Steiermark: Sicherheitspolizeiliche Fallkonferenzen - Eine bisherige Bilanz
Foto: LPD Stmk
Seit Jänner 2020 sind die so genannten Fallkonferenzen gesetzlich verankert. Sie stellen eine wesentliche Säule in der Gewaltprävention dar und bieten die Möglichkeit zur Vernetzung zwischen Sicherheitsbehörden und anderen Bereichen. Das Gewaltschutzzentrum und die Landespolizeidirektion Steiermark luden heute, 8. März 2021, zu einer Fachveranstaltung zu diesem Thema ein.
Die sicherheitspolizeiliche Fallkonferenzen wurden geschaffen, um gefährdeten Personen rasch einen möglichst effektiven Schutz zu bieten und auf den Einzelfall abgestimmte Schutzmaßnahmen im Sinne eines individuellen Risiko-Managements zu erarbeiten. Involviert sind Akteure unterschiedlicher Bereiche. Diese Vorgehensweise fördert einen gegenseitigen Informationsaustausch und ermöglicht die ganzheitliche Betrachtung eines konkreten Falls.
„Die durch die sicherheitspolizeilichen Fallkonferenzen forcierte Zusammenarbeit mit anderen Bereichen bietet uns eine erweiterte Betrachtungsmöglichkeit bei den ausgewählten Einzelfällen. Dadurch kann den von Gewalt betroffenen Personen noch gezielter geholfen werden. Sie sind somit auch als erweiterte Schutzmöglichkeiten für die Polizei zu verstehen“, erklärt Landespolizeidirektor Gerald Ortner. Die bisherigen Erfahrungen seien, so der Polizeichef, als äußerst positiv zu verstehen.
Eine Einschätzung, die auch Rudolf Keplinger, Leiter des Büros für Rechtsangelegenheiten der Landespolizeidirektion Oberösterreich betonte. Er versteht die sicherheitspolizeilichen Fallkonferenzen jedenfalls als ein neues Instrument, das ein einheitliches Vorgehen von Behörden und Organisationen sowie Vereinen möglich macht.
Auch für die Vertreterinnen des Gewaltschutzzentrums trägt diese gesetzliche Novelle zu einer Verbesserung in der Praxis bei. Marina Sorgo und Barbara Jauk des Gewaltschutzzentrums gingen bei der Fachveranstaltung vor allem auf die zukünftigen Chancen dieses Instruments ein: „Sicherheitspolizeiliche Fallkonferenzen machen es uns möglich, gemeinsame Sicherheitsstrategien in hochgefährlichen Fällen zu entwickeln. Derartige Fallkonferenzen erhöhen die Sicherheit in jedem einzelnen Hochrisikofall. Sie zeigen, dass Gewalt in der Familie nie eine Institution oder Behörde allein verhindern oder entschärfen kann, sondern dass dies nur gemeinsam möglich ist. Die gute Kooperation zwischen allen Behörden und Einrichtungen macht dies in der Steiermark möglich.“
Quelle: LPD Steiermark