Salzburg: Salzburg gibt dem Widerstand ein Gesicht

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Salzburg

08 Mai 11:00 2022 von Redaktion International Print This Article

Erster Gedenkort in Neumarkt eröffnet / Kunst erinnert an Kampf gegen Nationalsozialismus

(LK) In jedem Bezirk des Bundeslands soll bis zum Jahr 2026 ein künstlerisch gestalteter temporärer Ort des Gedenkens zur Erinnerung an Widerstandskämpferinnen und -kämpfer entstehen. Den Auftakt macht der Flachgau. Dann folgt jedes Jahr ein weiterer Bezirk. Landesrätin Andrea Klambauer und Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn betonen anlässlich der Eröffnung am Samstag, 7. Mai, in Neumarkt am Wallersee, „dass die Gewaltereignisse des 20. Jahrhunderts bis heute schwer zu fassen und zu begreifen sind. Gerade deshalb sind lokale Aufarbeitungen so wichtig, um zu erkennen, was in unserer unmittelbaren Nähe geschehen ist.“

Die Orte des Gedenkens, so auch der Projektname, entstanden auf Initiative des Salzburger Landtags. Im April 2019 fasste der Salzburger Landtag den Beschluss, einen Ort des Gedenkens zu schaffen. Darauf legte die Landesregierung fest, Erinnerungsorte in allen Bezirken des Landes zu verankern. Im Mittelpunkt steht neben der Aufarbeitung auch die Vermittlung historischer Fakten rund um die Gedenkorte. Geleitet wird das Projekt von der Arbeitsgemeinschaft, der die Kunsthistorikerin Hildegard Fraueneder und die Historiker Albert Lichtblau und Robert Obermair angehören.

Gedenkorte erklären und helfen zu verstehen

Die Aufarbeitung der nationalsozialistischen Diktatur kam in Österreich erst in den 1980er-Jahren in Gang. Auch danach blieb es schwierig, besonders auf lokaler Ebene, offene Diskussionen zu führen. Denn Täter und Opfer waren häufig Nachbarn, Verwandte, engere Familienmitglieder. „Das Projekt Orte des Gedenkens bietet eine Mischung aus historischer Forschung, schulischer Vermittlung und künstlerischer Gestaltung. So wird der Kampf gegen den Nationalsozialismus nicht nur sichtbar gemacht, sondern auch eine dauerhafte und nachhaltige Auseinandersetzung mit dem Thema ermöglicht“, betonen Landesrätin Andrea Klambauer und Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn.

Kunst und Diskussion in Neumarkt

Der erste Gedenkort, der an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus erinnert, wird morgen um 14.00 Uhr am Platz vor dem Kriegerdenkmal in Neumarkt am Wallersee eröffnet. In den kommenden Monaten finden dort Diskussionen, Workshops mit Schülerinnen und Schülern sowie mit Jugendlichen statt. Die Kunstaktion EINWURF von Bernhard Gwiggner findet jeweils vor den Veranstaltungen am Platz beim Kriegerdenkmal statt. Alle Termine sowie die historische Aufarbeitung des Falles Georg Rinnerthaler und seiner Familie sind in der beiliegenden Broschüre zu finden.


Quelle: Land Salzburg



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