Steiermark: Silvester 2020 - Vorläufige Bilanz
Alljährlich zählen die Feiertage zwischen Weihnachten und Silvester für die Einsatzkräfte zu den einsatzintensivsten Tagen des Jahres. Dies hat sich auch im heurigen Jahr, trotz Lockdown, nicht verändert. In der Steiermark zieht man jedoch eine positive Bilanz, zudem über die Stränge schlagende Feierlichkeiten offenbar ausblieben.
Auch wenn eine umfassende Auswertung derzeit noch nicht abschließend vorliegt, zieht die steirische Polizei eine vorläufige Bilanz. Quer durchs Land führten die steirischen Beamten gemäß Auftrag der Behörden verstärkte Kontrollen hinsichtlich der Einhaltung der Corona-Maßnahmen und Pyrotechnikbestimmungen durch. Alleine über 1.800 Notrufe, knapp 600 Einsätze (davon in etwa knapp die Hälfte wegen Lärm, Pyrotechnik oder Corona-Bezug) in der gesamten Steiermark zeigen auch in Mitten des dritten Lockdowns eine einsatzreiche Nacht.
Schwerpunktkontrollen in Graz
Insbesondere die Grazer Polizei zeigte verstärkte Präsenz im öffentlichen Raum. Dabei ahndeten die Beamten über 100 Verwaltungsübertretungen wie beispielsweise Lärmerregungen, Ordnungsstörungen oder Übertretungen gegen das Pyrotechnikgesetz. Dazu kommen 124 festgestellte Verstöße gegen das Covid-19-Maßnahmengesetz. Auch Mistkübelbrände und beschädigte Fenster durch Pyrotechnik waren festzustellen. Eine Person verletzte sich durch eine fehlgeleitete Rakete leicht.
Kurzfristig gefordert war die Grazer Polizei gegen Mitternacht, als mehrere hundert Menschen auf den Grazer Schlossberg strömten. Durch präventives und dialogorientiertes Einschreiten sowie Lautsprecherdurchsagen kam es jedoch auch hier zu keinerlei Problemstellungen oder größeren Beanstandungen. Die Menschenmenge löste sich kurz nach Mitternacht rasch auf. Und auch die Grazer Straßen waren großteils menschenleer. Verglichen mit den Vorjahren resümiert die Grazer Polizei eine ruhige Silvesternacht.
Verletzte und Brände
Ein abgefeuertes Feuerwerk in Weitendorf bei Wildon (Bezirk Leibnitz) führte zu schweren Verletzungen eines 45-jährigen Mannes. Gemeinsam mit seiner Frau und seinem Sohn schoss er kurz nach Mitternacht eine Feuerwerksbatterie (Kategorie F2) mit 47 Schuss im Bereich seiner Zufahrt ab. Dabei entfernte er sich nach der Entzündung lediglich wenige Meter, wobei die auf eisigem Untergrund abgestellte Batterie offenbar kippte und eine der Raketen den Mann im Gesicht traf. Der 45-Jährige wurde vom Roten Kreuz ins UKH Graz eingeliefert und erlitt Verletzungen am Auge. Er wird nach den Bestimmungen des Pyrotechnikgesetzes angezeigt.
In Selztahl (Bezirk Liezen) geriet ein Einfamilienhaus durch eine abgefeuerte Rakete in Brand, nachdem sie eine Kunststoff-Mülltonne im Eingangsbereich des Heizraumes in Flammen gesetzt hatte. Mehrere Quadratmeter des Vollwärmeschutzes fingen Feuer. Durch die ebenso in Brand geratene Katzenklappe wurde auch der Heizraum aufgrund der Rauchniederschläge und Hitze stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Feuerwehren Selzthal und Rottenmann standen mit 36 Einsatzkräfte im Einsatz und löschten den Brand. Verletzt wurde niemand. Die Schadenshöhe sowie der Verursacher sind unbekannt.
Quelle: LPD Steiermark