Innsbruck: Pilotprojekt - Kostenloses Nasenspray gegen Influenza

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Die Grippe-Impfung kann auch per Nasenspray verabreicht werden (Symbolbild).
Foto: CDC/Unsplash
22 Okt 09:00 2024 von Redaktion International Print This Article

Testphase in größter Volksschule und Kindergärten – Impfung gratis, schnell und sicher

Das städtische Gesundheitsamt führt gemeinsam mit der Landessanitätsdirektion (Land Tirol) ein Pilotprojekt zur nasalen Grippeimpfung in Kindergärten durch. In der Testphase werden nun die Kindergartengruppen von Innsbrucks zwei größten Kindergärten, Arzl und Reichenau-Süd, sowie die Schulkinder der größten Innsbrucker Volksschule Reichenau geimpft, wenn die Eltern dies wünschen und die Kinder mitmachen. In einem ersten Schritt werden nun die Eltern der rund 800 Innsbrucker Kindergarten- und Schulkinder per Elternbrief über die Aktion informiert und um Einverständnis gebeten. Innsbrucks Bürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc und Amtsvorstand Dr. Ulrich Schweigmann (Gesundheit, Markt- und Veterinärwesen) betonen die Wichtigkeit des Projekts und rufen zur Teilnahme auf.

„Die Influenza-Impfung ist sicher, schnell und effektiv. Im Rahmen unseres österreichweit einzigartigen Pilotprojekts können wir nun gemeinsam mit dem Land Tirol die Impfung per Nasenspray erstmals für alle 800 Kindergarten- und Volksschulkinder in den zwei größten Kindergärten und Innsbrucks größter Volksschule gratis anbieten. Dies stellt die erste Testphase einer sehr sinnvollen Maßnahme im Public-Health-Bereich dar. Wir hoffen, dass wir die Durchimpfungsrate von derzeit rund 12 Prozent damit erheblich steigern können – und sowohl unseren Kindergartenkindern, als auch ihren Familien und dem Personal eine sehr unangenehme Grippe-Infektion über die Weihnachtszeit ersparen. Gemeinsam kommen wir gesund durch den Winter!“, betont der für Gesundheit ressortzuständige Bürgermeister Johannes Anzengruber.

„Es ist Fakt, dass Influenza auf Kleinkinder stärkere Auswirkungen haben kann als auf gesunde Erwachsene, die zu keiner Risikogruppe gehören. Aber auch bei einem großteils ‚milden‘ Verlauf ist die Grippe vor allem eines: Ein lästiges Ärgernis, das sich innerhalb von Kindergartengruppen und ihren Familien sehr schnell verbreiten kann und die Kinder den ganzen Winter anfällig für Infekte macht. Mit einem einfachen Nasenspray können wir das weitgehend verhindern. Der Impfstoff wird von unseren Amtsärztinnen und Amtsärzten im Beisein des vertrauten Kindergarten- und Schulpersonals verabreicht. Die Impfung von Kleinkindern erfordert sehr viel Sensibilität, um eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen. Mit dem Nasenspray immunisieren wir die Kinder im Beisein ihrer Bezugspersonen entsprechend auf die sensibelste Weise, aber niemals gegen ihren Willen“, führt Amtsvorstand Ulrich Schweigmann aus und betont: „Besonders bedanken möchten wir uns auch für die gute Zusammenarbeit mit der Landessanitätsdirektion, insbesondere Frau Dr. Anita Luckner-Hornischer als eine der unterstützenden Kräfte hinter dem Projekt, sowie bei Herrn Dr. Gerhard Grässl als Sprecher der niedergelassenen Kinderärzte für die Unterstützung.“

Impfung per Nasenspray
Bei der Impfung wird ein Nasenspray (Fluenz) verabreicht, der Impfstoff wird jährlich angepasst und schützt gegen die darin enthaltenen Virusstämme. Die kostenlose, einrichtungsbasierte Influenza-Impfung stellt ein österreichweit einzigartiges Pilotprojekt dar, in anderen EU-Ländern ist die Praxis bereits seit längerem erfolgreich etabliert. Die Finanzierung erfolgt über die kostenlose Influenza-Impf-Aktion des Bundes (ÖIP-Influenza), die Sozialversicherung sowie das Land Tirol, das mit der Stadt Innsbruck bei der Verabreichung kooperiert. Diese erfolgt durch das medizinische Personal des städtischen Referats Gesundheitswesen in Zusammenarbeit mit dem Kindergartenpersonal und dem Lehrpersonal der Volksschule.

Im Vorfeld wird ein Brief an alle Eltern der in den Kindergärten Arzl und Reichenau-Süd sowie der Volksschule Reichenau angemeldeten Kinder übermittelt, der ausführliche Informationen zur Impfung sowie die Bitte um Einverständnis in den häufigsten Muttersprachen der angesprochenen Familien dazu enthält. Die Impftermine erfolgen im November und Dezember 2024 in den jeweiligen Kindergärten sowie der Volksschule, für Kinder, die erstmals gegen Influenza geimpft werden, ist ein zweiter Impftermin im Dezember 2024 vorgesehen. Im Anschluss folgt eine Evaluation des Pilotprojekts.

Echte Grippe
Die Influenza („echte Grippe“) wird durch Influenza-Viren verursacht, die sich über Tröpfchen- und Schmiereninfektion rasch verbreiten können. Die Symptome reichen dabei von plötzlich auftretendem, hohen Fieber über trockenen Husten, Schnupfen, Müdigkeit bis zu starken Kopf- und Muskelschmerzen. Die Grippe tritt im Gegensatz zu grippalen Infekten (Erkältungen) saisonal im Winter auf, aufgrund der sich ständig verändernden Virenstämme wird eine jährliche Impfung ab dem Alter von sechs Monaten empfohlen. Bei einer Influenza-Infektion können schwerwiegende Komplikationen auftreten, beispielsweise Mittelohr- oder Lungenentzündungen. Insbesondere Kleinkinder, ältere Menschen, Schwangere und Personen mit chronischen Krankheiten sind hier gefährdet, auch ein tödlicher Ausgang ist möglich.

In Österreich ist die Influenza-Impfung über das Österreichische Impfprogramm – Influenza (ÖIP-Influenza) seit diesem Herbst für alle Menschen kostenlos verfügbar, solange der Impfstoff-Vorrat reicht, eine Liste der Ordinationen in Tirol, bei denen die Impfung möglich ist, findet sich wöchentlich aktualisiert auf www.gesundheitskasse.at. Für in Innsbruck gemeldete Personen gibt es im Rahmen der verfügbaren Kapazitäten die Möglichkeit, sich im Referat Gesundheitswesen im Rathaus impfen zu lassen. Weitere Informationen zu den von der Stadt Innsbruck angebotenen Impfungen sowie Terminvereinbarungen unter: www.innsbruck.gv.at/impfung.


Quelle: Stadt Innsbruck



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