Salzburg: Salzburg auf den Spuren der Römer
Antike Meilensteine im Lungau restauriert / Wettbewerb zur künstlerischen Gestaltung
(LK) Das Land Salzburg erhält gemeinsam mit den Gemeinden Untertauern und Tweng 14 Meilensteine aus der Römerzeit für die Nachwelt, kartiert die historische Römerstraße und macht den historischen Verkehrsweg mit Hilfe von zeitgenössischer Kunst für Einheimische und Gäste erlebbar.
Landesarchäologe Raimund Kastler informiert LH-Stv. Martina Berthold über die Besonderheiten der Meilensteine aus der Römerzeit. Die historischen Objekte sollen mit modernen künstlerischen Mitteln für die Menschen erlebbar gemacht werden.
14 römische Meilensteine standen bis vor einem Jahr noch an der B 99 im Lungau. Gereinigt und konserviert lagern sie nun bis zu ihrer Neuaufstellung in der Straßenmeisterei Mauterndorf, bis sie künftig in Untertauern, Tweng und weiteren Gemeinden entlang der bedeutenden römischen Reichsstraße präsentiert werden.
Geschichte wird erlebbar gemacht
Einzelne Abschnitte der Trasse sollen wieder zugänglich gemacht und Geschichte zeitgemäß vermittelt werden. „Das Projekt hat mich von Beginn an fasziniert. Hier werden Originale aus der Römerzeit mit modernen künstlerischen Mitteln erlebbar gemacht. So wird die Geschichte der Straße auf innovative Art erzählt“, zeigt sich Landeshauptmann-Stellvertreterin Martina Berthold begeistert.
Wettbewerb zur künstlerischen Gestaltung
Der Fonds Kunst am Bau im öffentlichen Raum schreibt heuer einen Wettbewerb aus mit dem Ziel, die Meilensteine und Teile der Römerstraße der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Es soll die Geschichte dieser historischen Lebensader in verschiedenen Facetten erzählt werden und damit ein attraktives Angebot für Einheimische und Gäste geschaffen werden.
Römerstraße digital erfasst
Die historische Römerstraße, die annähernd parallel zur Bundesstraße B 99 verläuft, wurde von der Landesarchäologie in Kooperation mit dem Bundesdenkmalamt in einem Geoinformationssystem erfasst und fotografisch dokumentiert. Noch im Original erhaltene Bereiche sind beispielsweise in Untertauern, beim Gnadenfall oder beim Johannesfall zu finden. Ein eindrucksvoller Abschnitt existiert bei der Wachtbrücke in Tweng, wo eine starke Steigung mit Serpentinen bewältigt wurde.
Meilensteine waren zwei Meter hoch
Die Meilensteine waren ursprünglich zwei Meter hoch und informierten die Menschen über Entfernungen. „Diese Meilensteine sind jedoch weniger serviceorientierte Informationsträger als vielmehr Mittel zur Selbstdarstellung der römischen Kaiser und gelegentlich auch der für die Bauausführung verantwortlichen Provinzstatthalter“, erläutert Landesarchäologe Raimund Kastler. Vermessen und dokumentiert wurden die oft kaum noch sichtbaren Inschriften mit Distanzangaben und Kaisernamen von einem Geophysiker der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (seit 1. Jänner 2023 GeoSphere Austria).
Quelle: Land Salzburg