Tirol: Sicherheitsempfang des Landes Tirol
- 700 Mitglieder der Hilfs- und Einsatzorganisationen beim diesjährigen Sicherheitsempfang
- LH Mattle und LRin Mair sprechen ihren Dank für das herausragende Engagement aus
- Lawinengefahr – 25 Jahre nach der Galtür-Katastrophe – und Krisenkommunikation im Fokus
Wenn mit Atemschutzgeräten ausgerüstete Einsatzkräfte der Feuerwehr, die Wasserrettung inklusive Rettungsboot, PolizistInnen auf Motorrädern und viele weitere vollausgestattete Mitglieder der Tiroler Einsatzorganisationen die Dogana im Congress Innsbruck betreten, dann ist es Zeit für den traditionellen Sicherheitsempfang des Landes Tirol. Rund 700 Mitglieder der Hilfs- und Einsatzorganisationen in Tirol sind der Einladung von LH Anton Mattle und Sicherheitslandesrätin Astrid Mair heute, Dienstagabend, gefolgt. Mit dabei waren VertreterInnen von Polizei, Rettung, Bundesheer, Feuerwehr, Bergrettung, Wasserrettung, Grubenwehr, Höhlenrettung, Österreichische Rettungshundebrigade, Tiroler Bergwacht, Johanniter, MALTESER, Samariterbund sowie Caritas.
„Der heutige Abend ist dazu da, um gemeinsam mit den Einsatzkräften das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen – aber im Speziellen auch, um der Lawinenkatastrophe vor 25 Jahren in Galtür zu gedenken. Wir nutzen den Sicherheitsempfang, um gemeisterte Herausforderungen zu besprechen und den persönlichen Kontakt zwischen allen Einsatz- und Hilfsorganisationen weiter zu stärken. Es ist beachtlich, wie stark der Zusammenhalt innerhalb und über Einsatzorganisationen hinweg spürbar ist. Ein Zusammenhalt, der auch durch schwierige Zeiten und durchgestandene Krisen und Katastrophen entsteht. Mit Stolz und mit aller Überzeugung darf ich daher sagen, dass Tirol mit dieser gelebten Solidarität auch künftigen Herausforderungen entgegentreten und diese bestmöglich bewältigen wird“, betont LH Mattle in seine Ansprache und führt weiter aus: „Gleichzeitig ist heute ein würdiger Rahmen, um Danke zu sagen. Danke für den unermüdlichen Einsatz zum Wohle und im Dienste der Sicherheit aller, die in Tirol leben. Ein Einsatz, der den Menschen ein Sicherheitsgefühl vermittelt, Sorgen nimmt und vor allem vor Schäden schützt. In Zeiten wachsender Krisen- und Katastrophenereignisse ist das mehr denn je von unschätzbarem Wert, um die Lebensqualität unseres sicheren Landes Tirol auch in Zukunft zu erhalten.“
„Der Katastrophenschutz in Tirol funktioniert – das hat sich auch im vergangenen Jahr 2023 gezeigt. Mit dem Sicherheitsempfang wollen wir einmal mehr den besonderen Stellenwert unserer Einsatzkräfte betonen und ihnen ein herzliches Dankeschön für ihr hervorragendes Engagement und die ausgezeichnete Zusammenarbeit aussprechen. Es ist mein großes Anliegen in der Politik, an der generellen Sicherheitslage und besonders an einem stabilen Sicherheitsgefühl weiter zu arbeiten“, so LRin Mair, die weiter ausführt: „Fundament zahlreicher Einsatzorganisationen und für die Bewältigung jeglicher Krisen sind die vielen tausend ehrenamtlich Tätigen – in den Einsatzorganisationen und in der Zivilgesellschaft. Dieser freiwillige Einsatz ist von unschätzbarem Wert und keine Selbstverständlichkeit.“
25 Jahre nach der Galtür-Katastrophe
Der Sicherheitsempfang stand in diesem Jahr auch im Zeichen der Lawinenkatastrophe von Galtür im Jahr 1999. In einer ersten Interviewrunde tauschten sich Patrick Nairz, Leiter des Lawinenwarndienstes des Landes Tirol, Militärkommandant Ingo Gstrein, Landespolizeidirektor Helmut Tomac, der Landesleiter der Bergrettung Tirol Hermann Spiegl sowie der Leiter der Wildbach- und Lawinenverbauung in Tirol Gebhard Walter über das Lawinenunglück und das Thema Lawinensicherheit aus.
Die zweite Interviewrunde mit LRin Mair, Barbara Juen, Leiterin der Arbeitsgruppe für Notfallpsychologie und Psychotraumatologie der Universität Innsbruck, Elmar Rizzoli, Leiter des Tiroler Zentrums für Krisen- und Katastrophenschutz, Bernhard Aichner, Schriftsteller und Fotograf sowie Helmut Mall, Bürgermeister von St. Anton am Arlberg, beschäftigte sich – auch wieder vor dem Hintergrund der Galtür-Katastrophe – mit dem Thema „Krisenkommunikation als besondere Herausforderung“.
„In den vergangenen 25 Jahren hat sich viel getan. Zahlreiche Technologien wurden entwickelt und auch der Zivil- und Katastrophenschutz ist mit damals kaum zu vergleichen. Fakt ist, jedes Ereignis ist anders und bringt spezielle Herausforderungen mit sich. Flexibilität und rasches Reagieren sind daher ebenso wichtig, wie die Vorbereitung und Vernetzung. Das Krisen- und Katastrophenmanagement des Landes Tirol wurde dahingehend über die Jahre und Jahrzehnte hinweg bestmöglich optimiert und wird nach wie vor laufend weiterentwickelt – natürlich auch auf Grundlage vergangener Ereignisse und daraus resultierender Erfahrungen. Die jüngsten Ereignisse aus dem vergangenen Jahr, wie etwa der Brand im Terfener-Tunnel, die Stürme und das Hochwasser, haben eindrücklich gezeigt, dass wir in Tirol gut aufgestellt sind. Mit dem Lawinenwarndienst des Landes Tirol haben wir zudem eine hervorragend funktionierende Einrichtung geschaffen, die sich tagtäglich mit dem Thema Lawinengefahr und der Warnung und Sensibilisierung der Bevölkerung auseinandersetzt“, resümiert der Leiter des Zentrums für Krisen- und Katastrophenschutz Rizzoli.
Das Schlussbild des diesjährigen Sicherheitsempfangs des Landes Tirol gehörte ganz dem Nachwuchs: zahlreiche Jugendgruppen der Einsatzorganisationen wurden auf die Bühne geholt. „Die vielen Jugendlichen, die sich bereits jetzt in den Tiroler Einsatzorganisationen engagieren, lassen uns in eine erfolgreiche Zukunft blicken“, so der Landeshauptmann abschließend.