Korneuburg: Polizeitrick vereitelt – Beschuldigter festgenommen

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Polizeimotorrad - Symbolbild
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13 Aug 11:27 2021 von Sarah Gillhofer Print This Article

Seit Ende Juni 2021 kommt es in Niederösterreich vermehrt zu Betrugshandlungen gegen ältere Personen, wobei sich die Täter bei ihren späteren Opfern melden und sich als Kriminalpolizei ausgeben. Anfänglich tritt eine unbekannte männliche Person mit den Opfern in Kontakt, der sich zum Teil als "Insp Hagemann" vorstellt. "Insp Hagemann" schildert, dass in der Nähe des Opfers eingebrochen worden sei, wobei zwei Täter festgenommen wurden, jedoch weitere Mittäter flüchtig seien. Bei den festgenommenen Tätern sei eine Liste mit der Adresse oder auch ein Lichtbild mit der Liegenschaft des Opfers gefunden worden.

"Insp Hagemann" verbindet seine Opfer in weiterer Folge zu seiner Kollegin, "Kriminalbeamtin bzw. Chefinspektorin Klara Wagner". "Wagner" erkundigt sich danach über die Vermögensverhältnisse der Opfer bzw. darüber, ob Wertgegenstände und Bargeld zu Hause aufbewahrt werden. Bei vorhandenen Sparbüchern werden die Opfer dazu bewegt, Behebungen bei der Bank durchzuführen und das behobene Geld mit nach Hause zu nehmen. In weiterer Folge werden die Opfer dazu angehalten, die Wertgegenstände sowie Bargeld in eine Tasche (auch Plastiksack/Einkaufstasche) zu geben und diese anschließend vor der Liegenschaft zu deponieren. Die hinterlegten Wertgegenstände werden zur sicheren Verwahrung bei der Polizei von "Wagner" später abgeholt.

Eine 81-jährige Frau aus dem Bezirk Korneuburg wurde am 10. August 2021 von einer unbekannten Person alias "Hagemann" angerufen und in weiterer Folge an "Wagner" weiterverbunden. Dabei wurde die Frau aufgefordert, bei ihrem Geldinstitut nachzusehen, ob die Sparbücher noch vorhanden sind und einen Bargeldbetrag von 15.000 Euro bis 20.000,-- Euro zu beheben. "Wagner" würde später vorbeikommen und das Bargeld zur Sicherheit mitnehmen. Die Frau stieg auf die Forderung ein. Da sie jedoch Zweifel hatte, verständigte sie einen Bekannten, der die Polizeiinspektion Hausleiten informierte. Die Frau behob kein Bargeld. "Wagner" nahm wieder Kontakt zur Pensionistin auf, jedoch wurde die Frau nicht aufgefordert, das Bargeld zu hinterlegen. Zeugen beobachteten eine verdächtige, schwarzafrikanische, männliche Person im Nahbereich des Tatortes. Als diese Person angesprochen wurde, fuhr der Mann mit einem Taxi in Richtung Wien.

Bedienstete der Polizeiinspektionen Hausleiten und Stockerau konnten das Taxi bei Fahndungsmaßnahmen gegen 16.00 Uhr bei Straßenkilometer 19,5 auf der A 22 im Gemeindegebiet von Korneuburg in Fahrtrichtung Wien anhalten und den Beschuldigten, einen 19-jährigen portugiesischen Staatsbürger, vorläufig festnehmen.

Beamte des Landeskriminalamtes Niederösterreich, Ermittlungsbereich Betrug, übernahmen die Amtshandlung. Bei der Einvernahmen zeigte sich der Beschuldigte zu insgesamt sechs gleich gelagerten Betrugshandlungen geständig, wobei die Opfer noch keine Anzeige erstattet haben. Er habe in der Zeit von 29. Juli 2021 bis 10. August 2021 insgesamt sechsmal als Geldabholer fungiert. Durch umfangreiche Ermittlungen konnten die Polizistinnen und Polizisten einen 83-Jährigen aus dem Bezirk Baden eruieren, der am 4. August 2021 einen mittleren vierstelligen Eurobetrag hinterlegt habe. Ermittlungen zu den weiteren offenen Straftaten sind noch im Gange. Die derzeitige Gesamtschadenssumme bei allen sechs Straftaten beträgt laut Angaben des Beschuldigten etwa 35.000,-- Euro. Der Beschuldigte wurde über Anordnung der Staatsanwaltschaft Eisenstadt in die Justizanstalt Eisenstadt eingeliefert.


Weitere Opfer werden gebeten, sich mit dem Landeskriminalamt Niederösterreich, Telefonnummer 059133-30-3333, oder einer Polizeiinspektion in Verbindung zu setzen.



Quelle: LPD Niederösterreich



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Redaktion Tirol

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