Niederösterreich: Restaurierung im Stift Melk geht in die dritte Etappe

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Foto: NLK Filzwieser
14 Mär 08:00 2024 von Redaktion International Print This Article

LH Mikl-Leitner: „Es ist unsere Verantwortung und Verpflichtung, Stifte und Klöster in die kommenden Generationen gut weiterzutragen“

Die Restaurierung im Stift Melk geht in die dritte Etappe. Heuer wird unter anderem die Altane, also der Zugangsbereich zur Bibliothek, umfassend saniert. Damit den Besucherinnen und Besuchern des Benediktinerstiftes eine weitestgehend ungehinderte Besichtigung möglich ist, errichteten die Melker Pioniere eine Behelfsbrücke. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Abt Georg Wilfinger und Erwin Hameseder, Präsident des Fördervereins „ex litteris immortalitas“, informierten heute, Mittwoch, bei einer Pressekonferenz im Dietmayersaal über die Vorhaben 2024.

„Es ist immer wieder schön, hier im Stift Melk zu Gast sein zu dürfen. Niederösterreich ist ein Land mit vielen Stiften und Klöstern, auf die wir unglaublich stolz sind und wo wir uns immer wieder freuen, dass christliche Symbole von weither sichtbar sind“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Stifte und Klöster seien immer Orte der Einkehr und des Innehaltens, aber auch Orte des Wissens. Die Stadt Melk könne sich glücklich schätzen, das Stift in der Stadtmitte zu haben. „Es ist unsere Verantwortung und Verpflichtung, diese Stifte und Klöster in die kommenden Generationen gut weiterzutragen. Da kommt der Denkmalpflege eine große Bedeutung zu“, unterstrich die Landeshauptfrau, die ergänzte, dass das Stift Melk und das gesamte Weltkulturerbe Wachau wesentlicher Anziehungspunkt für Gäste seien: „Hier kommt man gerne her, weil es einzigartig ist. Im letzten Jahr waren es über 440.000 Menschen, die hier im Stift zu Gast waren.“ Gerade diese große Bedeutung stand auch im Mittelpunkt der heutigen Kuratoriumssitzung, in der man den weiteren Fahrplan abgesteckt habe. „Wir haben uns einiges vorgenommen und haben einen Zeitplan von elf Jahren. Wir sind jetzt im dritten Jahr, bis 2032 werden wir elf Millionen Euro in die Restaurierung des Stiftes Melk investieren. Im Miteinander zwischen Bundesdenkmalamt, Land, Stift, Stadtgemeinde und Förderverein, so Mikl-Leitner. Die Arbeiten umfassen die Sanierung der Altane und der Lamellenfenster, Bücherreinigung und Schadenskartierung sowie Bücherrestaurierung. 2024 werden 1,35 Millionen Euro in die Renovierung investiert, das Land Niederösterreich unterstützt 25 Prozent, also 325.000 Euro.

Abt Georg Wilfinger bedankte sich in seiner Ansprache bei allen, die „mit der Restaurierung der Stiftsbibliothek irgendwie verbunden sind.“ Sein Dank gelte allen, die mit der Leitung und Organisation der Renovierung zu tun haben, dem Land Niederösterreich und den Pionieren von Melk für die Errichtung der Brücke, dem Förderverein ex litteris immortalitas für die Aufbringung der vorgesehenen Mittel und den Mitgliedern des Kuratoriums. Zur Behelfsbrücke meinte der Abt: „Diese notwendig gewordene Brücke ist ein Aufhänger für mich gerade jetzt in der Fastenzeit das Brückenbauen neu in den Mittelpunkt zu stellen. Wie wichtig das eigentlich wäre, das gilt es immer wieder neu ins Gedächtnis zu rufen. Diese Brücke verbindet nicht nur Räume miteinander, sondern auch Menschen aus aller Welt. Brückenbauen in verschiedensten Formen kann für viele Menschen sehr wichtig sein. Bauen wir Brücken der Familie, der Partnerschaft, am Arbeitsplatz, in der Freizeit, wo auch immer.“ Denn es sei laut Abt Georg Wilfinger „ein wunderbares Gefühl, nicht alleine unterwegs zu sein, sondern umgeben von Menschen zu sein, die Verantwortung übernehmen, die uns begleiten, beraten, die sich für die Sache engagieren.“

Förderverein-Präsident Erwin Hameseder unterstrich, dass es in diesen Zeiten nicht einfach sei, in die Bevölkerung rauszugehen und um Spenden zu bitten: „Deshalb haben wir uns das eine oder andere einfallen lassen. 2023 ist es uns gelungen, knapp über 70.000 Euro an Spenden unmittelbar aufzubringen, davon haben wir 65.000 Euro als Teilbeitrag geleistet. Klarerweise ist es unser Ziel, dass wir je nach Bauetappe unseren Beitrag leisten.“ Es sei gelungen, mit der Wiener Städtischen und der Raiffeisenholding Niederösterreich-Wien zwei Großsponsoren zu lukrieren. „Das ist ein dickes Fundament, auf dem wir aufbauen können, aber es geht nicht nur darum, Großsponsoren zu haben, sondern vielmehr Unternehmungen aus der Region zu begeistern, um uns bei diesem großartigen Projekt zu unterstützen“, so der Präsident. Weiters wurden bereits 27 Buchpatenschaften vergeben, wodurch man über 27.000 Euro einnehmen konnte. Ein weiteres Projekt sei das Fundraising-Dinner gewesen. Es sei auch möglich, über das Bundesdenkmalamt sowie über die Homepage des Stiftes unbürokratisch zu spenden. Im Stiftsshop biete man zudem einige Produkte an, die finanziell zur Restaurierung beitragen. „Es geht darum, Menschen mit dem Stift in Verbindung zu bringen, denn nur gemeinsam wird es möglich sein, dass wir einen Beitrag von zehn Prozent der jeweiligen Kosten beitragen“, so Hameseder.


Quelle: Land Niederösterreich



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