Innsbruck: Rechtsabbiegen bei Rot für RadlerInnen
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Stadt prüft Möglichkeiten im Vorfeld der Novelle der Straßenverkehrsordnung
Mit Oktober tritt in Österreich die Novelle der Straßenverkehrsordnung in Kraft. Neben anderen Punkten soll auch das Rechtsabbiegen bei Rot für RadfahrerInnen ermöglicht werden – unter folgenden Voraussetzungen: die RadfahrerInnen müssen zuvor anhalten und andere VerkehrsteilnehmerInnen dürfen nicht behindert oder gefährdet werden. Außerdem muss an den entsprechenden Stellen eine Zusatztafel mit einem grünen Pfeil angebracht werden. In Vorbereitung auf diese Novelle sind die städtischen Ämter bereits daran, potenzielle Möglichkeiten zu prüfen. „Innsbruck soll bei den ersten Gemeinden in Österreich dabei sein, die das Rechtsabbiegen für Radlerinnen und Radler ermöglichen. Viele sind in der Stadt bereits mit dem Rad unterwegs. Je attraktiver das Angebot wird, desto mehr werden auf diese umweltfreundliche Variante der Fortbewegung umsteigen“, ist Bürgermeister Georg Willi überzeugt.
Potenzial wird erhoben, im Anschluss Ermittlungsverfahren
In Abstimmung mit allen zuständigen externen wie internen Stellen loten die städtischen Ämter derzeit potenzielle Kreuzungen aus, an denen das Rechtsabbiegen für RadfahrerInnen in Zukunft ermöglicht werden könnte. Zum Beispiel an der Kreuzung Innrain/Anichstraße/Blasius-Hueber-Straße auf die Universitätsbrücke (vom Innrain Ost kommend) oder an der Kreuzung Amraser Straße/Roseggerstraße/Pradler Straße (von Pradler Straße oder Roseggerstraße kommend).
„Sobald die Novelle mit Oktober im Detail vorliegt, können die notwendigen Verfahren starten. Dank der guten Vorarbeit der städtischen Ämter können wir hier zügig weiterarbeiten“, erklärt Mobilitätsstadträtin Mag.a Uschi Schwarzl die weitere Vorgehensweise und betont ebenfalls die Vorteile der anstehenden Änderungen: „Je flüssiger und schneller man so unterwegs sein kann, desto lieber wird das Rad genutzt. In Zeiten der Klima- und auch der Energiekrise ist die Attraktivierung umweltfreundlicher Fortbewegungsmittel wichtiger denn je.“
Umweltfreundlich unterwegs
Das Rad als Fortbewegungsmittel ist bei den Innsbruckerinnen und Innsbruckern bereits sehr beliebt – nur jeder fünfte Haushalt hat kein Fahrrad. In 28 Prozent der Haushalte gibt es ein Fahrrad, in 31 Prozent der Haushalte gibt es mindestens zwei und in 23 Prozent der Haushalte drei oder mehr Fahrräder. Haushalte ohne Auto gibt es deutlich mehr: in 27 Prozent gibt es kein Auto, 56 Prozent der Innsbrucker Haushalte verfügen über eines, 17 Prozent der Innsbrucker Haushalte über zwei oder mehr Autos. Der öffentliche Verkehr in Innsbruck kann sich über eine sehr hohe Anzahl an StammkundInnen freuen: 51 Prozent der InnsbruckerInnen haben immer oder ab und zu eine Zeitkarte, das heißt eine Wochenkarte oder längere Abos. Das ergab eine Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts IMAD im Auftrag der Stadt Innsbruck – im Herbst und Winter 2020 wurden 2.000 repräsentativ ausgewählte InnsbruckerInnen zu ihrem Mobilitätsverhalten befragt.
Quelle: Stadt Innsbruck