Ring der Stadt Salzburg für Büchner-Preisträger Walter Kappacher
Foto: Stadt Salzburg / J. Knoll
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Preuner: "Schreiben gegen das Gleichmaß"
Bürgermeister Harald Preuner hat heute Donnerstag, 25. Oktober 18, in seinem Amtszimmer im Schloss Mirabell dem Salzburger Schriftsteller Walter Kappacher den Ring der Stadt Salzburg verliehen. Kappacher ist am 24. Oktober 1938 in der Mozartstadt geboren und hat gestern seinen 80. Geburtstag gefeiert. "Schreiben gegen das Gleichmaß", so Preuner, "war ein zu Ihrem 80. Geburtstag erschienener Artikel in einer Tageszeitung betitelt". Und weiter: "Diese Schreibfertigkeit, vielmehr Kunst des Schreibens ist aus Ihrer persönlichen Entwicklung und aus den Stationen und Prägungen Ihres Lebens entstanden."
Begeisterter Biker & Reisebüro-Kaufmann
Als ausgebildeter Motorrad-Mechaniker war Kappacher ein begeisterter Biker und wollte in den Rennsport einsteigen. Nach dem Militärdienst beim Österreichischen Bundesheer entwickelte er großes Interesse am Theater und begann eine Ausbildung an einer Münchner Schauspielschule, die er aber abbrach. Das Lesen und Schreiben von Texten rückte immer mehr in den Mittelpunkt seiner Beschäftigung. Als Brotberuf wählte er die Tätigkeit als Reisebüro-Kaufmann.
Mit 40 Jahren freier Autor
1967 veröffentlichte er erstmals einige Kurzgeschichten. Acht Jahre später erschien sein Buch „Morgen“. Mit 40 Jahren ließ er sich dann ganz auf das Schreiben ein und versuchte, sich als freier Autor durchzusetzen. Es folgten die Romane „Rosina“, „Silberpfeile“ und „Selina oder das andere Leben“, die Erzählungen „Die irdische Liebe“ und „Wer zuletzt lacht“, dazu Hörspiele und Drehbücher. Zu erwähnen sind der überarbeitete Roman „Der lange Brief“, der Essay „Hellseher sind oft Schwarzseher“ und der Roman „Der Fliegenpalast“, in dem er sich Hugo von Hofmannsthal widmet, weiters „Land der roten Steine“, „Die Amseln von Parsch“ und das erste Buch über ihn, „Walter Kappacher, Person und Werk“, herausgegeben von Manfred Mittermayer und Ulrike Tanzer. Zuletzt erschienen 2014 „Trakls letzte Tage. Mahlers Heimkehr“ und 2018 „Ich erinnere mich“ im Salzburger Müry Salzmann Verlag. Walter Kappacher widmet sich auch der Fotografie.
2009 Büchner-Preisträger
Kappacher zählt neben Thomas Bernhard, Stefan Zweig und Peter Handke zu den international erfolgreichsten Schriftstellern mit biographischen Wurzeln in Salzburg. Er ist der einzige Salzburger, den den angesehensten Literaturpreis des deutschen Sprachraums erhalten hat – den Georg-Büchner-Preis – erhalten hat (2009).
Er ist Mitglied des Österreichischen P.E.N. Clubs, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Ehrendoktor der Universität Salzburg und erhielt zahlreiche renommierte Literaturpreise, 2004 den „Hermann Lenz Preis“, 2006 den „Kunstpreis für Literatur des Landes Salzburg“, 2009 den internationalen Preis für Kunst und Kultur des Salzburger Kulturfonds. 2015 wurde er anlässlich seines 75. Geburtstages mit der „Wappenmedaille in Gold der Landeshauptstadt Salzburg“ ausgezeichnet.
Quelle: Stadt Salzburg
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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg
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