Kärnten: Plattform „Respektiere deine Grenzen“ geht online

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Foto: BÜro LR Gruber
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19 Jul 19:50 2021 von Redaktion International Print This Article

LR Gruber: Initiative soll Rücksichtnahme und gutes Miteinander von Mensch und Natur fördern – Website bietet kompakte Informationen über Verhaltensregeln und gesetzliche Vorgaben für Freizeitaktivitäten in der Natur sowie den Lebensraum von Wildtieren – Auch Tourenplanung ist auf der Website möglich

Klagenfurt (LPD). Es brauche zielgerichtete und vor allem gebündelte Informationen, um über die Regeln und Pflichten bei Freizeitaktivitäten in der Natur aufklären zu können. So lautete die einhellige Meinung aller Teilnehmer bei einem Runden Tisch, zu dem im heurigen Winter von Landesrat Martin Gruber eingeladen worden war. Auslöser waren Konflikte durch Tourengeher und andere Freizeitsportler, die in Bezug auf massiv beunruhigtes Wild und zerstörte Aufforstungsflächen aufgetreten waren. In den darauffolgenden Arbeitsgesprächen wurde zwischen Land Kärnten, Landwirtschaftskammer, Jägerschaft, alpinen Vereinen, der Kärnten Werbung, den Berg- und Wanderführern sowie Vertretern der Tourismus- und Seilbahnwirtschaft festgelegt, auch in Kärnten die österreichweit bekannte Initiative „Respektiere deine Grenzen“ als Aufklärungskampagne umzusetzen. Herzstück dabei ist eine digitale Plattform, die Gruber heute, Freitag, im Beisein von Partnern wie der Kärntner Jägerschaft, der Landwirtschaftskammer Kärnten sowie dem Maschinenring Kärnten präsentiert hat.

Rechtzeitig für die Sommerferien, in denen es viele Kärntner und auch Gäste in die Natur ziehen wird, stehen ab sofort unter www.respektieredeinegrenzen.com alle relevanten Infos gebündelt zur Verfügung, sodass man sie sich nicht auf einzelnen Internetseiten zusammensuchen muss. Welche Wildtiere leben hier und wie verhält man sich ihnen gegenüber, welche rechtlichen Vorgaben sind zu beachten, wie etwa, dass das Befahren von Forstwegen oder das Kampieren im Wald verboten sind, welche Tageszeiten sollte man für seine Freizeitaktivitäten meiden, um Wildtiere nicht zu stören. „Über all das wird auf der neuen Plattform sehr kompakt informiert. Dabei war uns aber wichtig, nicht mit dem Zeigefinger Freizeitsportler oder Wanderer zu „ermahnen“, sondern mit allen Informationen, die wir hier zur Verfügung stellen, ein gutes Miteinander zu fördern“, betonte Gruber. Viele Freizeitsportler wüssten über Regeln und gesetzliche Vorgaben gar nicht Bescheid, so Gruber. „Mit dieser Plattform wollen wir dazu beitragen, das zu ändern und zu mehr Respekt aufrufen.“

Astrid Brunner, zweite Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer, hob das Problem steigender Nutzungskonflikte zwischen Freizeitsportlern und Grundeigentümern hervor. Es gehe darum, zu vermitteln, dass die Natur nicht nur Erholungsraum ist: „Wir brauchen ein neues Bewusstsein dafür, dass die Natur, die viele so selbstverständlich für ihre Freizeitaktivitäten nutzen, unsere bäuerliche Produktionsgrundlage ist. Dazu kann und wird die Plattform ‚Respektiere deine Grenzen‘ beitragen. Wer auf unseren Flächen zu Gast ist, soll sich auch an gewisse Regeln halten. Denn es braucht gegenseitigen Respekt und Wertschätzung als Basis.“

Die Plattform wurde vom Maschinenring Kärnten programmiert. Mario Spaninger (Leitung Marketing Maschinenring) informierte, dass sie halbjährlich aktualisiert und auf die jeweilige Jahreszeit angepasst werden soll. Aktuell wurde das Tourenportal Outdooractive in die Plattform eingebettet, damit z.B. im Sommer nur offiziell ausgewiesene Wanderrouten und keine Querfeldein-Wege ausgewählt werden. Im Winter werden an dieser Stelle Infos über die Wildruhezonen und auch forstliche Sperrgebiete zur Verfügung gestellt. Dieser Punkt ist insbesondere auch der Kärntner Jägerschaft wichtig, für die Verwaltungsdirektor Mario Deutschmann an der Präsentation teilnahm. „Die stetig steigenden Zahlen Freizeit suchender Menschen und der enorme Druck auf unsere heimische Tier- und Pflanzenwelt machen eine Lenkung der Besucherströme unumgänglich. Es müssen zeitlich befristete Winterruhezonen geschaffen werden, um dem Wild und der Natur die notwendige Ruhe zu gönnen“, so Deutschmann.

Mit der Plattform sei ein wichtiger Schritt gesetzt worden. Um das Thema der breiten Bevölkerung näher zu bringen, sollen aber weitere Projekte und Aktionen umgesetzt werden, wurde von den Teilnehmern der Präsentation betont.




Quelle: Land Kärnten



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