Burgenland: Pflege und Betreuung - Personalbedarfsprognose ist Basis für weitere Maßnahmen
Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice
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LR Schneemann: „Unsere Maßnahmen im Pflege- und Betreuungsbereich, insbesondere das Anstellungsmodell für pflegende Angehörige, sind europaweit gefragt. Nun setzen wir die nächsten Schritte, damit bedarfsgerechte Pflege und Betreuung auch in Zukunft leistbar bleibt“
Eisenstadt, 18. Dezember 2020 – Aus dem Zukunftsplan Pflege der Burgenländischen Landesregierung wurden bereits viele zentrale Punkte umgesetzt. Die Gemeinnützigkeit wurde gesetzlich verankert, der Ausbau der Unterbringungsmöglichkeiten im stationären Bereich (+240 Plätze) und im teilstationären Bereich (+60 Plätze) wurde in die Wege geleitet und auch die Schulungen für pflegende Angehörige laufen. 167 pflegende Angehörige sind derzeit bei der Pflegeservice Burgenland angestellt, 34 davon bei Menschen mit Behinderung. Um das vorhandene Angebot an Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen an den aktuellen Bedarf anzupassen, hat das Land Burgenland die Gesundheit Österreich GmbH, kurz „GÖG“, engagiert. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz wurde nun eine Personalbedarfsprognose präsentiert, die erstmalig und einzigartig im Burgenland ist. Ebenso wurde die Einstellung zu Beruf und Arbeit von Berufsangehörigen erhoben. Mehr als 300 Fragebögen und etwa 1000 Rückmeldungen aus sozialen Medien wurden ausgewertet. „Damit werden wir unserer Vordenkerrolle gerecht. Wir kennen nun die Themen im Pflegebereich in Zahlen. Darauf basierend werden wir als nächsten Schritt Arbeitsgruppen installieren. So können wir neue, zusätzliche Maßnahmen und damit Lösungen anbieten,“ erklärt Schneemann. Der Landesrat erläutert weiter: „68% der Befragten haben den Pflegeberuf gewählt, weil sie Menschen helfen wollen. 76% üben ihn immer noch aus, weil der Beruf sinnvoll ist.“ Auf diesen und anderen Ergebnissen wird nun aufgebaut. Das Ziel ist es auch, das Image der Pflegeberufe zu heben.
Die Coronakrise hat gezeigt, wie gefordert und wichtig das Pflegesystem in Österreich ist. Mit Initiativen wie der Zusammenarbeit mit der GÖG werden Maßnahmen gesetzt, um die Betreuung und Pflege der älteren Generation auch künftig garantieren zu können. Vor allem der Mangel an heimischen Personal ist dabei ein wichtiger Faktor. Um diesem drohenden Personalmangel entgegenzuwirken, setzt die Burgenländische Landesregierung bereits Maßnahmen. „Mit dem Anstellungsmodell, bei dem pflegende Angehörige 1.700 Euro netto bei Vollzeitbeschäftigung bekommen und ins Versicherungssystem integriert werden, sichern wir diese ab. Durch eine weiterführende Ausbildung haben sie eine berufliche Perspektive und gleichzeitig wirken wir jetzt bereits dem drohenden Personalmangel entgegen,“ sagt Schneemann. Und das Personal wird gebraucht, zeigt die Studie der GÖG auf. Bis 2030 liegt der Ersatz – und Zusatzbedarf bei 1750 Personen aufgrund von Pensionierungen und der demographischen Entwicklung. Zu wenige steigen aber derzeit in den Beruf ein. „Hier muss mit einer Attraktivierung des Berufs und guten Ausbildungsformen entgegengewirkt werden“, so der Landesrat.
Die Personalbedarfsanalyse der GÖG ist der erste Teil eines dreistufigen Verfahrens, welches bis 2021 abgeschlossen sein soll. Basierend auf den Ergebnissen der Umfrage werden nun zwei Arbeitsgruppen installiert, welche Maßnahmen erarbeiten werden. „Von der Mehrstundenbetreuung bis hin zu Jobrotation für Mitarbeiter reicht das Spektrum hier, um die bestmögliche Pflege und Betreuung der älteren Generation auch weiterhin garantieren zu können“, erklärt der Landesrat. „Außerdem stelle ich mir ein gutes Schnittstellenmanagement und eine enge Zusammenarbeit zwischen betreuten Wohnformen, mobilen Diensten, den Gemeinden und pflegenden Angehörigen vor. Hier können wir Synergien für die ältere Generation nutzen!“ Mit neuen Ausbildungen und Förderungen sollen mehr BurgenländerInnen Jobs in Pflege-, Betreuungs- und Gesundheitsberufen ergreifen.
Quelle: Land Burgenland