Salzburg: Schmittentunnel bleibt aus Sicherheitsgründen bis 22. Dezember gesperrt
Schäden an Tunneldecke entdeckt / Sanierung läuft / Längere Sperre lässt sich nicht abwenden
(LK) Wie wichtig regelmäßige Kontrollen und Updates in Straßentunneln sind, zeigt sich aktuell im Schmittentunnel im Pinzgau. Dort wurde im Rahmen von technischen Erneuerungen ein Hohlraum in der Tunneldecke festgestellt. Umfassende Prüfungen während der Sanierungsmaßnahmen haben nun ergeben, dass zusätzliche Stützmaßnahmen nötig sind, bevor der Tunnel wieder mit garantierter Sicherheit von den Autofahrern befahren werden kann. Die aktuelle Sperre des drei Jahrzehnte alten Bauwerkes muss daher jedenfalls bis 22. Dezember verlängert werden.
Bei der laufend stattfindenden Tunnelkontrolle wurde beim Südportal des Schmittentunnels ein rund 22 Meter langer und zwei Meter breiter Hohlraum in der Tunneldecke festgestellt. Im Zuge der Sanierung der Stelle wurde auch eine detaillierte Schadensanalyse durchgeführt, die das wahre Ausmaß der Schäden am Bauwerk deutlicher machten. „Es könnte niemand verantworten, dass wir den Schmittentunnel in diesem Zustand frei geben. Die Sicherheit hat absoluten Vorrang, schließlich benutzen tausende Fahrzeuglenker pro Tag den Tunnel“, betont Werner David, Referatsleiter Brückenbau des Landes Salzburg. Er und ein Expertenteam arbeiten seit Wochen an der Sanierung des entdeckten Hohlraums an der Tunneldecke.
Sicherheit oberstes Gebot
Die Sanierung dieses Hohlraums brachte leider und unerwartet weitere Schäden zutage. „Es ist wie bei der Sanierung eines alten Hauses, vor Überraschungen ist man da leider nie sicher und genau diesen Fall haben wir jetzt. Im Zuge von umfangreichen Prüfungen hat sich herausgestellt, dass wir bei einem kleinen Teil der Tunnelstrecke zusätzliche statische Vorsichtsmaßnahmen setzen müssen. Aus diesem Grund wird im Bereich des Südportals auf rund 30 Metern eine Stützkonstruktion errichtet, bevor Verkehrsteilnehmer den Tunnel wieder sicher befahren können“, so David.
Voraussichtlich einspurig ab 23. Dezember
„Nach der Errichtung der Stützkonstruktion wird es aus derzeitiger Sicht zumindest möglich sein, den Tunnel einspurig vom Süd- bis zum Nordportal befahren zu können. Die weiteren Schritte der Sanierung der Schadstelle müssen erst geprüft werden“, informiert David. Der Schmittentunnel ist mittlerweile rund 30 Jahre alt und wurde damals von einer Bundesgesellschaft errichtet. Im Zuge einer Verwaltungsreform übernahm das Land Salzburg den Schmittentunnel in den frühen 2000er-Jahren vom Bund. Bis 2031 sind rund 90 Millionen Euro an Investitionen für mehr Sicherheit vorgesehen, davon ein überwiegender Teil in neue Flucht- und Rettungsstollen.
- Schmittentunnel: Von der alten „Röhre“ zur High-Tech-Sicherheit (salzburg.gv.at) (17. November 2023)
- Großes Update für zwei Landesstraßentunnel (salzburg.gv.at) (20. Oktober 2023)
Quelle: Land Salzburg