Salzburg: Rauris bringt die Generationen unter ein Dach
Seniorenwohnhaus ist fertig / Nächste Bauetappe mit Kindergarten, Rot-Kreuz-Stelle und betreutem Wohnen
(LK) In der Ruhe liegt die Kraft! Das wissen nicht nur Menschen mit vielen Jahren Lebenserfahrung, sondern auch erfolgreiche Judoka. Beide werden einander in Rauris in Zukunft im gleichen Haus begegnen. In der Pinzgauer Gemeinde wurde nämlich ein Seniorenwohnhaus mit integrierter Dojo-Halle für den Judosport eröffnet – ein neuer Weg, der gut ankommt. Später werden noch ein Kindergarten, eine Rot-Kreuz-Dienststelle und ein Haus für betreutes Wohnen angebaut.
„Das Seniorenwohnhaus vermittelt eine angenehme Atmosphäre und ist ein gelungenes Beispiel für Bauen mit mehrfacher Nutzung. Das generationenübergreifende Projekt wurde mit Unterstützung des Landes Salzburg unter anderem aus dem Gemeindeausgleichsfonds realisiert. Dadurch werden die Infrastruktur und die Attraktivität der Gemeinde Rauris nachhaltig gestärkt“, zeigte sich Landeshauptmann Wilfried Haslauer bei der heutigen Eröffnung überzeugt.
Alle ziehen an einem Strang
Die Nettobaukosten für Seniorenhaus und Dojohalle belaufen sich auf 7,1 Millionen Euro. Das gesamte Projekt inklusive Kindergarten, Rot-Kreuz-Stelle und betreutem Wohnen unterstützt das Land außer über den Gemeindeausgleichsfonds (GAF) mit rund 6,5 Millionen Euro auch über die Wohnbauförderung und durch das Sportressort.
Lebensqualität im Vorzeigeprojekt
„Mit dem Projekt ermöglichen wir der älteren Generation, im Raurisertal zu bleiben und hier betreut und gepflegt zu werden. Leistbares Wohnen umfasst auch Formen, die älteren Menschen eine hohe Lebensqualität sichert. Deshalb fördern wir mit mehr als einer Million Euro“, so Landesrätin Andrea Klambauer. Und Sportlandesrat Stefan Schnöll betont: „Dieses Vorzeigeprojekt veranschaulicht, wie Sport gelingend und zentral in das Gemeindeleben integriert werden kann.“ Das Ressort beteiligt sich mit rund 250.000 Euro an den Errichtungskosten der Sportstätte, unter anderem wird die Erstausstattung mit Judomatten und Trainingsgeräten für die Kraftkammer mitfinanziert.
Neues Zuhause für 36 Bewohner
Das neue Haus entstand im Ortszentrum von Rauris am Wiesenweg unter dem Management der Salzburg Wohnbau auf einem rund 6.600 Quadratmeter großen Grundstück. Dieses stellte die Gemeinde zur Verfügung. Die erste Etappe wurde mit der Fertigstellung des neuen Gebäudes für die Seniorinnen und Senioren im Frühsommer abgeschlossen. Es bietet 36 Betten auf mehr als 2.200 Quadratmetern Wohnnutzfläche.
470 Quadratmeter für Judokas
Der langjährigen und erfolgreichen Tradition der Pinzgauer Gemeinde im Judosport wurde mit einer außergewöhnlichen Innovation Rechnung getragen: Integriert in das Seniorenwohnhaus ist eine Dojohalle. Diese ist im Keller untergebracht und misst 470 Quadratmeter. Auf dem Dach der Judohalle wurde ein alle Sinne ansprechender Demenzgarten mit Hochbeeten angelegt. Im zweiten und dritten Bauabschnitt werden in der Folge ein neues Gebäude für den Kindergarten inklusive Rot-Kreuz-Dienststelle und ein Haus für betreutes Wohnen errichtet.
Loitfellner: „Große Herausforderung.“
„Das Projekt ist eine große Herausforderung für uns alle. Die erste Bauetappe konnte wie geplant termin- und kostengerecht abgeschlossen werden. Der nächste Abschnitt mit Kindergarten und Rot-Kreuz-Einsatzzentrale ist derzeit in Vorbereitung“, informierte Bürgermeister Peter Loitfellner.
Viel Holz und Photovoltaik
Das Gebäude wurde in Hybridbauweise, also in einer Kombination von Holz- und Massivbau, realisiert. Dazu kommt eine ausgezeichnete Wärmedämmung. Das gesamte Ensemble wird nach den Plänen des Pongauer Architekten Tom Lechner umgesetzt. Lechner ging beim europaweit ausgeschriebenen Architekturwettbewerb unter 49 Einreichungen als Sieger hervor. Die Energieversorgung des Gebäudes erfolgt mittels Fernwärme in Kombination mit einer Photovoltaikanlage. Die Arbeiten wurden an heimische Unternehmen vergeben.
Nachbarschaftspflege
Das frei gewordene alte Gebäude wird übergangsmäßig den Seniorinnen und Senioren von Taxenbach zur Verfügung gestellt. Dort wird in Kürze ebenfalls ein neues errichtet.
Quelle: Land Salzburg