Salzburg: Salzburgs „Adlerküken“ fliegen in Rif auf Goldberger und Diess
Skisprung-Nachwuchs trainiert im ULSZ / Andreas Goldberger und Alexander Diess motivieren die Sieger von morgen
(LK) Trampolin, Pauschenpferd, Sprungkasten oder auch die Schnitzelgrube. Geübt werden Körperspannung, Absprung und natürlich der Telemark. 22 Nachwuchsspringerinnen und –springer vom Projekt „Flying Kids Rif“ im Alter von sechs bis zwölf Jahren trainieren mit großer Begeisterung im Universitäts- und Landessportzentrum Salzburg/Rif. Seit zwei Jahren hat der Skisprung-Nachwuchs aus dem Zentralraum so perfekte Rahmenbedingungen zum Einstieg in das Skispringen. Ein ganz besonderes Projekt – mit Goldfaktor.
Diese beiden und fleißigen Helfer – teils sind sie aktive Skispringer – bringen Kinderaugen zum Leuchten: Andreas Goldberger und Trainer Alexander Diess prägen ganze Skisprunggenerationen und brennen für ihren Sport. „Es könnte sein, dass hier und heute in Rif die Sieger von morgen dabei sind. Das wäre schön, aber eigentlich ist es egal, denn Hauptsache die Kinder haben eine riesige Freude am Sport“, so Goldberger und Diess, die beim Training wirklich alle verzaubern – die Kinder und die Eltern.
„Goldgriff“ Rif
Die ersten Sprünge machen hier vor allem Kinder aus dem Flachgau, der Stadt Salzburg und dem Tennengau. „Sie haben hier die einzige, aber perfekte Gelegenheit. Jede Fahrt, die wir uns sparen, ist Gold wert, denn so ist es für die Eltern unkompliziert und auch die Kids haben mehr Zeit, sich dem Sport zu widmen“, erklären die Trainer Goldberger und Diess.
Talenteschmiede Rif
Jedenfalls stimmen die Vorbilder, denn die heimischen Profis springen derzeit in einer eigenen Liga. Allen voran der Schwarzacher Stefan Kraft, der am Sonntag in Engelberg (Schweiz) seinen 35. Weltcuperfolg feierte. Auf Platz zwei lag der Bischofshofener Jan Hörl. Bei den Damen sind Sara Marita Kramer aus Maria Alm und Chiara Kreuzer aus Schwarzach die Aushängeschilder. Damit die heimischen Adler auch in Zukunft weit fliegen, investiert das Land in das innovative Projekt in Rif, wo die heimische Skisprung-Elite ihren fixen Trainingsstützpunkt hat.
Zauner: „Wichtiges Nachwuchsprojekt.“
Für Sportlandesrat Martin Zauner ist die Aktion in Rif „ein ganz wichtiges Nachwuchsprojekt für den Skisprung. Vor allem, wenn Topathleten und Trainer wie Andreas Goldberger und Alexander Diess ihre Zeit für den Breiten- und Nachwuchssport investieren. Denn nur mit einer großen Dichte können langfristig Erfolge gefeiert werden. Und hier zeigen die potentiellen Weltmeister von morgen bereits heute ihr Können und was sie gelernt haben“, betont Zauner. Über Mittel des Sportressorts wird diese Initiative für die Adlerküken finanziell unterstützt.
Goldberger: „Perfekte Rahmenbedingungen.“
Den sprungbegeisterten Kindern mit Tipps und Tricks steht Skispringerlegende Andreas Goldberger zur Seite, wann immer er kann, Rif ist ein bisschen sein Zuhause. „Seit zwei Jahren gibt es die kleine Schanze und auch in der Halle haben wir perfekte Voraussetzungen. Die Rahmenbedingungen hier im ULSZ sind sowieso super. Und wer weiß, vielleicht ist so in 16 Jahren der Sieger der Vierschanzentournee ein ehemaliges Flying Kid von Rif“, sagt Goldberger, der zwischen 1992 und 1995 selber im Halleiner Ortsteil trainiert und jetzt häufig seinen Sohn Tobias mit dabei hat. Auch bei ihm ist der Funke übergesprungen – ganz offensichtlich ein kleiner „Goldi“.
Perfekte Zusammenarbeit
Für das Projekt wurde in Rif eine Außenstelle des Skiklubs Bischofshofen eingerichtet. Die Koordination und Abwicklung des Kindertrainings erfolgt durch den erfahren ÖSV-Trainer Alexander Diess. „Unsere Initiative ist ein Gewinn für den Spitzen- und auch Breitensport. Wir vermitteln den Kindern die Grundlagen des Skispringens. Dies alles funktioniert nur, wenn alle Partner an einem Strang ziehen. In unserem Fall etwa der Skiklub Bischofshofen, das ULSZ, die Eltern und natürlich die jungen Athleten“, so Diess.
Die Küken hüpfen schon weit
Ein Rifer Adlerküken ist die elfjährige Julia aus Piding. „Ich habe Skispringen gerne im Fernsehen angesehen und meine Oma hat mich auf die Flying Kids Rif aufmerksam gemacht. Das Gefühl, wenn man in der Luft ist, ist einfach super, man fühlt sich wie ein Vogel“, erzählt die junge Springerin. Ihre persönliche Bestweite liegt bei 25,5 Metern. „Das Skispringen ist einfach total cool, ein super Sport“, ergänzt der ebenfalls elfjährige Skispringer Camillo aus Hallein. Seine persönliche Bestweite liegt bereits bei 45 Meter.
Initiative für die Zukunft
Seit 2021 gibt es für Kinder die Möglichkeit des Skispringens in Rif. Mit Aushubmaterial des Tribünenneubaues wurde der Rodelhügel samt Mini-Schanze im Sportzentrum errichtet. Für Sabrina Rohrmoser, Geschäftsführerin des ULSZ Rif, zeigen die „Flying Kids Rif“ „den hohen Stellenwert des nordischen Sportes im Trainingszentrum. Die Stars von heute trainieren hier und dieses tolle Projekt setzt bei den Stars von morgen an. Damit auch in Zukunft heimische Erfolge gefeiert werden können“, so Rohrmoser.
Vorfreude auf die Vier-Schanzen-Tournee
Dass Stefan Kraft und Jan Hörl heuer richtig gut drauf sind, das macht Vorfreude auf das Finale der Vier-Schanzen-Tournee am 6. Jänner in Bischofshofen. Für die Flying Kids Rif ist das Motivation pur, denn schließlich sind einige Springer dabei, die schon beim Goldi Talente Cup von Andreas Goldberger ihre ersten „Hupfer“ gemacht haben – Daniel Tschofenig zum Beispiel. Und so könnte es tatsächlich sein, dass eines der Flying Kids Rif eines Tages den goldenen Adler für den Gesamtsieg der Tournee holt – vielleicht sogar Julia oder Camillo.
Quelle: Land Salzburg