Kärnten: Primärversorgung - Zuschlag für Villach - drei weitere Zentren vor Ausschreibung
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LR.in Prettner: KABEG wird Primärversorgungszentrum Villach betreiben - entscheidender Fortschritt für die Einheiten in Völkermarkt, Wolfsberg und Spittal
KLAGENFURT. Erfreuliche Nachrichten für die geplanten Primärversorgungseinheiten in Kärnten. „Die KABEG hat, nachdem das erstgereihte Team der Ärztekammer ablehnte, den Zuschlag als Betreiberin des Zentrums in Villach erhalten. Entstehen soll es in unmittelbarer Nähe zum LKH Villach. Am Montag wird dann die Österreichische Gesundheitskasse auch die Primärversorgungseinheiten (PVE) in Völkermarkt, Wolfsberg und Spittal ausschreiben“, gibt Gesundheitsreferentin Beate Prettner heute, Samstag, bekannt. Eine vorangegangene Interessentenabfrage sei bereits vielversprechend gewesen. Prettner betont: „Damit könnten dem bereits bestehenden PVE in Klagenfurt bald vier weitere folgen, und wir sind dem flächendeckenden Ausbau einen großen Schritt näher.“
Ziel der Primärversorgung ist es, die Gesundheit der Menschen zu fördern, Prävention zu stärken und gleichzeitig inter- und multiprofessionelle Betreuung zu gewährleisten. „Zudem sollen die Zentren eine deutliche Erleichterung speziell für die Spitalsambulanzen bringen“, so die Gesundheitslandesrätin und weiter: „In den geplanten PVE werden Ressourcen gebündelt, der Verwaltungsaufwand für das Fachpersonal reduziert und damit ermöglicht, dass der Fokus ausschließlich auf gesundheitliche Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten gerichtet wird.“ Die Zentren sollen darüber hinaus zumindest 45 Stunden in der Woche (laut Regionalem Gesamtvertag) geöffnet haben. „Wir schaffen also eine win-win-win Situation für Ärztinnen und Ärzte, Krankenanstalten und vor allem für die Patientinnen und Patienten“, ist sich Prettner sicher.
Während die Ausschreibung von der ÖGK ausgeführt wird, werden die Primärversorgungszentren von den Sozialversicherungsträgern, dem Land Kärnten und dem Kärntner Gesundheitsfonds gemeinsam finanziert. Personalkosten für Leistungen der Ärztinnen und Ärzte sowie des Kernteams sind vom Sozialversicherungsträger gedeckt. Je nach eingereichtem Versorgungskonzept leisten der Kärntner Gesundheitsfonds sowie das Land Kärnten Zuzahlungen zu Personalkosten zum Aufbau eines multiprofessionellen Teams (wie beispielsweise diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegeperson, Physiotherapeutinnen und -therapeuten, Sozialarbeiterinnen und -arbeiter, etc.) von bis zu 1,7 Millionen Euro aufgeteilt auf vier Jahre. Diese Summe ist ein Maximalbetrag und abhängig vom eingereichten Versorgungskonzept.
Zusätzlich wird über den Kärntner Gesundheitsfonds eine einmalige Anschubfinanzierung von bis zu 180.000 Euro für Anschaffungen wie beispielsweise EDV Systeme, Miete, etc. geleistet. Außerdem können über das Austria Wirtschaftsservice EU Fördermittel sowohl für bestehende PVZ, als auch für Neugründungen beantragt werden. Nach der Anschubsfinanzierung kommt es wie in der Rahmenvereinbarung durch das Land Kärnten, den Kärntner Gesundheitsfonds (KGF) und die Sozialversicherungsträger vorgesehen, zu einer Kostenaufteilung in Form der Regelfinanzierungsphase.
Quelle: Land Kärnten