Wien: Sebastian Öhner wird Wiens neuer Kinder- und Jugendanwalt

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Foto: Stadt Wien/Lukas Fuchs
15 Mai 18:05 2024 von Redaktion Salzburg Print This Article

Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr präsentierte gemeinsam mit ihm neuen Arbeitsschwerpunkt Jugendpartizipation

Am Mittwoch, den 15. Mai 2024, stellte Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr im Arkadenhof des Wiener Rathauses die zukünftige Leitung der Kinder- und Jugendanwaltschaft vor. Der 27-jährige Jurist Sebastian Öhner übernimmt ab 1. Juli 2024 die Leitung der Kinder- und Jugendanwaltschaft. Er hat sich in einem Hearing des Gemeinderatsausschusses für Bildung, Integration, Jugend und Transparenz in einem Feld aus 10 Kandidat*innen durchgesetzt. Die Bestellung der Leitung erfolgt für fünf Jahre. Die Ombudsstelle im 3. Bezirk ist ein weisungsfreies Organ der Stadt Wien, das sich sei 1992 für die Rechte der Kinder und Jugendlichen einsetzt. „Junge Menschen haben mit den Kinderrechten sehr vielfältige und eigene Rechte – das ist etwas ganz Besonderes. Das Wissen über diese Rechte und das Bewusstsein darüber, wie sie auch in den verschiedenen Bereichen umgesetzt werden können, möchte ich als Kinder- und Jugendanwalt stärken. Ich möchte die Kommunikationskanäle erweitern, unsere Bekanntschaft erhöhen und Partizipationsmöglichkeiten ausbauen.“, so der neue Leiter der KIJA Wien, Sebastian Öhner.

Sebastian Öhner tritt die Nachfolge von Sozialarbeiterin Dunja Gharwal an, die seit 2019 in der Position tätig ist und eine neue Position in einer internationalen NGO in London annimmt. Gharwal war maßgeblich an der Entwicklung von Kinderschutzkonzepten in Krisenzeiten beteiligt und machte während der Corona-Pandemie auf die Belastungen der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen aufmerksam. Die Errungenschaften der vergangenen fünf Jahre liegen vor allem im kindgerechten Monitoring auf Bundesebene, zahlreichen Umsetzungen von Empfehlungen und die Unterstützung der KIJA von ehemaligen Heimkindern etwa bei Anspruchsanforderungen der Therapiekostenübernahme. “Ich freue mich sehr, dass mit dem Juristen Sebastian Öhner jemand die Leitung übernimmt, der sehr viel Expertise und Leidenschaft mitbringt.“, sagt Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr. Öhner hat das Rechtsreferat der Wiener Kinder und Jugendanwaltschaft in den vergangenen drei Jahren aufgebaut, er entwickelt und hält Kinderrechte-Workshops und lehrt an diversen Institutionen. „Es wird sein Aufgabe sein, Kinder und Jugendlichen in Wien eine Stimme zu geben, ihre Stimme zu hören und sie dort zu erreichen, wo sie sind. Also auch im Netz. Wien hat das Ziel, kinder- und jugendfreundlichste Stadt der Welt zu sein. Auf diesem Weg ist eine starke Vertretung der Anliegen von Kindern und Jugendliche unerlässlich!“ Öhner, der neue Kinder- und Jugendanwalt, plant, seinen Schwerpunkt auf Partizipation zu legen und Jugendliche über ihre Rechte auch in der digitalen Welt aufzuklären. Ein Beispiel gelebter und struktureller Partizipation: Bei dem neuesten Projekt der KIJA in Kooperation mit Wienxtra Frag doch einfach die Jugendlichen werden Kinder- und Jugendliche direkt gefragt, wie sie selbst die KIJA verbessern würden.

Fragen und Antworten zur KIJA: Was ist die Kinder- und Jugendanwaltschaft? In jedem Bundesland gibt es eine eigene Kinder- und Jugendanwaltschaft, die sich für die Rechte der Kinder und Jugendlichen einsetzt. Die KIJA muss der Landesregierung jährlich über ihre Tätigkeit berichten und hat das Recht, Unterstützung und Auskünfte von Landes- und Gemeindebehörden sowie von Einrichtungen der privaten Kinder- und Jugendhilfe einzufordern. Die Kinder- und Jugendanwaltschaft wird öffentlich ausgeschrieben und von der Landesregierung für fünf Jahre bestellt, ohne an Weisungen gebunden zu sein. In Wien arbeiten derzeit elf Personen in der KIJA, sieben davon sind Frauen. Die meisten sind Sozialarbeiter*innen, einige stammen aus anderen Bereichen wie der Pädagogik. Welche Aufgaben hat die Kinder- und Jugendanwaltschaft? Ihr Aufgabenbereich umfasst die Prüfung der Einhaltung des Kindeswohls in allen Bereichen, die Kinder betreffen. Sie entwickelt auch Kinderschutzkonzepte für Einrichtungen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, und überwacht Wohngemeinschaften und macht Gesetzesbegutachtungen. Außerdem sind sie für die kostenlose und anonyme Beratung von Kindern, Jugendlichen und Eltern zuständig, sowie die Vertretung der Interessen junger Menschen in Rechtssetzungsprozessen und die Zusammenarbeit mit nationalen/ internationalen Netzwerken. Wie kann man die Kinder- und Jugendanwaltschaft erreichen? Die KIJA kann über die Telefonnummer 01/ 70 77 700 erreicht werden. Montag, Mittwoch und Donnerstag von 9 bis 16 Uhr; Dienstag von 13 bis 16 Uhr und Freitag von 9 bis 13 Uhr. Per Mail ([email protected]) oder nach einer Terminvereinbarung kann man zum persönlichen Gespräch vorbeikommen (3., Modecenterstraße 14/Block C/ 4. Stock) Auf die Internetseite kija.wien.at wird über aktuelle Projekte, Themen und Herausforderungen geschrieben. Infos über Rechte: rechte-u18.at, schoolchecker.at Wer kann sich (welches Alter etc.) an die KIJA wenden? Die kija-Wien setzt sich parteilich für die Rechte, Bedürfnisse und Anliegen von Wiener Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 21 Jahren ein: Sie unterstützen sie und ihre Bezugspersonen bei allen Themen, die sie betreffen. Auf welche rechtliche Basis bezieht sich die Tätigkeit der KIJA? • Die UN-Kinderrechtskonvention • Das Bundesverfassungsgesetz über die Rechte von Kindern • Das Wiener Kinder- und Jugendhilfegesetz 2013 Zur Person: Sebastian Öhner, 27, Wiener, Juridicum-Absolvent mit Schwerpunkt Umweltrecht, pädagogische Grundausbildung bei Wiener Kinderfreunden, Vorstandsmitglied österreichischer Liga für Menschenrechte seit 2019, seit 2024 Ersatzmitglied im Unabhängigen Monitoring-Ausschuss zur Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen; seit 2021 Teil der KIJA Wien und für das Rechtsreferat verantwortlich; er hält regelmäßige Lehrveranstaltungen an ua. an der Universität Wien und dem der ARGE Kolleg für Sozialpädagogik; Publikationen in Fachmagazinen, betreibt Rechtsblog "überzuckert" – Tagesgeschehen rechtlich verstehen.


Quelle: Stadt Wien



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