Salzburg: Salzburgs nächster Schritt zur Energieunabhängigkeit
Foto: Verbund/Johannes Wiedl
Spatenstich für Salzach-Kraftwerk Stegenwald / Ab 2025 liefern zwei Turbinen 72,8 Gigawattstunden pro Jahr
(HP) Wer in den vergangenen Monaten auf der B159 in Richtung Bischofshofen unterwegs war, dem ist es ab dem Zentrum der Salzburger Jägerschaft aufgefallen: die Einrichtung der Baustelle für das Salzach-Kraftwerk Stegenwald bei Werfen im Pongau. Begleitet von der Blasmusik und den Schützen fand heute der offizielle Baustart für das rund 100 Millionen Euro teure Zukunftsprojekt statt.
So viel wie rund 20.000 Haushalte durchschnittlich in einem Jahr verbrauchen, das ist die spektakuläre Summe, die das Salzach-Kraftwerk Stegenwald ab 2025 an erneuerbarer Energie produzieren kann. 100 Millionen Euro werden hier in Werfen im Pongau von Salzburg AG und Verbund in die Energieunabhängigkeit des Bundeslandes investiert. Damit kommt Salzburg auch seinen Zielen aus der Klima- und Energiestrategie Salzburg 2050 deutlich näher: klimaneutral, energieautonom und nachhaltig werden.
Haslauer: „Ein entscheidender Schritt vorwärts.“
Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Aufsichtsratsvorsitzender der Salzburg AG, sieht die Errichtung des Wasserkraftwerks als Meilenstein: „Mit dem Bau des Kraftwerks Stegenwald machen wir in Sachen Ausbau erneuerbarer Energieerzeugung als Bundesland einen entscheidenden Schritt vorwärts. Die aktuelle Situation zeigt uns, dass kein Weg daran vorbeiführt, Salzburg energieautonom zu machen. Dafür müssen wir vor allem den Ausbau erneuerbarer Energieerzeugung weiter vorantreiben. Mit dieser Investition setzen Verbund und die Salzburg AG gemeinsam einen großen Schritt in Richtung regionaler, unabhängiger Energieerzeugung.“
Schwaiger: „Eine der verlässlichsten Energiequellen.“
„Die Wasserkraft ist trotz der Schwankungen aufgrund der unterschiedlichen Fließmengen, eine der verlässlichsten und durchgängigsten Energiequellen in unserem Land. Mit diesem Spatenstich schaffen wir somit einen weiteren Schritt um die Unabhängigkeit von Dritten bei Energielieferungen zu verringern“, sagt Energielandesrat Josef Schwaiger. Der Umstieg auf regionale, heimische und nachhaltige Energieträger ist auch im Regierungsübereinkommen festgehalten.
Bessere Verfahren und Rahmenbedingungen
Landesrat Schwaiger ergänzt mit dem Blick auf die Verzögerungen vor dem Baubeginn des Salzach-Kraftwerks: „Für die Deckung des künftigen Energiebedarfs darf es aber nicht die Frage sein, ob Wasser oder Windkraft, Photovoltaik oder Biomasse – wir werden alles brauchen und dafür müssen Verfahren und Rahmenbedingungen so gestaltet sein, dass Projekte in realistischen Zeiträumen umgesetzt werden können.“
Eckdaten Salzach-Kraftwerk Stegenwald
- Anlagentyp: Laufwasserkraftwerk
- Einzugsgebiet: 3.106,4 km²
- durchschnittliche Jahreserzeugung (Strom): 72,8 GWh pro Jahr
- Engpassleistung (Strom): 14,3 MW
- Turbinen: 2 Kaplan-Turbinen
- Investitionssumme: rund 100 Millionen Euro
- Geplante Fertigstellung: 2025
Kaspar: „Wesentliche Säule der erneuerbaren Energiezukunft.“
Verbund-Vorstandsmitglied Achim Kaspar ging auf die traditionelle Zusammenarbeit beim Ausbau der Wasserkraft ein: „Verbund und Salzburg AG beweisen an der Salzach einmal mehr, dass die Wasserkraft nicht umsonst eine wesentliche Säule der erneuerbaren Energiezukunft ist. Wir werden jede Kilowattstunde benötigen, die wir erzeugen können. Das Kraftwerk Stegenwald steht daher für saubere, ökologisch verträgliche und nachhaltige Energie aus dem Land Salzburg.“
Quelle: Land Salzburg