Niederösterreich: Projekt „StoP-Stadtteile ohne Partnergewalt“ wird in Amstetten umgesetzt

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Niederösterreich

15 Jul 04:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

193 Frauen und 197 Kinder fanden 2020 Schutz in NÖ Frauenhäusern

Im Rahmen eines gemeinsamen Pressegesprächs stellten heute, Mittwoch, NÖ Gesundheits- und Soziallandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig, Bürgermeister Christian Haberhauer sowie Projektleiterin Ursula Kromoser-Schrammel vom Frauenhaus Amstetten das sozialraumorientierte Gewaltpräventionsprojekt „StoP-Stadtteile ohne Partnergewalt“ vor.

Zu Beginn berichtete die Landesrätin, dass es im Jahr 2020 einen 17-prozentigen Anstieg bei Fällen häuslicher Gewalt in Niederösterreich gegeben habe. Insgesamt seien 2.280 Betretungs- und Annäherungsverbote ausgesprochen worden. 193 Frauen und 197 Kinder hätten in den sechs niederösterreichischen Frauenhäusern Schutz gesucht, erklärte Königsberger-Ludwig. „Heuer konnte zwar bisher ein leichter Rückgang bei der Anzahl der Fälle beobachtet werden, allerdings verläuft die Entwicklung gegenüber dem Vorjahr fast ident.“

In diesem Zusammenhang sei die Ausrollung des Projekts an elf Standorten in Österreich ein wertvoller Beitrag, um Gewalt an Frauen, in der Partnerschaft oder Familie zu verhindern, so Königsberger-Ludwig. Dass ihre Heimatstadt Amstetten als Standort in Niederösterreich ausgewählt worden sei, freue sie besonders. „Gewalt in der Partnerschaft und häusliche Gewalt sind weit verbreitet und kommen überall und in allen sozialen Schichten, Communities und Religionen vor. Ziel des Projektes ist es daher, eine sensibilisierte Nachbarschaft aufzubauen, damit Gewalt an Frauen und Kindern keinen Raum mehr hat“, begrüßt Königsberger-Ludwig die Initiative.

Ausdrücklich wies die Landesrätin darauf hin, dass StoP keine einmalige Bewusstseinskampagne sei, sondern ein nachhaltiges und zukunftsorientiertes Gesamtpaket in der Gewaltprävention. Unter der Federführung des Frauenhauses Amstetten würden Menschen, insbesondere Nachbarn*innen eingeladen und befähigt werden, sich aktiv gegen Femizide, häusliche Gewalt an Frauen und Kindern sowie Partnergewalt zu engagieren: „Es ist ein Projekt, das sich explizit und direkt an die Bevölkerung wendet, diese aktiv einbindet und ihnen konkrete und anwendbare Handlungsmöglichkeiten aufweist, um zu zeigen, was jede und jeder Einzelne beitragen kann, um Partnergewalt an Frauen zu stoppen.“

„Mit dem Projekt „StoP“ kann langfristig der Partnergewalt an Frauen und Kinder entgegengewirkt werden. Daher begrüße ich es sehr, dass für Niederösterreich das Frauenhaus Amstetten für die Umsetzung des Pilotprojektes ‚StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt‘ ausgewählt wurde. Das Team des Frauenhauses wird das Projekt bestimmt mit großer Sorgfalt begleiten. Seitens der Stadt Amstetten stehen wir dem Projekt bzw. dem Frauenhaus gerne durch Integration in die Sicherheitsbesprechungen, bei Gesprächen und für den Aufbau von Netzwerken unterstützend zur Seite“, so Bürgermeister Christian Haberhauer.

Zum Schluss betonte Projektleiterin Kromoser-Schrammel: „Mit StoP sollen möglichst viele Bewohner*innen und Nachbar*innen erreicht werden, aber auch Menschen, die ihren beruflichen Schwerpunkt und Lebensmittelpunkt in der Region haben, wie Unternehmer*innen, Betriebe, Pädagog*innen in Schulen, Polizist*innen, Ärzt*innen, Pfleger*innen, Kirchen und religiöse Organisationen, Therapeut*innen, Kinder und Jugendliche, etc. Gemeinsam mit den aktiven Nachbar*innen geht das Projektteam von Tür zu Tür und befragt Bewohner*innen, nach ihrer Meinung, was sie über häusliche Gewalt denken und was sie bisher in der unmittelbaren Nachbarschaft beobachtet haben. Dadurch sollen tradierte, gesellschaftliche Strukturen verändert und aufgelöst werden, um die Gleichstellung von Frauen und Männern zu forcieren und somit Gewalt an Frauen und Kindern frühzeitig zu erkennen, aufzuzeigen und zu beenden.“



Quelle: Land Niederösterreich



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