Graz: Reininghauspark - Im Westen wächst viel Neues
Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl zeigt anhand dieses Projekts, was Wachstum in einer Stadt im besten Fall bedeutet: „Die Reininghausgründe sind ein Musterbeispiel wie man einen urbanen Raum weiterentwickelt, bald werden hier viele Menschen einziehen und den Stadtteil beleben. Durch die großzügigen Grün- und Freiflächen schaffen wir hohe Qualitäten des Zusammenlebens. Der Reininghauspark bildet das grüne Herz des Stadtteils. Durch die Ergänzung der einzelnen Quartierparks und Alleen ist es uns gelungen eine grüne Meile entstehen zu lassen. Ich sehe heute schon wie hier Kinder spielen, sich Nachbarn in ein Gespräch vertiefen, Studenten Kraft tanken oder sich Start-up Gründer sowie Arbeitnehmer eine kreative Pause gönnen."
Stadtbaudirektor DI Bertram Werle über die Utopie, die im Heute wurzelt: „„Die hohe Qualität des neuen Stadtteilzentrums Reininghaus findet auch in der Grünraumausstattung ihre logische Fortsetzung. Die Basis für den neuen Reininghauspark ist das Ergebnis eines landschaftsplanerischen Wettbewerbs. Menschen, die hier leben, arbeiten und lernen haben in ihrem unmittelbaren Wohnumfeld einen attraktiven drei Hektar großen Naturerholungsraum, der sowohl funktional als auch gestalterisch höchsten Anforderungen gerecht wird. In Reininghaus wird somit die Stadt der kurzen Wege gelebt - dass diese Wege begrünt und landschafts-architektonisch spannend gestaltet werden, wird künftig auch an der Domenico?dell'Allio?Allee ersichtlich sein. Diese wird nach den Arbeiten im Park - ab dem Jahr 2022 - gestaltet werden und als sichere und begrünte Fuß- und Radwegverbindung direkt vom Park zu den südlichen Wohnquartieren und über die Wetzelsdorfer Straße bis zur Peter-Rosegger-Straße führen."
DI Robert Wiener, Leiter der Abteilung Grünraum und Gewässer der Stadt Graz: „Wir haben den Park in einem ausgewogenen Verhältnis zwischen gestalteten und nutzungsoffenen Bereichen für alle Bedürfnisse geplant - vom Kinderspielplatz über Erholungs- und Wasserzonen bis hin zu Spiel- und Sportbereichen ist für alle etwas dabei. Ganz wichtig war uns dabei aber auch, dass wir genügend planerische Freiheit eingebaut haben, um auf künftige Veränderungen der Bedürfnisse jederzeit rasch reagieren zu können."
Die Projektleiterinnen aus der städtischen Abteilung für Grünraum und Gewässer, DI Christine Radl und DI Astrid Feuchter, freuen sich, dass man einige der charakteristischen, 80 Jahre alten Säulenpappeln und eine gleichaltrige Esche erhalten konnte. Insgesamt werden mehr als 100 Bäume den Park attraktivieren, darunter viele zahlreiche heimische Arten wie Ahorn, Linden, Weiden und Eichen. Statt „Designerbäumen" greift man bewusst auf bodenständige Arten zurück, ein Hauptaugenmerk liegt auf der Stadtklimatauglichkeit der Gewächse. Nuss- und Maulbeerbäume bieten Menschen und Tieren auch Früchte zum Naschen. Wo früher die Eisteiche von Reininghaus zu finden waren, laden zusätzlich neue Wasserbecken die Menschen zum Verweilen und Wassertiere zum „Einziehen" in Reininghaus ein.
- Die Fläche des öffentlichen Reininghausparks entspricht dem Brunnenschutzgebiet und misst 29.739m² - also rund 30.000m²
- davon sind 1.800m² Wasserfläche mit Flach- und Tiefwasserzone; 1.350m³ Wasservolumen in vier Becken
- 21.629m² begrünte Flächen, inkl. Staudenpflanzungen und Blumenwiesen
- 1.584m² Stadtterrasse mit Wasserspiel, Marktplatz, Pavillon/öffentliches WC
- 1.877m² Spiel- und Sportflächen mit Workoutbereich, Boulderfelsen, Kletter- und Balancierparcours, Sandspiellandschaft
- Mehr als 100 Baum-Neupflanzungen, 24 Bäume bleiben erhalten
- Bauzeit: 14 Monate, danach geht es in die Bepflanzung.
- Kosten: rund 8,3 Millionen Euro
Zeitgenössische Parkanlage mit stadtökologischem AnspruchVorschau auf den neuen Park mit Wasserzeile© zwoPK
Das Landschaftsarchitekturbüro „zwoPK" beschreibt sein Konzept so: „Der Reininghauspark bildet eine grüne Intarsie im urbanen Rahmen des neuen Stadtteils und wird als offener Erholungsraum fungieren. Der Entwurfsgedanke nimmt den landschaftlichen Bestand aus Vegetation, Mikrotopographie und Wasserflächen auf und entwickelt daraus das Bild einer zeitgenössischen Parkanlage. Umgesetzt wird dieser Zugang mit dem Konzept der graduellen Verdichtung auf mehreren Ebenen, wodurch ein durchgehender Parkraum mit urbanen Qualitäten an der Stadtterrasse und landschaftlichen Qualitäten im Baumhain geschaffen wird. Der Titel unseres Entwurfs „Rein in den Park" ist programmatisch - der Park ist nutzungsoffen gestaltet, sein Angebot speist sich aus den räumlichen Qualitäten der freien Wiese und des ruhigen Baumhains. Aus stadtökologischer Sicht fungiert der Reininghauspark als Notwasserweg bei Starkregenereignissen, nimmt klimawandelangepasste Baumarten auf und bietet mit (Wild-) Staudenpflanzungen und -ansaaten einen wertvollen Lebensraum für die Tierwelt. In der Entwicklung der Vegetation wird ein prozessorientierter Zugang gewählt, sodass das Erscheinungsbild des Parks sich im Lauf der Zeit verändern wird." (zwoPK Landschaftsarchitektur: ist ein Büro für Landschaftsarchitektur mit Standorten in Graz, Wien und München; wird von den drei Partnern Philipp Rode, Helge Schier und Christian Wagner geleitet).
Pavillon als Verbindung zwischen Park und belebter UNESCO-EsplanadeDer Pavillon© Hohensinn Architektur ZT GmbH-pixLab studios
Hohensinn-Architektur erklärt die Gestaltung: „Grundidee war es, im Zentrum des neuen Stadtteils Reininghaus an der räumlichen Verschneidung von Stadtteilpark und „Esplanade" einen Park-Pavillon mit integriertem zentralem Kiosk/Café zu entwickeln, der die Bedeutung dieses Kreuzungspunktes markiert und auch bereits während unterschiedlicher Bauphasen als Brückenkopf und Infozentrum der Stadt Graz im neuen Areal Reininghaus dienen kann.Als multifunktionaler Aufenthalts-/Veranstaltungs-/Bewegungs- aber auch als quartierübergreifender Begegnungsraum öffnet sich die Pavillonstruktur zum Park hin und verbindet sich mit dem urbanen Erholungsraum mit einer großzügig angelegten Stadtterrasse. Der Pavillon wird in Holzbauweise errichtet und besteht aus einem verglasten Multifunktionsraum/Kiosk, einem Technikraum und einer öffentlichen WC-Anlage, bestehend aus einem barrierefreien WC und jeweils einem Damen und Herren WC."
Quelle: Stadt Graz