Salzburg: Privater Einkauf von Kaliumjodid-Tabletten nicht nötig
Ausreichend Vorräte vorhanden / Keine Einnahme ohne Aufforderung durch Behörden
(HP) Die Situation in der Ukraine erfordert für Privatpersonen aktuell keine Bevorratung von Kaliumjodid-Tabletten. Darauf weist das Gesundheitsministerium hin. Bei einem Kernkraftwerksunfall im Zuge der Kriegshandlungen in der Ukraine besteht wegen der großen Entfernung keine Notwendigkeit, in Österreich Kaliumjodid-Tabletten einzunehmen.
Eine Einnahme selbst nach einem schweren Reaktorunfall würde auch in grenznahen Fällen nur in den am stärksten betroffenen Gebieten nötig sein. Welche Personen Kaliumjodid-Tabletten einnehmen sollen und in welchen Regionen eine Einnahme notwendig ist, geben die Gesundheitsbehörden bekannt, wenn ein Unfall passieren sollte.
Nicht eigenmächtig einnehmen
Kaliumjodid-Tabletten dürfen nur nach ausdrücklicher Aufforderung durch die Gesundheitsbehörden eingenommen werden. Die wichtigsten Zielgruppen dabei sind unter 18-Jährige, Schwangere und Stillende. „Personen über 40 Jahre sollen Kaliumjodid-Tabletten nicht zu sich nehmen, da ihr Risiko an strahlenbedingtem Schilddrüsenkrebs zu erkranken sehr gering, das Risiko von schweren Nebenwirkungen durch die Jod-Zufuhr aber hoch ist“, unterstreicht Landessanitätsdirektorin Dr. Petra Gruber-Juhasz.
Kauf nicht sinnvoll
„Für Bürgerinnen und Bürger besteht daher aktuell keine Notwendigkeit, Kaliumjodid-Tabletten auf dem freien Markt einzukaufen, da in Österreich für den Ernstfall ausreichend Tabletten zur unmittelbaren Verfügung stehen“, so das Gesundheitsministerium in einer Aussendung. Kornelia Seiwald, die Präsidentin der Salzburger Apothekerkammer stellt aktuell eine erhöhte Nachfrage fest: „Für Kinder und Jugendliche bis 18, Schwangere und Stillende erfolgt die Abgabe gratis, andere Personen unter 40 müssen dafür bezahlen. Und für Personen über 40 ist keine Einnahme vorgesehen“, so Seiwald.
Bestände in Schulen und Kindergärten
Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen haben grundsätzlich einen Vorrat an Kaliumjodid-Tabletten. Zu einer Verabreichung kommt es nur nach Aufforderung durch die Behörden und wenn die Erziehungsberechtigten ihr Einverständnis erklärt haben.
Ausreichend Vorräte vorhanden
Das Bundesministerium für Gesundheit beschafft aus Vorsorgegründen bereits seit Anfang der 1990er Jahre Kaliumjodid-Tabletten für die Bevölkerung. Zusätzlich stehen in Österreich dezentrale Lager zur Verfügung, in denen ausreichend Tabletten für die Bevölkerung vorhanden sind, sollten diese im Notfall benötigt werden.
Quelle: Land Salzburg