Kärnten: Regierungssitzung - Kärntens Abfallwirtschaft erfolgreich auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft
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LR.in Schaar: Kärntner Abfallbericht zeigt Fortschritte trotz pandemiebedingter Herausforderungen – aktualisiertes Abfallwirtschaftskonzept stellt Weichen, um Kreislaufwirtschaft weiter voranzutreiben
KLAGENFURT. Trotz nicht absehbarer Entwicklungen aufgrund der Covid-19-Pandemie entwickelt sich die Abfall- und Altstoffbewirtschaftung in Kärnten durchaus positiv. Dies geht aus dem aktuellen Kärntner Abfallbericht 2024 hervor, den die zuständige Landesrätin Sara Schaar gemeinsam mit der 5. Fortschreibung des Kärntner Abfallwirtschaftskonzeptes in der heutigen Regierungssitzung vorstellte. „In Kärnten lautet unsere Strategie Vermeidung vor Verwertung vor Behandlung. Mit dieser Strategie sind wir auf einem guten Weg“, so Schaar. „Die Kärntner Abfallwirtschaft hat in den vergangenen sechs Jahren zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, um die Ziele des Landes-Abfallwirtschaftskonzeptes zu erreichen.“
Dabei konnten wichtige Erfolge erzielt werden, etwa bei der Reduktion gemischter Siedlungsabfälle – hier wurden nach einem Anstieg während der Pandemie aufgrund von verstärktem Konsum im Haushaltsbereich die Zielwerte durch verbesserte Mülltrennung dennoch erreicht. „Durch die Vereinheitlichung der getrennten Verpackungssammlung in ganz Kärnten mit Jänner 2023 wurde eine wichtige Maßnahme gesetzt, um wertvolle Rohstoffe so lange wie möglich im Kreislauf zu halten“, betont Schaar. Auch die Einführung von ReUse-Sammlungen für Elektroaltgeräte in mehreren Kärntner Kommunen ist positiv hervorzuheben. Besonders stolz kann man hierzulande auf den Kärntner Reparaturbonus sein, der von Juli 2020 bis Mai 2022 lief und als Vorbild für den bundesweiten Reparaturbonus diente. Ebenso konnte mit jährlich 15.000 m3 in Kärnten erzeugtem Qualitätskompost das Soll deutlich überschritten werden.
Bei der getrennten Sammlung von Altstoffen gibt es teilweise Entwicklungen, die besser sind als vor sechs Jahren erwartet. Herausforderungen bestehen hier aber weiterhin bei Altpapier/Kartonagen, Grünschnitt und ganz besonders bei Bioabfall im Restmüll. Schaar: „Eine weitere Reduktion von Bioabfall im Restmüll erfordert ein Umdenken im Konsumverhalten, vor allem bei vermeidbaren Lebensmittelabfällen im Restmüll, und eine Erweiterung der Biotonnen-Sammlung.“
Das aktualisierte Kärntner Abfallwirtschaftskonzept für die Periode 2025 bis 2030 orientiert sich an den anstehenden Herausforderungen. Ein zentraler Schwerpunkt ist weiterhin die Aufklärung, Information und das Setzen von bewusstseinsbildenden Maßnahmen in den Haushalten und Bildungseinrichtungen durch Abfallberaterinnen und -berater in den Abfallwirtschaftsverbänden. „Hier muss der Fokus auf dem Bereich Lebensmittelabfälle liegen. Unser Ziel ist es, vermeidbare Lebensmittelabfälle bis 2030 im Verglich zu 2020 um 30 Prozent zu verringern“, so Schaar. „Für die Behandlung von biogenen Abfällen aus der braunen Tonne in den Haushalten sollen weiters zusätzliche Behandlungskapazitäten geschaffen werden.“
Wesentlich für die Zukunft sei auch die Sicherstellung der Förderung von Alt- und Problemstoffsammelzentren, speziell von interkommunalen. „Diese ermöglichen eine ordnungsgemäße, moderne Müllentsorgung, die einerseits die Umwelt schont und andererseits die Kosten für Gemeinden sowie Bürgerinnen und Bürger überschaubar hält“, so Schaar. Mit dem neuen Kärntner Abfallwirtschaftskonzept, das auch den Weiterbetrieb der Restmüll-Verbrennungsanlage in Arnoldstein als zentrale Säule der Kärntner Abfallbehandlung unterstreicht, soll „die Abfallentsorgung in Kärnten Schritt für Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft ausgebaut werden“, so Schaar abschließend.
Quelle: Land Kärnten