Salzburg: Schutz für Anrainer am Grubingerbach in Rekordzeit fertiggestellt
Nur ein Jahr nach der Flut: In Hollersbach sind nun 21 Wohn- und Betriebsobjekte vor dem Wildbach geschützt
(LK) Am kommenden Freitag, 28. Juli, ist es genau ein Jahr her, dass der davor harmlose Grubingerbach in Hollersbach im Pinzgau nach einem starken Gewitter eine Siedlung massiv beschädigt und einen Gewerbebetrieb großflächig mit Geröll, Holz und Schlamm verschüttet hat. Verletzt wurde glücklicherweise niemand, aber die Häuser mussten vorübergehend evakuiert werden. Seit Juni schützt nun eine in Rekordzeit errichtete Sperre den Ortsteil und seine Bewohner.
In Grubing in der Pinzgauer Gemeinde Hollersbach ist von den massiven Schäden, die eine starke Gewitterzelle am 28. Juli 2022 verursacht hat, nichts mehr zu sehen. Eine imposante Wildbach-Sperre, die in Rekordzeit geplant und errichtet wurde, schützt bereits seit Anfang Juni rund 21 Wohn- und Betriebsobjekte. Möglich machte das vor allem der enorme Zusammenhalt der betroffenen Anrainer.
Eckdaten Schutzprojekt Grubingerbach
- Geplante Kosten von 2,3 Millionen Euro werden aus derzeitiger Sicht deutlich unterschritten werden
- Rückhaltebecken mit 13.000 Kubikmetern Fassungsvermögen und zwölf Meter hoher Mauer
- Sanierung und Erweiterung des Bachbettes, Verbesserung der Abflussverhältnisse
- Baustart: November 2022
- Fertigstellung: Juni 2023
Schwaiger: „Hier ging alles Hand in Hand.“
Landesrat Josef Schwaiger ist auch ein Jahr nach dem Ereignis in Hollersbach noch beeindruckt, mit welchem Einsatz das Schutzprojekt umgesetzt wurde. „Es ist ein besonders gutes Beispiel für den Zusammenhalt in den betroffenen Gemeinden. Unmittelbar nach dem ersten Schock nach ein paar Tagen wurde eine Wildbachgenossenschaft mit einem engagierten Obmann gegründet. Alle Betroffenen haben mit Unterstützung des Bürgermeisters zielgerichtet und Hand in Hand das Projekt auf den Weg gebracht. So konnte der Schutz des Ortsteiles in kürzester Zeit geplant und umgesetzt werden. Das und die so rasche Umsetzung der Wildbach- und Lawinenverbauung lassen nun die Bewohner wieder ruhig schlafen“, so der Landesrat.
Umsetzung in Rekordzeit
Bereits eine Woche nach dem Unwetter, am 5. August 2022, wurde eine Wildbachgenossenschaft gegründet. In nur vier Wochen wurde das Schutzprojekt vorbereitet, am 24. August fanden die Behördenverhandlungen statt, Baustart war im November 2022. Von den Aufräumarbeiten über die Sofortmaßnahmen zum Schutz der Betroffenen nach dem Unwetter bis hin zur Planung und Umsetzung der Verbauung in kürzester Zeit – die Zusammenarbeit von Einsatzorganisationen, Gemeinde, Land Salzburg, Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) und Anrainern lief wie ein Uhrwerk. Bereits vor dem Jahrestag des Unwetters in Grubing sind die Bewohner vor den Naturgewalten sicher.
Stöckl: „Schlafen wieder ruhig.“
Der Obmann der Wildbachgenossenschaft Grubingerbach, Christoph Stöckl, dessen Betrieb großflächig mit Geröll und Schlamm bedeckt war, betont, dass „wir mit so einer Sperre im Hintergrund jetzt natürlich wesentlich besser schlafen. Da wir in Grubing alle von der Mure betroffen waren, gab es schnell Einigkeit beim Schutzprojekt. Durch die sehr gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde, dem Land und der WLV ist auch die Umsetzung sehr schnell gegangen, dafür sind wir sehr dankbar“, so Stöckl.
Sperre schützt ganzen Ortsteil
Die massivem, neue Wildbachsperre sorgt bestmöglich dafür, dass die Bewohner der Siedlung nicht wieder mitten in der Nacht um ihr Leben fürchten und aus den Häusern flüchten müssen. „13.000 Kubikmeter Holz und Geröll kann diese Sperre zurückhalten und damit sind die 21 Wohnhäuser und Betriebe nach menschlichem Ermessen sehr gut geschützt“, so Gebhard Neumayr, Gebietsbauleiter der WLV-Pinzgau. „Auch im Siedlungsbereich wurde der Bach aufgeweitet, damit das Wasser gut abfließen kann und im Unwetterfall keinen Schäden anrichtet“, so Neumayr.
Schutz vor Grubingerbach in Hollersbach in Rekordzeit fixiert (28. August 2022)
Quelle: Land Salzburg