Kärnten: Regierungssitzung - Kulturpreis des Landes geht an internationalen Regisseur Hubert Sauper
LH Kaiser: Kultur- und Anerkennungspreis sowie Würdigungs- und Förderungspreise holen besondere Leistungen vor den Vorhang – Wertschätzung und Ankerkennung gegenüber Kulturschaffenden
Klagenfurt (LPD). Die Pandemie hat vor Augen geführt, wie wichtig Kunst und Kultur für eine Gesellschaft, ihre Entwicklung, für Geist und Seele sind und wie schmerzlich eine veranstaltungslose Zeit für Publikum und noch mehr für Kulturschaffende tatsächlich ist. Unter diesem Licht brachte Kulturreferent Landeshauptmann Peter Kaiser heute in der Regierungssitzung den Bericht über die diesjährigen Kulturpreisträger ein. Vergeben werden der Kulturpreis des Landes, drei Würdigungspreise, acht Förderungspreise sowie ein Anerkennungspreis auf Vorschlag der Fachbeiräte des Kärntner Kulturgremiums. Die Gesamt-Dotierung beträgt 66.300 Euro.
Der diesjährige Kulturpreis des Landes geht nach dem Beschluss in der Regierung an den Regisseur Hubert Sauper, der, 1966 geboren, in Döllach in der Gemeinde Großkirchheim aufgewachsen ist. Sauer zählt zu den international renommierten Filmregisseuren. Er studierte an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien und in Paris. Sein Film „Darwin’s Nightmare“ wurde 2006 für einen Oscar in der Kategorie „Bester Dokumentarfilm“ nominiert und mit dem Europäischen Filmpreis sowie einem französischen César prämiert. Außerdem wurde er in Venedig, Sydney und Wien (Österreichischer Filmpreis) ausgezeichnet.
2014 folgte “We Come as Friends”, eine neuzeitliche Odyssee und atemberaubende Reise in das Herz Afrikas.
In die Kinos kam auch seine beim Sundance Film Festival mit dem großen Preis der Jury für „World Cinema Documentary“ ausgezeichnete Kuba-Dokumentation „Epicentro“.
„Mit dem Kulturpreis zeichnet das Land Kärnten einen Filmemacher aus, dessen Werke internationale Strahlkraft entwickeln und sowohl bei Kritikern als auch beim Publikum reüssieren“, hält Kaiser zum Kulturpreisträger fest.
„Die Zeit der kulturellen und künstlerischen Entbehrungen hat eine neue Sehnsucht nach Kunst und Kultur geschaffen, hat aber auch unsere Kulturschaffenden, Vereine, Organisationen, Galerien, Institutionen vor eine noch nie dagewesene Herausforderung gestellt und sie in die Nähe der Existenzgefährdung gerückt. Seitens des Landes haben wir mit neu geschaffenen Stipendien und auf die Corona-Einschränkungen Rücksicht nehmende Subventionsauszahlungen unseren Kunst- und Kulturschaffenden geholfen. Der Kulturpreis des Landes und die weiteren Preise holen nicht nur besondere Leistungen vor den Vorhang. Diese Preise sind eine Botschaft und drücken unsere höchste Wertschätzung und Anerkennung gegenüber allen Kulturschaffenden aus. Corona hat vielleicht unser Leben angehalten, aber die Kultur nicht aufgehalten“, begründet Kaiser in der Regierungssitzung. Daher sei die diesjährige Kulturpreisverleihung auch als eine Antwort auf die Pandemie zu sehen. „Denn die Schaffenskraft der Künstlerinnen und Künstler konnte das Virus nicht aufhalten“, so Kaiser.
Die drei Würdigungspreise werden in den Sparten darstellende Kunst, bildende Kunst und Architektur und Baukultur vergeben. Die acht Förderungspreise decken die Bereiche der acht Fachbeiräte des Kulturgremiums ab, konkret bildende Kunst, darstellende Kunst, Medien/Fotografie/Film, Literatur, Musik, Volkskultur, Geistes- und Sozialwissenschaft sowie Natur- und technische Wissenschaften. Der Anerkennungspreis wird für Leistungen im Bereich der freien Kulturarbeit vergeben.
„Nach derzeitiger Lage wird die Kulturpreisverleihung heuer wieder ein Ort der Begegnung und ein Ort der persönlichen Anerkennung. Wir werden die Verleihung wieder mit physischer Anwesenheit aller Beteiligten durchführen, natürlich mit den dann geltenden Schutzmaßnahmen“, kann Kaiser ankündigen, nachdem die Preisverleihung im Vorjahr coronabedingt online über die Bühne gehen musste. Der Kulturpreis des Landes, dotiert mit 14.500 Euro, wurde im Vorjahr digital und posthum an Johann Kresnik vergeben. An der Organisation der heurigen Veranstaltung selbst arbeitet derzeit die Kulturabteilung des Landes.
Die Preisträger werden dem Kulturreferenten vom Kärntner Kulturgremium vorgeschlagen und am Tag der Regierungssitzung nach Beschluss durch das Regierungskollegium bekannt gegeben.
Die weiteren Preise:
Zorka L-WEISS, Würdigungspreis des Landes Kärnten (Bereich bildende Kunst)
Ingrid TÜRK-CHLAPEK, Würdigungspreis des Landes Kärnten (Bereich darstellende Kunst)
ARCHITEKTURBEIRAT Velden vertreten durch Alfred Bamberger und Karl Heinz Winkler, Würdigungspreis für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Architektur und für Verdienste um die Baukultur
Verein VADA vertreten durch Yulia Strasser Izmaylova, Anerkennungspreis für besondere Leistungen im Bereich der freien Kulturarbeit
Gregor BELAN?IC-PIRKER, Förderungspreis für bildende Kunst
Sabine KRISTOF-KRANZELBINDER, Förderungspreis für darstellende Kunst
Leopold FUCHS, Förderungspreis für Elektronische Medien, Fotografie und Film
Elena MESSNER, Förderungspreis für Literatur
Marius Siegfried BINDER, Förderungspreis für Musik
Melina KUMER, Förderungspreis für Volkskultur
Stephan LEITNER, Förderungspreis für Wissenschaft (Bereich Geistes- u. Sozial-wissenschaften)
Michaela SZÖLGYENYI, Förderungspreis für Wissenschaft (Bereich: Naturwissenschaften/Technische Wissenschaften)
Rückfragenhinweis: Büro LH Kaiser
Redaktion: Robitsch/Schäfermeier
Quelle: Land Kärnten