Gutschi liegen die zahlreichen Vorteile der Ausbildung auf der Hand: „Die Absolventinnen und Absolventen der fünfjährigen Schulform verfügen neben einer abgeschlossenen Berufsausbildung zusätzlich über die Matura. Darüber hinaus wird ein wichtiger schulischer Beitrag zur Verringerung des österreichweit bestehenden akuten Personalmangels in Gesundheits- und Pflegeberufen geleistet. Die Maturantinnen und Maturanten haben in der Folge auch die besten Voraussetzungen für das Pflege-Bachelorstudium und damit einen sicheren Weg, um im Gesundheitswesen im gehobenen Dienst zu arbeiten.“

Weitere Standorte

Ab dem kommenden Schuljahr werden rund zehn weitere Schulstandorte die Ausbildung anbieten, ab dem Schuljahr 2024/25 vier weitere. „Dadurch sollte es gelingen, bis 2030 rund 8.000 Ausbildungsplätze im Segment der Pflege- und Sozialbetreuungsberufe zur Verfügung zu stellen“, informiert Polaschek. Für das kommende Schuljahr sind seitens des Bundes rund 50 Millionen Euro budgetiert.

Mittendorfer: „Langfristige Verankerung.“

„Wir bieten die fünfjährige Ausbildungsform seit 2020 bei uns im Lungau an, waren also von Anfang an dabei. Rund 40 junge Männer und Frauen sind aktuell in Ausbildung. Dass wir vom Schulversuch nun in das Regelschulwesen überführt werden, ist ein Beweis dafür, dass sich die Ausbildungsform etabliert hat und nun auch langfristig verankert wird“, so Klaus Mittendorfer, Direktor des Multiaugustinums.

Widlroither: „Erfolgreiche Kooperation.“

Eine Kooperation der neuen Ausbildungsstätten mit einer Schule für Gesundheits- und Krankenpflege ist verpflichtend vorgesehen. Kooperationspartner des Multiaugustinums ist die Schule für Gesundheits- und Krankenpflege an den Salzburger Landeskliniken. „Seit 2020 übernimmt unser Lehrpersonal die pflegerische Ausbildung in St. Margarethen. Wir freuen uns bereits sehr auf die ersten Absolventinnen und Absolventen im Jahr 2025 “, so Direktor Markus Widlroither.

Neuer Schultyp

Das Bildungsministerium führt seit dem Schuljahr 2020/21 zwei Schulversuche an neun Standorte im Rahmen einer fünfjährigen berufsbildenden höheren Schule und sieben Standorten im Rahmen einer dreijährigen berufsbildenden mittleren Schule durch. Die Schulversuche werden mit dem Schuljahr 2023/24 als „Höhere Lehranstalt für Pflege und Sozialbetreuung“ beziehungsweise „Fachschule für Sozialberufe mit Pflegevorbereitung" in das Regelschulwesen überführt.

Pflegeausbildung in Salzburg

Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich der Pflegefachassistenz beziehungsweise Pflegeassistenz unmittelbar nach der Pflichtschule gibt es im Bundesland auch an der Landwirtschaftlichen Fachschule in Bruck, der Caritas Fachschule für Pflege und Sozialberufe sowie an der HAS in Zell am See.


Quelle: Land Salzburg



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