Österreich: Silvesternacht 2025 - Erste Bilanz der Bundespolizei
Lagebild großteils ruhig – aber mehr Anzeigen – Sicherstellungen plus 100 Prozent - Attacken auf Polizeieinheiten
Die Silvesternacht 2025 zählt zu den größten geplanten Polizeieinsätzen im Jahr. In allen Bundesländern waren Streifen- und Sonderkräfte im Einsatz, um einen guten und sicheren Jahreswechsel zu ermöglichen.
Das bundesweite Lagebild präsentiert sich am Neujahrsmorgen eher ruhig, einige Zwischenfälle sowie eine große Zahl an Sicherstellungen und Anzeigen sind jedoch zu verzeichnen.
Attacken auf Polizisten
Laut vorläufiger Bilanz der Generaldirektion für die öffentliche Sicherheit kam es in Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark zu gezieltem Bewurf von Exekutivbediensteten mit Knall- oder Feuerwerkskörpern. Im Zuge der Einsätze wurden österreichweit 20 Bedienstete verletzt, 13 davon durch ebendiese Angriffe.
Zumindest ein Polizist erlitt im Zuge einer Festnahme eine schwere Verletzung an der Hand und konnte seinen Dienst nicht fortsetzen. Die Tatverdächtigen dieser Angriffe sind großteils bekannt und werden entsprechend strafgerichtlich verfolgt.
Sicherstellungen und Anzeigen
Besondere Konsequenz zeigten die eigensetzten Polizistinnen und Polizisten bei den Sicherstellungen von Pyrotechnik: Mit über 9.100 ist gegenüber dem Vorjahr ein Plus von knapp 100 Prozent zu verzeichnen. Die Landespolizeidirektionen melden darüber hinaus 18 strafrechtliche und zehn verwaltungsrechtliche Festnahmen sowie über 2.300 Identitätsfeststellungen.
Laut derzeitigem Stand wurden 21 Anzeigen wegen (fahrlässiger) Körperverletzung durch pyrotechnische Gegenstände erstattet, 75 Anzeigen wegen Sachbeschädigungen, die durch den unsachgemäßen Gebrauch von Pyrotechnik verursacht worden waren. 29 Anzeigen erfolgten wegen Brandstiftung oder fahrlässiger Herbeiführung einer Feuersbrunst durch pyrotechnische Gegenstände. Zwölf weitere Anzeigen erfolgten im Zusammenhang mit Unfällen durch pyrotechnische Gegenstände.
Diese Zahlen spiegeln die der Polizei gemeldeten Vorfälle wider, eine hohe Dunkelziffer ist anzunehmen.
Im Rahmen der Silvestereinsätze wurden 93 Organmandate und 584 Verwaltungsanzeigen nach dem Pyrotechnikgesetz sowie den jeweiligen Landesgesetzen ausgestellt; 438 Personen wurden nach diesen Regelungen angezeigt.
Bei fast allen Bereichen - Straf- und Verwaltungsrecht gleichauf - zeigt sich im Vergleich zum Vorjahr eine teils signifikante Erhöhung der Anzeigen. Dies wird einerseits auf die intensive Kontrolltätigkeit der Exekutive, andererseits aber auch auf eine höhere Anzeigenbereitschaft seitens der Bevölkerung zurückgeführt.