Salzburg: Salzburgs erstes großes Verwaltungsgebäude aus Holz
Foto: Land Salzburg/Neumayr/Hofer
Neue Bezirkshauptmannschaft in Seekirchen setzt neue, energieeffiziente Maßstäbe
(LK) In Seekirchen am Wallersee steht der moderne und einladende Neubau der Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung kurz vor der Eröffnung. Erstmals wurde in Salzburg ein Großgebäude der Verwaltung überwiegend aus Holz gebaut. Ab 26. Juni werden damit völlig neue Maßstäbe gesetzt.
Vor zwei Jahren war Baustart auf dem 7.600 Quadratmeter großen Grundstück in unmittelbarer Nachbarschaft zum ebenfalls neuen Bezirksgericht in Gehweite zum Seekirchner Stadtzentrum. Nachhaltige Holzbauweise und hohe Energieeffizienz sorgen in der neuen Bezirkshauptmannschaft Salzburg Umgebung (Flachgau) nicht nur für Wohlfühlatmosphäre, sie helfen auch dabei, Betriebskosten zu sparen und das Klima zu schonen.
Die Eckpunkte zum „holzigen“ Projekt
- Nettoraumfläche: rund 6.000 Quadratmeter
- 1.000 Kubikmeter Holz verbaut
- 10 Tiefensonden zu je 130 Meter sorgen für Kühlung
- 1.100 Quadratmeter Photovoltaikfläche, 180 kW/p Leistung
- Baubeginn: Juni 2021, Fertigstellung: Juni 2023
- Gesamtinvestition: rund 30 Millionen Euro
Interview mit Projektleiter Heinrich Pölsler
Für die Architektur der neuen Bezirkshauptmannschaft in Seekirchen zeichnen SWAP-Architekten aus Wien verantwortlich. Heinrich Pölsler hat das 30-Millionen Euro Projekt für das Land Salzburg geleitet. Im Interview mit dem Landes-Medienzentrum (LMZ) erläutert er die Details, die dieses Gebäude so innovativ machen.
LMZ: Wie viel Holz steckt in der neuen Bezirkshauptmannschaft und was sind die Vorteile?
Pölsler: Alles oberhalb vom Erdgeschoß ist komplett in Holz ausgeführt – Decken, tragende Elemente, Wände, Fassade. Dadurch sammelt sich deutlich weniger Feuchtigkeit im Gebäude. Und Holzteile kann man sehr gut vorfertigen. Das beschleunigt die Bauabwicklung. Man kann das Material förmlich riechen.
LMZ: Das neue Verwaltungsgebäude geht sozusagen in die Tiefe, wie ist das gemeint?
Pölsler: Das Gebäude hat die Klimaaktiv Goldzertifizierung, also den höchsten Standard. Durch die optimalen Dämmwerte ist deutlich weniger Energie zum Heizen und Kühlen notwendig. Tiefensonden kühlen oder wärmen, je nachdem was benötigt wird. aus dem Nahwärmenetz der Stadt. Sowohl auf dem Dach als auch auf den Carports wird Strom über 1.100 Quadratmeter an Photovoltaik-Modulen erzeugt, in Summe 180 kW/p. Besonders ist dabei, dass die Elemente beim Carport-Dach die Sonnenenergie von oben als auch das reflektierte Licht von unten nutzen.
LMZ: Es scheint nicht nur ein Gebäude mit viel Holz zu sein, sondern auch lichtdurchflutet und freundlich. Wie hat man das bewerkstelligt?
Pölsler: Die Grundrissgestaltung erlaubt viele Belichtungsflächen, sowohl an den Arbeitsplätzen als auch in den Gängen. Zum Einsatz im Holzskelettbau kam auch viel Glas, das für lichtdurchflutete Räume sorgt und Durchblicke quer durch das Gebäude ermöglicht. Für Frischluftzufuhr ist gesorgt, da sich an jedem Arbeitsplatz mindestens ein Fensterflügel öffnen lässt.
LMZ: Und auch der Eingangsbereich bietet etwas Neues?
Pölsler: Erstmals wurde in einem Amtsgebäude des Landes auch eine Sicherheitsschleuse im Eingangsbereich umgesetzt. Der größte Raum, der multifunktionale Flachgau-Saal, steht in Katastrophenfällen als voll ausgestattete und autarke Einsatzzentrale zur Verfügung. Ein Plus sind auch die hauseigene Kantine und die Möglichkeit für die Mitarbeiter, Speisen aufzuwärmen.
Quelle: Land Salzburg