Salzburgs Flächenverbrauch sinkt weiter

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Foto: Land Salzburg
01 Jän 16:00 2021 von Redaktion International Print This Article

Gewidmete Flächen stark rückläufig / 2020 fast die Hälfte des Durchschnitts der vergangenen zehn Jahre

(LK) Knapp 37 Hektar wurden im Jahr 2020 als Bauland für Wohnzwecke oder Betriebe gewidmet. Zum Vergleich: Der Durchschnitt zwischen 2010 und 2019 liegt bei 71,35 Hektar. „Dichter zu bauen und vor allem weniger Boden zu verbrauchen, ist ein Gebot der Zeit. Seit meinem Amtsantritt 2018 haben wir stark rückläufige Widmungszahlen. Und nicht nur das: 2020 wurde der mit Abstand niedrigste Wert in den vergangenen zehn Jahren erreicht“, betont Landesrat Josef Schwaiger.

Aktuelle Zahlen zu den gewidmeten Flächen aus dem Jahr 2020 zeigen: Das Land Salzburg geht sparsamer mit seinem kostbaren Grund und Boden um, wie noch vor wenigen Jahren – und das trotz steigendem Siedlungsdruck. „In diesem Jahr hatte die Abteilung 263 Umwidmungen zu bearbeiten, dadurch entstand ein Bodenverbrauch von 36,9 Hektar. Den höchsten Wert gab es 2013 mit 111,9 Hektar neu gewidmeter Baufläche. Dass der Wert heuer so niedrig liegt, hängt nicht mit der besonderen Situation des Jahres 2020 zusammen, denn Widmungen sind eine langfristige bodenpolitische Maßnahme und nicht eine unmittelbare Entscheidung“, fasst Schwaiger die positive Entwicklung zusammen.

Zusammenarbeit auf Augenhöhe

„Die Partnerschaft mit den Gemeinden funktioniert, auch wenn oftmals das Gegenteil behauptet wird. Auch ohne permanent erhobenen Zeigefinger kann man die hochgesteckten Ziele erreichen. Diese Trendumkehr ist das Resultat aus Zusammenarbeit auf Augenhöhe und zukunftsfähigen Entscheidungen direkt vor Ort“, so Schwaiger, und er fügt hinzu: „Als Agrarlandesrat ist mir besonders bewusst, dass verbauter Grund und Boden für die Produktionsgrundlage unserer Lebensmittel unwiederbringlich sind.“

Widmungen im Zehn-Jahres-Schnitt halbiert

Insgesamt wurden im Jahr 2020 36,9 Hektar Bauland mit 263 Teilabänderungen aufsichtsbehördlich gewidmet. 26,2 Hektar beziehungsweise 183 Widmungen betrafen Wohnbauland, 80 Widmungen Betriebsbauland mit in Summe 10,7 Hektar. Das sind nur knapp mehr als die Hälfte des Bodenverbrauchs des Jahres 2017 (70,6 Hektar) und sogar weniger als ein Drittel des Rekordjahres 2013 (111,9 Hektar).

Dichteres Bauen schafft mehr Wohnraum

Insbesondere ein Umdenken bei der Bebauungsdichte ist für Landesrat Schwaiger essentiell: „Ausschließlich einzelne Parzellen, auf denen Einfamilienhäuser entstehen, sind nicht mehr zeitgemäß. Auch innerhalb von Baulandsicherungsmodellen muss dichter gebaut werden, schon alleine aufgrund des steigenden Siedlungsdrucks. Um die verschiedenen Wohnbedürfnisse abzudecken, ist es an der Zeit, dass neben Einfamilienhäusern insbesondere Reihenhäuser und Geschosswohnbauten mit Eigentums- und Mietwohnungen errichtet werden“, sagt Schwaiger, und er merkt an: „Für junge Menschen ist es heute nicht mehr so wichtig, ein eigenes Haus mit Garten zu besitzen. Verdichtete Wohnmodelle sind insbesondere in Hinblick auf die Leistbarkeit genauso attraktiv, und der Bodenverbrauch ist deutlich geringer.“

So geht es weiter

Eine intensive Zusammenarbeit mit den Gemeinden ist der Schlüssel, diesen eindeutigen Trend aufrecht zu erhalten. „Ich weiß, man könnte es sich einfacher machen, aber ich bin davon überzeugt, dass wir der hohen Verantwortung für die künftigen Generationen nur so nachkommen können. Denn eines zeigt sich ganz klar: Umwidmungswünsche gibt es insbesondere auf landwirtschaftlichen Gunstflächen, da diese auch die beste Baulandeignung aufweisen“, betont Schwaiger.

Die Jugend als zukünftige Lebensader

„Mein Appell an die Bürgermeister, lebt eure Verantwortung auch weiterhin, und arbeitet an zielgerichteten, räumlichen Entwicklungskonzepten. Seid bei möglichen Bebauungsdichten und bei der Nachverdichtung nicht zu sparsam. Nur so können wir Wohnraum für die heranwachsenden und nachkommenden Generationen sichern und gleichzeitig sparsam mit Grund und Boden sein. Die Jugend ist der Garant für zukünftige soziale und gesunde Dorfgemeinschaften – Sie sind das Leben in unseren Orten!“, so Schwaiger abschließend.



Quelle: Land Salzburg



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