Burgenland: Projekt SonnenWein - Photovoltaik erobert Weingärten
Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice
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Weingut Liegenfeld installiert in einem wissenschaftlich begleiteten Pilotprojekt eine PV-Anlage in einem Weingarten in Donnerskirchen. LH Doskozil: „Erneuerbare Energieerzeugung ohne Bodenversiegelung und gleichzeitige landwirtschaftliche Nutzung sind kein Widerspruch“
Ein innovatives, zukunftsweisendes Projekt Erneuerbarer Energieerzeugung wird am Weingut Liegenfeld in Donnerskirchen umgesetzt. In einem gemeinsamen Pilotprojekt mit der Energie Burgenland (EB) errichtet Winzer und Agrarlandesrat a.D. Andreas Liegenfeld in einem Weingarten eine hochaufgeständerte PV-Anlage. Semitransparente PV-Paneele sollen die Reben vor Hagel, mit PV-Strom-betriebene Heizdrähte vor Frost schützen. Die TU Wien und das Bundesamt für Weinbau werden das Projekt wissenschaftlich begleiten. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, EB-Vorstand Stefan Sharma, Andreas Liegenfeld und Weintourismus Burgenland-Obmann Herbert Oschep stellten das Konzept heute, Donnerstag, bei einem Pressegespräch vor. Schon 2022 soll der erste SonnenWein gekeltert werden.
„Das Burgenland soll bis 2030 klimaneutral sein. Dazu braucht es Engagement auf allen Ebenen, auch in der Landwirtschaft. Wir brauchen alle Dächer im Land und auch Freiflächen für Photovoltaikanlagen. Und wir brauchen innovative Projekte wie das heute vorgestellte, das eine Mehrfachnutzung ohne Versiegelung des Bodens garantiert. Das Projekt SonnenWein zeigt, dass Erneuerbare Energieerzeugung und gleichzeitige landwirtschaftliche Nutzung kein Widerspruch sind“, betonte Landeshauptmann Doskozil.
Innovatives Weinprojekt: Klimaschutz und Tourismusimpuls
„Ich freue mich, dass ich mit meinem Weingut hier diese Vorreiterrolle für dieses zukunftsweisende Projekt einnehmen und unterstützen darf. Denn es geht nur gemeinsam. Dass die Klimawende gelingt, dafür sind wir alle verantwortlich. Schon heute freue ich mich, nächstes Jahr den ersten burgenländischen SonnenWein keltern zu können“, erklärte Andreas Liegenfeld. Auch Herbert Oschep, Obmann Weintourismus Burgenland, kann diesem Pilotprojekt nur Positives abgewinnen und sieht darin einen weiteren Schritt zur Stärkung des Burgenlandes als Weinland: „Innovative Weinprojekte sind besonders wichtig für das Tourismusland Burgenland. Von Seiten des Weintourismus begrüße ich diese Initiative ausdrücklich. Bordeaux war gestern, Burgenland ist heute!“
Agri-PV-Anlage zeigt doppelte Nutzbarkeit landwirtschaftlicher Fläche
Photovoltaik im Einklang mit der Natur verspricht die Agri-PV-Anlage im Weingarten. Die Forschungs- und Demonstrationsanlage untersucht anhand der hochaufgeständerten Anlage die doppelte Nutzbarkeit der Fläche – Energieerzeugung und landwirtschaftliche Nutzung – und die Auswirkungen auf die Agrarwirtschaft. Wissenschaftlich begleitet durch die TU Wien und das Bundesamt für Weinbau wächst am Weingut Liegenfeld in Donnerskirchen der erste burgenländische SonnenWein. „Wir sind besonders stolz, dass wir im Burgenland, dem Land der Sonne, mit diesem Projekt die Energie Burgenland DNA, die Erneuerbare Energieerzeugung, mit der burgenländischen DNA, die eng mit der Tradition des Weinbaus verwoben ist, verbinden können. Wein ist im Burgenland ebenso wie Erneuerbare Energien ein großer Wirtschaftsfaktor. Hier stehen heute also nur Gewinner: Unser innovatives Projekt zeigt den Weg in die Zukunft, wo unabhängige Stromerzeugung und Landwirtschaftliche Nutzung Hand in Hand gehen können und eine sinnvolle Mehrfachnutzung möglich ist“, freut sich Energie Burgenland Vorstandsvorsitzender Stephan Sharma.
Anlage kommt ohne Fundamente aus
Die Agri-PV-Anlage besteht aus 20 semitransparenten, in Ost-West Ausrichtung angeordneten PV-Modulen, die ausreichend Licht durchlassen. Die PV-Anlage schützt einerseits die Weinreben vor Umwelteinflüssen wie Starkregen und Hagel und erzeugt andrerseits Sonnenstrom, der in einem innovativen Verfahren mit Heizdrähten die Reben vor Frostnächten schützen soll. Die Gesamtleistung der Anlage, die ohne Fundamente errichtet wurde und problemlos wieder abgebaut werden kann, beträgt 5,2 kWp, die Bauhöhe von 3,5 m erlaubt die Durchfahrt mit landwirtschaftlichen Geräten. Bereits nächstes Jahr wird der erste burgenländische SonnenWein, ein Chardonnay, vom Weingut Liegenfeld gekeltert.
Quelle: Land Burgenland