Vorarlberg: Radunfälle reduzieren, Sicherheitsgefühl der Radfahrenden steigern
Foto: Alexandra Serra
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Aktion „FAHR bewusst RAD“ gestartet
Bregenz (VLK) – Die Aktion „FAHR bewusst RAD“ verfolgt das Ziel, schwere Radunfälle zu reduzieren und das Sicherheitsgefühl der Radfahrenden zu steigern. Für mehr Sicherheit soll dabei auch ein neu konzipierter Radfolder sorgen. Auch die Polizei ist jetzt verstärkt mit dem (Dienst-)Fahrrad unterwegs. Beim heutigen (Donnerstag) Pressegespräch in Bregenz erläuterte Landesrat Marco Tittler die Maßnahmen des Landes zur Steigerung der Verkehrssicherheit: „Wir wollen durch Bewusstseinsbildung, Schulungsangebote sowie durch Maßnahmen im Bereich des Straßenbaus die Sicherheit erhöhen“.
Ob Mountainbike, Trekkingrad mit oder ohne Motor, das Interesse am Radfahren wird immer größer. Der Radwegeanteil ist in Vorarlberg kontinuierlich gestiegen, ca. 16 Prozent aller Alltagswege werden mit dem Rad zurückgelegt. Der erhöhte Radverkehrsanteil auf den Straßen zeigt aber nicht nur positive Seiten. Damit einher geht leider auch eine steigende Zahl an Unfällen und verletzten Personen. Zuletzt verzeichnete Vorarlberg rund 670 Fahrradunfälle pro Jahr.
„Rund 70 Prozent der Unfälle gehen auf Unachtsamkeit, Ablenkung, Vorrangverletzung oder Rotlichtmissachtung zurück. Bei weiteren knapp zehn Prozent sind Drogen oder Alkohol im Spiel“, so Landesrat Tittler. „Hier wollen wir durch Bewusstseinsbildung, Schulungsangebote sowie durch Maßnahmen im Bereich des Straßenbaus die Sicherheit erhöhen“. Die Fahrradprüfungen der Schüler:innen beispielsweise werden in Vorarlberg flächendeckend angeboten und durchgeführt. Verkehrssicherheit ist auch ein zentrales Ziel beim Straßenbau: Unfallhäufungspunkte werden systematisch ausgewertet und entsprechende, entschärfende Maßnahmen gesetzt, Tempobremsen in Siedlungsbereichen eingerichtet, Beleuchtungsanlagen modernisiert.
Bausteine der Aktion FAHR bewusst RAD
Die Aktion „FAHR bewusst RAD“ wurde von der Initiative Sicheres Vorarlberg initiiert. Sie baut auf den drei Bausteinen Analyse, Kooperation und Kommunikation auf. Im Rahmen der Analyse werden aktuelle Unfallzahlen und Trends dabei regelmäßig untersucht und die Maßnahmen angepasst. Der zweite Baustein bezieht sich auf die aktive Miteinbeziehung von Kooperationspartnern wie z.B. die Polizei oder die Städte und Gemeinden. Die Kommunikation als drittes beinhaltet die digitale als auch die analoge und praxisbezogene Vermittlung. „FAHR bewusst RAD soll keinen einmaligen Entwurf einer Aktion darstellen, sondern flexible, für die Situation angepasste Maßnahmen beinhalten“, erläuterte Mario Amann, Geschäftsführer von Sicheres Vorarlberg.
Radfolder als Tool für mehr Sicherheit
Der neu konzipierte Radfolder enthält neben neun konkreten Sicherheitstipps für Radfahrende zusätzlich eine Stadtkarte. Eingezeichnet sind dabei die sichersten und geeignetsten Radrouten innerhalb der Stadt. „Wir wollen, dass die Radfahrer:innen nicht nur unfallfrei bis nach Bregenz kommen, sondern sich auch innerhalb von Bregenz entsprechend sicher bewegen können“, sagte Bürgermeister Michael Ritsch. Neben den eingezeichneten Radrouten enthält die Karte auch Informationen darüber, wo sich gut erreichbare Pumpstationen, Radhändler, WC-Anlagen oder Kinderspielplätze befinden. Neben der Stadt Bregenz, ist auch in Dornbirn und Hohenems ein solcher Radfolder in Planung.
Uniformierter Fahrraddienst (uFD)
Mit dem uniformierten Fahrraddienst, kurz uFD, erhält die Landespolizeidirektion Vorarlberg nicht nur eine sinnvolle Ergänzung zum Dienstfahrzeug oder der Fußstreife, sondern setzt auch ein sichtbares Zeichen für eine erhöhte Präsenz in den Ballungsräumen, erklärte Landespolizeidirektor Hans-Peter Ludescher: „Der uFD ermöglicht in der Polizeiarbeit zusätzlich einsatztaktische Varianten. So kann auf die bestehenden Gegebenheiten eingegangen sowie den sich abzeichnenden Veränderungen entsprechend entgegengewirkt werden.“ Seit Anfang Mai sind vier Dienstfahrräder im Bezirk Bregenz im Einsatz. Der Fahrradstreifendienst wird im Herbst 2021 evaluiert und soll dann sukzessive auf alle Bezirke ausgeweitet werden.
Weitere Informationen zur Aktion FAHR bewusst RAD sind unter www.sicheresvorarlberg.at/fahr-bewusst-rad/ abrufbar.
Quelle: Land Vorarlberg