Salzburg: Salzburg Airport - Land gegen Zentralisierung des Flugwetters
Sicherheitsbedenken bei ferngesteuerter Station / Wirtschaftliche Nachteile für Standort
(HP) Die Flugwetterstation am Salzburg Airport soll von der Austro Control in die Bundeshauptstadt verlagert und von einer ferngesteuerten Station abgelöst werden. Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll spricht sich vehement dagegen aus. „Es darf zu keiner qualitativen Verschlechterung für den Standort kommen“, so Schnöll.
Die ersten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Flugwetterstelle am Salzburger Flughafen sind bereits von Salzburg nach Wien abgezogen worden. Laut den Verantwortlichen am Salzburg Airport wird die Wetterstelle nur noch an starken Reisetagen von Mitarbeitern in Salzburg betreut. Unter der Woche geschieht dies nur noch ferngesteuert von Wien aus. „Wir sind vehement gegen eine Zentralisierung. Aus der Ferne können die regionalen Gegebenheiten des Wetters nicht berücksichtigt werden“, warnt Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll, der auch Aufsichtsratsvorsitzender des Flughafens ist.
Schnöll: „Gutachten zeigen Sicherheitsmängel.“
Aufgrund der topografischen Gegebenheiten sowie der komplexen Wetterphänomene im Alpenraum ist der Salzburger Flughafen besonders. „Es liegen Gutachten von anerkannten Experten vor, die bestätigen, dass es eklatante Qualitäts- und Sicherheitsmängel bei einem ferngesteuerten Wetterdienst vorliegen. Sowohl das vom Chef der Flugsicherungsstelle Salzburg erstellte Gutachten, als auch jenes der bisher tätigen Flugmeteorologen und jene weiterer Experten bestätigen dies“, so Schnöll.
Sorge vor Zentralisierung
Für Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll besteht nach wie vor die Sorge, „dass in nächster Konsequenz überhaupt kein zertifizierter Wetterbeobachter mehr am Tower in Salzburg Dienst verrichtet. Sämtliche Dienstleistungen der Flugmeteorologie würden somit von einem zentral auf dem Flughafen Wien stationierten Meteorologen durch vor Ort installierte Sensorik und Kameras erbracht werden. Das ist für uns auch aus standort- und wirtschaftspolitischer Sicht nicht hinnehmbar, wenn immer mehr hochqualifizierte Arbeitsplätze öffentlicher Einrichtungen nach Wien wandern.“
Wirtschaftliche Nachteile
Neben den Sicherheitsmängeln sind zudem erhebliche wirtschaftliche Nachteile für Salzburg zu befürchten. Experten fürchten, dass bei ausschließlicher Anwendung einer ferngesteuerten Wetterstation im Probebetrieb und daraus hervorgehenden Fehlinformationen eine Vielzahl an Flügen von Salzburg nach München oder Linz umgeleitet werden müssten. Das verursacht entsprechenden Zusatzkosten durch beispielsweise erhöhten Kerosinverbrauch sowie zusätzliche Umweltbelastung. „Die Vorteile der Dezentralisierung werden bei solchen Überlegungen leider völlig außer Acht gelassen. Zudem ist es eine weitere Schwächung des Standorts Salzburg nachdem bereits der Inlandsflug Salzburg – Wien eingestellt wurde“, betont Schnöll.
Quelle: Land Salzburg