Salzburg: Sie trotzen Schnee, Wind und Dunkelheit

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Foto: Land Salzburg / Franz Neumayr
01 Feb 19:46 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

Selbst bei viel Neuschnee wie jetzt ist auf den Winterdienst Verlass / Reportage und Interview aus dem Tennengau

(LK) 100 Zentimeter Neuschnee in wenigen Tagen. Wintereinbruch in Salzburg. In den Ohren der Wintersportler klingt das wie Musik, die Mitarbeiter der Straßenmeistereien im ganzen Land wissen: Jetzt ist voller Einsatz gefragt, Tag und Nacht, damit die Menschen möglichst sicher von A nach B kommen. Zum Beispiel im Tennengau, wo Christian Wallmann und Florian Klappacher sowie deren Chef Johann Steiger (Interview unten) spannende Einblicke geben.


Christian Wallmann aus Bad Vigaun ist sonst Werkstattmeister in der Straßenmeisterei Tennengau. Wenn es stark schneit wie in diesen Tagen, helfen aber alle zusammen und sie gehen es sehr konzentriert an. „Am schwierigsten ist es ganz in der Früh, wenn noch niemand gefahren ist und alles komplett weiß ist. Das ist richtig anstrengend. Oft gibt es ein so genanntes ,white out‘, also man sieht gar keine Konturen mehr“, so Wallmann und er fügt hinzu: „Fokussiert bleiben ist wichtig, egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit.“

„Schnee rausputzen“

Bei den derzeit großen Schneemengen sind zwei Schneepflüge hintereinander im Konvoi unterwegs. „Ich fahre voraus und räume von der Mitte der Straße weg, der zweite putzt den Schnee dann vom Straßenrand weg und räumt auch die Bushaltestellen aus“, erklärt Florian Klappacher aus Kuchl, der mit viel Fingerspitzengefühl den zweiten Lastwagen über die kurvigen und glatten Straßen in Gaisau und Krispl steuert.

„Wir kennen jeden Randstein“

„Jeder von uns hat eine bestimmte Strecke, hier kennt man jeden Randstein. Man muss sehr konzentriert sein und darf bei so viel Schnee wie heute auch nicht zu schnell sein, damit nichts kaputt wird“, so Klappacher. Einen Vorteil hat der Beruf aber: „Wenn man im Fahrzeug gescheit einheizt, sitzt man immerhin im Warmen“, schmunzelt der 25-Jährige Kuchler.

160 Mitarbeiter im ganzen Land

Florian Klappacher und Christian Wallmann sind zwei von rund 160 Mitarbeitern der Straßenmeistereien im ganzen Land Salzburg. Ohne sie geht nicht nur, aber vor allem bei Schneefall gar nichts mehr. „Natürlich fällt es manchmal schwer, wenn man mitten in der Nacht aufstehen muss und raus in den Schneesturm, aber der Sinn dahinter ist ein schöner und guter. Auf unsere Art und Weise helfen wir den Menschen, das ist doch positiv“, sprechen die beiden wohl auch vielen Kollegen aus dem Herzen. Wenn auch nicht immer alles auf einmal geht (siehe Interview).

24 Stunden, sieben Tage die Woche

200 Kilometer im Tennengau betreuen die Mitarbeiter der Straßenmeisterei, halten sie von Eis und Schnee frei und sorgen damit für sicheres Fahren – Tag und Nacht. Dahinter steckt viel Erfahrung und Professionalität. Das Landes-Medienzentrum (LMZ) hat mit Johann Steiger, Leiter der Straßenmeisterei Hallein gesprochen.

LMZ: Fällt viel Schnee, sollen möglichst alle Straßen gleichzeitig geräumt sein. Wie bereitet man sich vor?

Steiger: Es gibt genaue Einsatzpläne, welches Fahrzeug mit welchem Fahrer wo unterwegs ist. Das wird schon zum Saisonbeginn eingeteilt. Die Fahrer sind dann bei Bedarf sechs bis zwölf Stunden vorher in Rufbereitschaft und werden angerufen, sobald es losgeht.

LMZ: Wer koordiniert den Einsatz?

Steiger: Während der Wintermonate ist die Straßenmeisterei Tag und Nacht mit einem Einsatzleiter besetzt. Er beobachtet das Wetter auch die Straßenverhältnisse und verständigt die Fahrer.

LMZ: Wie wird gefahren?

Steiger: Wir haben den Bezirk in sechs Räumbereiche aufgeteilt, in denen jeweils ein Fahrer in der Frühschicht von 3.30 Uhr bis Mittag und einer in der Spätschicht nach Mittag seine Runden dreht. In rund zweieinhalb Stunden ist er wieder an der Zentrale, um Salz nachzuladen. Die Sole wird in eigenen Tanks mitgeführt.

LMZ: Reicht das aus, um die Straßen schneefrei zu bekommen?

Steiger: Bei starkem Schneefall wird auf den breiteren Straßen doppelt besetzt gestaffelt gefahren, ein Fahrzeug räumt in der Straßenmitte, dahinter ein zweites am Rand, das auch streut. Wird verwenden überwiegend Sole.

LMZ: Ist der Job im Schneepflug begehrt?

Steiger: Wir haben Urgesteine in der Mannschaft, die schon 30 Jahre und mehr ihren Dienst mit viel Erfahrung versehen. Bei den Jüngeren fällt schon auf, dass ihnen die Freizeitgestaltung wichtig ist. Auf der anderen Seite kann man durch die Diensteinteilungen verlässlich vorausplanen. Ich bin immer wieder überrascht, wie schnell junge Mitarbeiter für den fordernden Einsatz fit werden.

LMZ: Stichwort Sicherheit. Welche Maßnahmen gibt es da?

Steiger: Wir können alle Fahrzeuge mit GPS orten und sehen genau, wer wann wo unterwegs ist und war. So kann jede Fahrt nachvollzogen werden. Das ist hilfreich, wenn es rechtlichen Nachweis braucht. Schließlich sind wir verpflichtet, für beste Fahrverhältnisse zu sorgen. Und das tun wir – 24 Stunden, sieben Tage die Woche.


Quelle: Land Salzburg



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