Kärnten: Regierungssitzung - Exportoffensive unterstützt betroffene Betriebe bei alternativen Lieferketten
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Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig fordert zudem schnellere Genehmigungsverfahren für erneuerbare Energie: „Die Wirtschaft darf nicht mit Energiepreisen erpressbar sein“
Klagenfurt (LPD). Die wirtschaftliche Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und der verhängten Sanktionen der EU und Österreichs gegen Russland wurden heute von Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig im Rahmen der Regierungssitzung thematisiert. „Russland und die Ukraine sind zwar beim Außenhandel für Kärnten keine großen Märkte und bereits seit 2014 stark rückläufig“, betont der Landesrat. So betrugen die Exporte Kärntens in die Ukraine rund 13 Millionen Euro, jene nach Russland rund 42 Millionen Euro. pro Jahr (Stand: 2020). „Jedoch gibt es indirekte Effekte der Krise auf die europäische Wirtschaft, die auch in Kärnten spürbar sind“.
Insbesondere zunehmende Lieferkettenprobleme im Handel mit der Ukraine und Russland, fehlende Rohstoffe sowie die derzeit steigenden Energiepreise seien nicht nur für die Menschen im täglichen Leben, sondern auch für die Wirtschaft und die Industrie eine Belastung. „Wir unterstützen daher im Rahmen der Exportoffensive mit der Wirtschaftskammer jene Betriebe auf der Suche nach Alternativmärkte, die besonders stark mit diesen Märkten verbunden sind. Das betrifft sowohl Absatzmärkte aber auch alternative Bezugsmärkte für die Import-Ausfälle. Überwiegend werden Alternativen in Europa gesucht. Die Mitarbeiter der Exportoffensive sind mit den betroffenen Unternehmen in Kontakt“.
Zusätzlich sei eine sichere Energieversorgung für den Standort von höchster Relevanz. Die derzeit stark steigenden Energiepreise – sei es Strom, Gas oder auch Treibstoffe - belasten die Menschen, die Wirtschaft, die Industrie und den Standort. „Das zeigt, wie wichtig es ist, von internationalem Öl und Gas und von Preisspekulationen unabhängig zu werden. Umweltpolitisch, geopolitisch und wirtschaftspolitisch“, so Schuschnig. Er fordert deshalb mehr Reformwille bei der Verfahrensbeschleunigung auf bundesgesetzlicher und europäischer Ebene ein, um den Ausbau erneuerbarer Energie voranzutreiben. Dies betreffe vor allem Projekte aus dem Alternativenergiesektor, wie Photovoltaik, Wasserkraft und Wasserstoff, für die es eine Straffung insbesondere der UVP Verfahren brauche. „Wer eine rasche Transformation der Energiewirtschaft hin zu erneuerbaren Quellen fordert, der muss auch bereit sein, schnellere Genehmigungsverfahren zuzulassen. Sonst bleiben die Ausbaupläne von erneuerbarer Energie in der Warteschleife. Und wir erleben derzeit, wohin die Abhängigkeit von internationalen Energiequellen auf Dauer führt.“
Ebenso fordert Schuschnig, bei der vom Bund geplanten Bevorratung von Gas in Österreich müsse neben den privaten Haushalten auch der Bedarf der Wirtschaft und Industrie gesichert werden. Auch sei es bei weiter so rasant steigenden Energiekosten nötig, für besonders hart betroffene und energieintensive Wirtschaftszweige bundesweit Unterstützungsmaßnahmen anzudenken, um die Energiekosten zu kompensieren, so der Wirtschaftslandesrat. Diesbezüglich sei er mit den Bundesländern in Abstimmung.
„Je mehr erneuerbare Energie wir nutzen, umso unabhängiger außenpolitischen Einflüssen. Das ist standortpolitisch eines der wichtigsten Vorhaben in ganz Europa“, so der Wirtschaftslandesrat abschließend.
Quelle: Land Kärnten