Niederösterreich: Schenkung von Shootingstar Alexandre Diop
LH Mikl-Leitner: Stellenwert der zeitgenössischen Kunst in Niederösterreich zeigt, dass bei uns Weltoffenheit, Vielfalt und Toleranz gelebt werden
Alexandre Diop zählt zu den herausragenden aufstrebenden jungen Künstlerinnen und Künstlern unserer Zeit. Weltweit ergänzen renommierte Museen, Sammlerinnen und Sammler ihre Kollektionen mit Arbeiten des 28-jährigen franko-senegalesischen Shootingstars. Mit seinen Porträts der Community of Black and Color setzt Diop ein Zeichen für das Empowerment des Schwarzen Menschen, der in der Kunstgeschichte stets marginalisiert wurde.
Aus Verbundenheit mit der Kunsthalle Krems schenkte Diop dem internationalen Ausstellungshaus in Krems das Bild Le Petite Crepuscule (Die kleine Dämmerung). Das auf Holz gearbeitete Mixed-Media-Werk geht zur Verwahrung in die Kunstsammlung des Landes Niederösterreich über und steht so für weitere Ausstellungen zur Verfügung.
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner bringt ihre Freude über Diops Schenkung zum Ausdruck: „Die Schenkung des vielgefragten Künstlers Alexandre Diop bestätigt, dass Niederösterreich ein modernes und über unsere Landesgrenzen hinaus geschätztes Kulturland ist. Die zeitgenössische Kunst hat in Niederösterreich einen hohen Stellenwert. Durch sie kommt bestens zum Ausdruck, dass in unserem Land Weltoffenheit, Vielfalt und Toleranz gelebt werden. Ich freue mich sehr über diese Schenkung.“
Florian Steininger, Direktor der Kunsthalle Krems, bedankt sich ganz herzlich beim Künstler: „Alexandre Diops Talent zeigt sich nicht nur als Zeichner und Maler, sondern auch in seiner eigenständigen künstlerischen Strategie. Er verbindet die Kulturen Europas und Afrikas. Seine Schenkung ist uns eine große Freude und Ehre zugleich.“
Le Petite Crepuscule aus dem Jahr 2018 zählt zu Diops archaisch-expressionistischer Werkphase vor seinen aktuellen Materialbildern in kräftiger Farbpallette. Zumeist fungieren gefundene Holzbretter als Bildgrund, die der Künstler mit Pastellkreide bemalt und bezeichnet. Intuitiv führt Diop den Stift und erschafft obskure Wesen. Eine zerzauste hockende Kreatur nimmt in frontaler Position den Bildraum ein. Diops Frühwerk ist von zeichnerischer Intensität und dunkler Atmosphäre geprägt.
Von November 2022 bis April 2023 war Diop in der Kunsthalle Krems in der Gruppenausstellung The New African Portraiture. Shariat Collections vertreten. In dieser ersten Schau über zeitgenössische afrikanische figurative Malerei in Europa setzten sich 24 Künstler:innen afrikanischer Herkunft mit afrikanischer Identität, Ästhetik und Kunstgeschichte auseinander. Kuratiert wurde die Schau von Ekow Eshun, einem international angesehenen Kunstexperten und Koryphäe der afrikanischen Gegenwartskunst.
Diop (geb. 1995, Paris) lebt in Wien und Senegal. Er studierte Malerei an der Akademie der bildenden Künste bei Daniel Richter. Seine Arbeiten bewegen sich zwischen Malerei, Skulptur und Relief. Für seine Porträt-Assemblagen verwendet er gefundene Materialien wie Metalldosen, Textilien, Holz, Bücher, Papiere, Fotos, Schnüre, Nägel oder tierische Fasern. Weggeworfenes und Unbeachtetes fügt er zu einem disparaten Ganzen zusammen. Sein Stil ist von der Wiener Moderne inspiriert, respektive von Egon Schiele und Gustav Klimt. Seine Werke sind aktuell in einer Einzelausstellung im Rubell Museum in Miami zu sehen, wo er 2022 als Artist-in-Residence tätig war. Bis vor kurzem war er in der Jeffrey Deitch Gallery in New York vertreten. In Zusammenarbeit mit dem bekanntesten afroamerikanischen Künstler Kehinde Wiley war Diop letzten Herbst in der Reiffers Art Foundation in Paris ausgestellt.
Quelle: Land Niederösterreich