Graz: Raub auf Bank verhindert - Tatverdächtige festgenommen
Ermittler des Landeskriminalamtes Steiermark verhinderten einen offenbar geplanten bewaffneten Raub auf eine Bankfiliale in Graz. Sie nahmen einen 19-jährigen Tatverdächtigen und seine zwei Komplizen im Alter von 18 und 20 Jahren noch vor der Tat fest. Auch ein weiterer bislang unbekannter Raubversuch wurde geklärt.
Nachdem Raubermittler des Landeskriminalamtes Steiermark (LKA) Anfang dieser Woche den Hinweis über einen offenbar geplanten bewaffneten Raub auf eine Bankfiliale in Graz erhielten, nahmen sie die Ermittlungen auf. Dabei konnten in der Folge auch Chat-Verläufe sowie Bilder einer Faustfeuerwaffe gesichert werden. In der Nacht auf 5. August 2020 forschten Kriminalisten schließlich den vorerst unbekannten Aufenthaltsort des Tatverdächtigen aus, woraufhin sie den 19-jährigen Grazer in einer nördlichen Ortschaft des Bezirkes Graz-Umgebung über Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz festnahmen. Dabei standen, aufgrund des ermittelnden Hinweises einer Schusswaffe, auch Spezialkräfte des Einsatzkommandos Cobra im Einsatz.
Tat bereits geplant – eine weitere versucht
Auch zwei Komplizen, einen 18-Jährigen aus dem Bezirk Weiz sowie einen 20-jährigen Wiener, nahmen die Polizisten fest. Die beiden hätten die Rolle des "Aufpassers" bzw. des "Fluchtfahrers" beim geplanten Raub auf eine Bank übernehmen sollen. Für die Vorbereitung der gemeinsam geplanten Tat hatte das Trio bereits zwei Paar Kennzeichen von Fahrzeugen entwendet, mögliche Tatobjekte ausgekundschaftet sowie eine Tatwaffe besorgt. Die unmittelbare Tatausführung hätte vom 19-Jährigen erfolgen sollen.
Wie weitere Ermittlungen ergaben, stehen der 19-Jährige sowie der 20-Jährige auch im Verdacht, erst am Dienstagvormittag, 4. August 2020, einen Raub auf eine Bankfiliale in der Alten Poststraße versucht, in der Folge jedoch erfolglos abgebrochen zu haben. Dabei fuhren sie mit einem Pkw und gestohlenen Kennzeichen zum Tatort, wo sich der 19-Jährige mit einem Mund-Nasen-Schutz und einem Fischerhut maskiert zur Filiale begab. Eine Gaspistole hatte er in der Jackentasche eingesteckt. In der Annahme, dass es sich bei einem Mann vor der Filiale um einen Security handle, brach er sein Vorhaben ab und flüchtete ohne Beute.
Bei Hausdurchsuchungen stellten die Beamten beim 20-Jährigen auch Gegenstände sicher, welche offenbar von Diebstählen bzw. Einbrüchen aus dem Raum Wien stammen dürften. Diesbezügliche Ermittlungen sind noch im Gange. Auch die vorbereitete Waffe wurde beim 19-Jährigen, gegen den bereits ein behördliches Waffenverbot besteht, sichergestellt.
Nicht erste "Bekanntschaft" mit Polizei
Wie berichtet, ereignete sich bereits am 1. März 2019 ein bewaffneter Raub auf eine Bankfiliale in Graz-Wetzelsdorf, bei dem ein Täter die Angestellten mit einer Waffe bedrohte und flüchtete. Raubermittler des LKA ("Ermittlungsgruppe Schlossberg") nahmen den damals 18-Jährigen als einen der Tatverdächtigen fest (siehe Presseaussendung Nr. 4 vom 27. März 2019). Er befand sich bis Ende März 2020 in Untersuchungshaft und blieb der anberaumten Hauptverhandlung in der Folge fern. Nachdem er sich auch an erteilte Auflagen nicht hielt, wurde bereits vorab die neuerliche Festnahme des nunmehr 19-Jährigen angeordnet. Nach ihm war bisher aufgrund des unsteten Aufenthalts gefahndet worden.
Die angeführten Tatverdächtigen werden – neben dem Raubversuch – auch wegen des Verdachts der "Urkundenunterdrückung" (entwendete Kennzeichen), der Übertretungen nach dem Waffengesetz (Waffenbesitz trotz Waffenverbot) sowie wegen des Verdachts des "Verbrecherischen Komplotts" (§ 277 StGB) an die Staatsanwaltschaft angezeigt. Alle drei befinden sich in Haft und sind zum Teil geständig. Sie werden in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert.
Quelle: LPD Steiermark