Kärnten: Seeboden feierlich zum „Slow Food Village“ ernannt
LR Schuschnig: Regionale Angebote und Kulinarik werden im Tourismus immer mehr zum Urlaubsmotiv – 15 Partnerbetriebe holen Regionalität, Saisonalität und Nachhaltigkeit vor den Vorhang –– LR Gruber: Zusätzliche Chance für die heimische Landwirtschaft
Klagenfurt (LPD). Regionalität, Qualität und die authentische, regionale Küche werden immer mehr zu einem Aushängeschild von Kärnten. Mit der Slow-Food-Initiative setzt Kärnten seit einigen Jahren verstärkt auf diesen Trend. Gestern, Donnerstag, wurde eine weitere Gemeinde im feierlichen Rahmen zum Slow-Food Dorf ernannt. Gemeinsam mit dem Obmann von Slow Food Kärnten, Gottfried Bachler, hat Tourismuslandesrat Sebastian Schuschnig der Gemeinde Seeboden am Millstätter See offiziell die Auszeichnung überreicht. Auch die insgesamt 15 Mitgliedsbetriebe und der Bürgermeister Thomas Schäfauer waren bei der feierlichen Verleihung vor Ort.
„Slow Food steht nicht nur für einen touristischen Trend, sondern für gelebte Regionalität und regionalen Zusammenhalt. Qualität, Regionalität und Saisonalität kommen so auf den Teller, das stärkt alle im Ort, vom Landwirten über den Nahversorger bis hin zum Gastronom oder Tourismusbetrieb. Es freut mich, dass sich die Gemeinde Seeboden mit ihren Unternehmern durch viel Engagement und Leidenschaft für die regionale Kulinarik und einem klaren Bekenntnis zu den regionalen Produzenten zum Slow Food Dorf qualifizieren konnte. Das ist eine Wertschätzung den Betrieben und Produzenten gegenüber, die auch Wertschöpfung für den Ort bringt“, betonte Schuschnig im Rahmen der Verleihung.
In seiner Grußbotschaft hob der Tourismuslandesrat hervor, dass Kärnten bei der Regionalität mittlerweile eine Vorreiterrolle einnimmt. „Die authentische Kulinarik ist ein zunehmend wichtiges Urlaubsmotiv für Gäste und Einheimische. Das bestätigen uns Gästebefragungen. Der Gast sucht nach gelebter Regionalität und will die heimische Küche in ihrer Ursprünglichkeit erleben. Diesen Trend haben wir rasch erkannt, darauf reagiert und somit ein touristisches Leitprodukt für unsere Gäste geschaffen“, so der Landesrat. Er bedankte sich bei allen Gastronomiebetrieben, den bäuerlichen Betrieben und den Gemeindevertretern, die für das Projekt an einem Strang ziehen.
Für Agrarlandesrat Martin Gruber ist die Initiative Slow Food „eine zusätzliche Chance für die heimische Landwirtschaft, ihre regionalen Produkte zuhause und international vor den Vorhang zu holen.“ Mit der erfolgreichen Dachmarke Genussland Kärnten habe Kärnten eine perfekte Vermarktungs-Plattform. Slow Food bedeute aber einen zusätzlichen Schub für die Bemühungen, die Qualitäts- und Regionalitätsphilosophie nach außen zu tragen, „weil wir unsere Grundlagen in eine international bekannte Initiative einfließen lassen.“ Mit den ersten Slow Food Villages gehe man nun einen nächsten Entwicklungsschritt. „Durch dieses Projekt wird das Bewusstsein für traditionelle Produktion und das Lebensmittelhandwerk auch in den Gemeinden und Dörfern noch stärker verankert“, hebt Gruber hervor.
Das Projekt der „Slow Food Villages“ wurde von „Slow Food Kärnten“ in Zusammenarbeit mit „Slow Food International“ initiiert. Bisher sind Arriach, Berg im Drautal, Irschen im Drautal, Millstatt, Nötsch im Gailtal, Obervellach, St. Daniel im Gailtal seit gestern auch Seeboden am Millstätter See als Slow-Food Dörfer ausgezeichnet. Das Tourismusreferat investiert jährlich 175.000 Euro in die Initiative. 110 Restaurants, 50 Almhütten und Buschenschanken sowie 80 Hofläden sind bereits dabei. „Unser Ziel ist es, den heimischen Lebensmittelproduzenten in den Regionen zu stärken und als regionalen Lieferant wieder in den Mittelpunkt zu stellen, damit Wertschöpfung in den Regionen bleibt, vom Ursprungsprodukt über die Vermarktung bis hin zum Gast. Das sichert einen Mehrwert für den Tourismus und die Landwirtschaft gleichermaßen“, betonen Gruber und Schuschnig.
Quelle: Land Kärnten