Vorarlberg: Rauch - „Gut auf Kurs in Richtung erste klimaneutrale Landesverwaltung“
Foto: VLK/Bernd Hofmeister, Donnerstag, 10. September 2020
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Energie- und Klimaschutzlandesrat legte positiven „MissionZeroV“-Zwischenbericht vor: „Sonnenkraft zentraler Baustein für Vorarlberger Energieautonomie“
Göfis (VLK) – Einen positiven Zwischenbericht hat der zuständige Energie- und Klimaschutzlandesrat Johannes Rauch am Donnerstag (10. September) für die „MissionZeroV“-Initiative zum Abbau von CO2-Emissionen in der Vorarlberger Landesverwaltung vorgelegt. Die Sonnenkraft bezeichnete Rauch dabei als zentralen Baustein für das angestrebte Energieautonomie-Ziel Vorarlbergs bis zum Jahr 2050. Einen starken Impuls erwartet sich der Energiereferent in der Landesregierung vom Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz des Bundes: „Das Eine-Million-Dächer-Programm wird uns helfen, die Energiewende auch in Vorarlberg zügig voranzutreiben“.
Ab 2021 wird es mit dem neuen Gesetz Investitions- und Betriebshilfen geben, die Förderungen für Photovoltaik-Anlagen würden deutlich effizienter gestaltet, führte der Landesrat bei der Präsentation des jüngsten „MissionZeroV“-Zwischenberichtes beim Sonnenkindergarten Kirchdorf in Göfis aus. Was die Initiative angeht, sieht er das Land mit Verweis auf aktuelle Kennzahlen „auf gutem Kurs“.
Erste klimaneutrale Landesverwaltung
Hinter „MissionZeroV“ steht das gemeinsame Ziel aller im Vorarlberger Landtag vertretenen Fraktionen, die Vorarlberger Landesverwaltung als erste Österreichs bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu organisieren. Davon umfasst sind alle Gebäude des Landes, der Fahrzeugpool sowie Dienstreisen. „Die CO2-Reduktion hat höchste Priorität“, erläuterte Rauch. Verbleibende, nach derzeitigem Wissenstand kaum vermeidbare Rest-Emissionen sollen durch Investitionen in Klimaschutzprojekte kompensiert werden. Auf Basis der bewerteten Emissionen (3.923 Tonnen CO2 bewertet mit 50 Euro pro Tonne) stehen für 2020 insgesamt 200.000 Euro für Kompensationsmaßnahmen aus Landesmitteln bereit. In dem Kontext erläuterte der Landesrat auch die Projektidee der „Sonnenkindergärten“: Auf den Dächern von 40 Kindergärten werden vom Land geförderte Photovoltaikanlagen montiert.
Energieverbrauch sinkt kontinuierlich
Erfolge können im Rahmen von „MissionZeroV“ bereits verbucht werden. Während der Endenergieverbrauch der Landesverwaltung für Heizen, Kühlen und Strombezug der Gebäude sowie Treibstoffe für den Fuhrpark 2017 noch bei 29.300 Megawattstunden (MWh) lag, reduzierte sich der Wert im Jahr 2018 auf 27.600 MWh. Davon entfielen rund 41 Prozent auf den Stromverbrauch in Gebäuden, rund 53 Prozent auf die Beheizung und Kühlung von Gebäuden und sechs Prozent auf den Treibstoffverbrauch für den Fuhrpark.
Göfis ist Sonnenenergie-Pionier
Der Kindergarten Kirchdorf in der Gemeinde Göfis ist zu einem „Sonnenkindergarten“ ausgebaut worden. Dass dies ausgerechnet seine Gemeinde zustande gebracht habe, sei kein Zufall, sagte der Bürgermeister Thomas Lampert. „Göfis ist ein Sonnenenergie-Pionier. Drei der fünf Sonnenkraftwerke in der Gemeinde sind sogar Bürgerkraftwerke, also mit direkter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger realisiert worden“, machte das Göfner Gemeindeoberhaupt deutlich. Es sei wichtig, schon die Jüngsten für ökologische Themen zu interessieren, so Lampert.
Bereits 17 Kindergarten-Projekte realisiert
Carmen Jungmayr vom Energieinstitut Vorarlberg zeichnete als Projektleiterin für die Sonnenkindergärten ein erfreuliches Bild: „Bereits 17 Gemeinden und Kindergärten wurden bei der Errichtung von Photovoltaikanlagen und bei der pädagogischen Umsetzung unterstützt. Mit knapp 300 kWp Leistung stellen die installierten Photovoltaikanlagen rund 300.000 kWh umweltfreundlichen Sonnenstrom zur Verfügung, was dem Stromverbrauch von über 60 Vier-Personen-Haushalten entspricht. Damit leisten die Gemeinden und Städte einen wichtigen Beitrag zur Energieautonomie Vorarlberg“.
Neben der Projektunterstützung (von bis zu 3.500 Euro) wird den teilnehmenden Pädagoginnen und Pädagogen ein umfangreiches Paket zur Verfügung gestellt, mit dem die Kinder die Energie der Sonne spielerisch kennenlernen und erforschen können. Im Rahmen des Projekts erhalten die Kindergärten eine Anzeigetafel im Eingangsbereich, welche die Kinder, Pädagoginnen und Pädagogen sowie die Eltern über die Energieerzeugung auf dem Kindergartendach informiert.
Bundesweiter Preis für Projekt „Sonnenkindergärten“
Mit einer sehr erfreulichen Nachricht für alle Beteiligten wartete beim Pressetermin Landesrat Rauch auf. „Es wird sichtbar, dass wir mit unseren Sonnenkindergärten auch über die Landesgrenzen hinaus auf Beachtung und Interesse stoßen“, so Rauch. Am 3. Oktober 2020 wird die Initiative mit dem Solarpreis von Eurosolar Austria in der Kategorie Bildung und Ausbildung ausgezeichnet.
Quelle: Land Vorarlberg