Burgenland: Raaberbahn - Ventus-Züge „schlafen“ jetzt stromsparender
Die Raaberbahn investiert weiter in klimaschonende Maßnahmen und führt nun bei allen ihren Ventus-Zügen den „Schlafmodus“ ein: ein Software-Update, das Strom spart und allfällige Lärmbelastung in der Nacht weiter senkt.
Weitere klimaschonende Maßnahmen bei der Raaberbahn: Energiebedarf
von abgestellten Zügen sinkt
· Ab sofort weniger Lärmbelastung in der Nacht
· Die Funktionen der Fahrzeuge werden aus der Ferne überwacht
Die weithin bekannten grün-gelben Ventus-Züge der Raaberbahn (Siemens-Baureihe Desiro ML) bekommen eine neue Soft- und Hardware. Klimaschutz spielt auch hier eine wichtige Rolle. Bisher war es so: Wenn ein Zug über Nacht – bis zu acht Stunden – abgestellt wird, ging er in den Modus „Energie sparen“. Strom hat er also trotzdem verbraucht. So mussten etwa die Frostgrenzen von Betriebsstoffen überwacht werden oder ein Luft-Kompressor den Stromabnehmer pneumatisch im Kontakt mit der Fahrleitung halten.
„Schlafmodus“ ist Sparmodus
Jetzt bekommen die Ventus-Züge der Raaberbahn einen echten „Schlafmodus plus“: Dieser senkt den Stromverbrauch nach dem Abstellen weiter. Dr. Hana Dellemann, Generaldirektorin der Raaberbahn in Österreich, über die Vorteile: „Mit dem Schlafmodus spart die Raaberbahn in acht Stunden ca. 105 Kilowattstunden Strom pro abgestelltes Fahrzeug – je nach Außentemperatur und Wetter. Das bedeutet bei der aktuellen Flotte ca. 450.000 Kilowattstunden Einsparung im Jahr. Das ist vorteilhaft – für den Klimaschutz, aber auch wirtschaftlich gesehen, angesichts der aktuellen Energiepreise.“ Durch die Verbesserungsmaßnahmen und Steuerungsoptimierungen sowie das Absenken des Stromabnehmers benötigt das Fahrzeug lediglich einen Bruchteil der ursprünglichen Energie und senkt somit dauerhaft den Energiebedarf.
Verkehrslandesrat Heinrich Dorner zeigt sich beeindruckt von der innovativen Lösung bei den Ventus-Zügen der Raaberbahn. „Bahnfahren ist generell äußerst klimaschonend, mit dem energiesparenden ‚Schlafmodus‘ wird ein zusätzlicher Beitrag für den Klimaschutz geleistet. Hinzu kommt: Weniger Lärm bedeutet mehr Lebensqualität – alles in allem eine Maßnahme mit mehrfachem Nutzen, zu der man der Raaberbahn nur gratulieren kann“, so der Landesrat.
Leiser durch die Nacht
Dank des „Schlafmodus plus“ sinkt aber auch eine allfällige nächtliche Lärmbelastung. Die Kompressoren eines Zuges hatten stets bei Abstellungen dafür zu sorgen, dass die Luftverluste, wie die des Stromabnehmers, kompensiert werden. Sollte die Innentemperatur im Fahrzeug auf minus zwei Grad sinken, müssen Züge aus technischen Gründen „aufgeweckt“ werden, um die Batterieladung zu erhalten und um die Betriebsstoffe flüssig zu lassen. Die Schaltpunkte werden mit dem neuen Modus nunmehr im Fahrzeug so reguliert, sodass das „Aufwecken“ bzw. „Aufrüsten“ des Ventus weniger oft pro Nacht durchgeführt werden müssen. Generaldirektor-Stvin Hana Dellemann: „Dies ist sicher angenehmer für Menschen, die in der Nähe eines Bahnhofs wohnen – und natürlich auch gut für das Klima.“
Die Funktionen der Fahrzeuge werden aus der Ferne überwacht
Um die Verfügbarkeit der Fahrzeuge zu erhöhen, werden alle Fahrzeuge der Raaberbahn mit einer speziellen Software ausgestattet. So können die Spezialisten im Flottenmanagement alle wesentlichen Funktionen sowie zB den genauen Kilometerstand zwecks Instandhaltung aus der Ferne monitoren und den LokführerInnen bei etwaiger Störungsbehebung schneller helfen.
Quelle: Land Burgenland