Salzburg: Salzburg hilft Ukraine-Flüchtlingen gezielt und professionell
Ankunftszentrum bei der Messe sowie Infopoint am Bahnhof haben sich bisher bewährt / Transitzentrum geht morgen in Betrieb
(LK) „Es wird nicht nur, aber gerade in diesen Tagen wieder sehr deutlich: In Salzburg ist die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung sowie der Einsatz der Hilfs- und Rettungsorganisationen hervorragend. Zusammen mit den Behörden wurde mit dem Ankunftszentrum bei der Messe sowie dem Infopoint beim Bahnhof eine professionelle Anlaufstelle auf vielen Ebenen für die Flüchtlinge aus der Ukraine geschaffen. Davon konnte ich mich heute persönlich überzeugen“, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer.
Mehr als 1.200 Vertriebene aus der Ukraine haben sich bisher beim Ankunftszentrum des Roten Kreuzes in der Messe registriert, rund 800 davon sind weitergereist, der Rest wurde in Quartiere vermittelt oder kam bei Verwandten unter. Beim Infopoint der Caritas am Bahnhof wurden bisher rund 700 Personen beraten.
470 temporäre Betten in der Messe
„Das alles hat gut funktioniert, es hat sich eingespielt. Jetzt setzen wir den nächsten Schritt. Im Messezentrum werden rund 470 Betten für das Transitzentrum aufgebaut. Die Freiwillige Feuerwehr übernimmt den Aufbau, das Rote Kreuz wird es betreiben. Es wird eine erste, temporäre Bleibe darstellen, um die Zeit bis zur Vermittlung von Unterkünften oder bis zur Weiterreise zu überbrücken“, erklären Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Sabine Kornberger-Scheuch, Landesgeschäftsführerin des Roten Kreuzes.
Haslauer: „Alle helfen zusammen.“
Derzeit können sich die Vertriebenen aus der Ukraine polizeilich bei der Messe, in St. Johann und in Zell am See registrieren. Ein weiteres, mobiles Team kam gestern dazu, da viele Flüchtlinge bisher bei Freunden und Verwandten untergekommen sind. „Die Einsatz- und Hilfsorganisationen wickeln die Hilfe professionell und empathisch auf vielen Ebenen ab, das ist mir besonders wichtig. Derzeit bauen die Freiwillige Feuerwehr und die Berufsfeuerwehr Salzburg das Transitzentrum in der Messe auf, ein weiterer Beweis, dass bei uns rasch und effizient zusammen geholfen wird“, so Haslauer.
Kornberger-Scheuch: „Erste und temporäre Versorgung.“
„Uns ist es sehr wichtig, den Menschen bei ihrer Ankunft in Salzburg die nötige Sicherheit und wichtige medizinische Versorgung zukommen zu lassen, die sie nach allem, was ihnen in ihrer Heimat und auf der Flucht zugestoßen ist, so dringend brauchen“, so Sabine Kornberger-Scheuch und sie fügt hinzu: „Mit dem Ankunftszentrum haben wir für geflüchtete Menschen eine erste Anlaufstelle geschaffen, in der sie medizinisch erstversorgt werden, sich waschen, ausruhen und etwas essen können. Außerdem haben sie die Möglichkeit, die bürokratischen Formalitäten für ihren Aufenthalt zu erledigen." Im Schnitt werden hier 100 Menschen pro Tag registriert.
Dines: „Erstinformation direkt am Bahnhof.“
Jene Vertriebene, die mit dem Zug ankommen, die bekommen am Bahnhof von der Caritas die ersten Informationen. Johannes Dines, Direktor der Caritas Salzburg, fasst zusammen: „Es ist ganz wichtig, dass wir mit dem Infopoint am Bahnhof als erste Anlaufstelle für die Menschen, die ankommen, da sind. Viele reisen weiter, viele wollen bleiben. Wir versorgen sie, beraten auf Ukrainisch, helfen bei der Weiterreise, informieren über die weitere Vorgehensweise, rechtliche Fragen und den Aufnahmeprozess. Etwa 30 Beratungen finden pro Tag statt – mit Familien und Kindern bekommen täglich etwa 70 Menschen Hilfe. Gesamt haben wir bisher etwa 700 Menschen beraten.“
Trinker: „Aufbau des Transitzentrums läuft.“
„25 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Salzburg, der Berufsfeuerwehr und des Landesfeuerwehrkommandos bauen in diesen Stunden das Transitzentrum bei der Messe auf. Kojen wurden vorbereitet, die jetzt mit Feldbetten bestückt werden. Dazu wird ein kleiner Aufenthaltsbereich errichtet. Toiletten, Sanitäranlangen und Duschmöglichkeiten sind bereits fertiggestellt“, informiert Landesfeuerwehrkommandant Günter Trinker.
Eckpunkte Erstmaßnahmen für die Ukrainischen Flüchtlinge
- Ankunftszentrum des Roten Kreuzes bei der Messe: Erstes willkommen, Registrierung, Ausruhen, Informationen, medizinische und psychosoziale Erstversorgung. Die Polizei übernimmt hier – so wie derzeit auch in Zell am See und St. Johann und mit einem mobilen Team – die Registrierung für den Vertriebenenausweis. Die Caritas berät über die weitere Vorgehensweise und vermittelt Privatquartiere.
- Infozentrum der Caritas am Hauptbahnhof: Erste Informationen für ankommende Flüchtlinge. Vermittlung von Privatquartieren.
- Im Aufbau und ab Mittwoch, 23. März 2022, in Betrieb: Transitzentrum in der Messe mit rund 470 Betten als temporäre Bleibe bis die Flüchtlinge in andere Quartiere weitervermittelt werden können oder weiterreisen. Es stehen auch Sanitäranlagen zu Verfügung. Das Rote Kreuz Salzburg betreut diese Menschen rund um die Uhr.
- Transitquartiere für den temporären Aufenthalt gibt es auch in einigen Hotels im Bundesland Salzburg. Ähnlich wie im Transitzentrum sind diese für einen vorübergehenden Aufenthalt vor der Weiterreise oder der Aufnahme in die Grundversorgung vorgesehen.
Quelle: Land Salzburg