Wien: Sima/Franz - Raus aus dem Asphalt - Favoritenstraße bekommt komplettes Facelifting
Foto: PID/Christian Fürthner
Großräumige Begrünung und Kühlung der beliebten Einkaufsstraße – 135 Baum- und Strauchpflanzungen – 2.500 m2 zusätzliches Grün
Mitten im Herzen Favoritens erstreckt sich die rund 1,3 Kilometer lange Fußgänger*innenzone in der Favoritenstraße - vom Platz der Kulturen bis hin zum Reumannplatz. Sie zählt zu einem der längsten verkehrsberuhigten Bereiche Wiens. Das aktuelle Erscheinungsbild der Einkaufsstraße ist in die Jahre gekommen, stark versiegelt und wenig begrünt. Das soll sich nun grundlegend ändern! Unter dem Motto „Raus aus dem Asphalt“ wird die Favoritenstraße in zwei Bauabschnitten umgestaltet und maximal begrünt. Der erste Teil vom Platz der Kulturen bis zur Landgutgasse – inklusive Columbusplatz – startet im Sommer 2024 und wird im Herbst 2025 fertig sein. Das Gesamtprojekt soll sich bis zum Reumannplatz strecken und im Herbst 2027 abgeschlossen sein.
Planungsstadträtin Ulli Sima hat heute mit Favoritens Bezirksvorsteher Marcus Franz die Pläne zur Attraktivierung präsentiert. „Es geht wahrlich Schlag auf Schlag bei unseren Umgestaltungsmaßnahmen nach dem Motto ‚Raus aus dem Asphalt‘ und mit der Favoritenstraße steht ein weiteres echtes Highlight auf dem Programm. Rund 40.000 Passant*innen sind täglich auf der Einkaufsstraße unterwegs. Mit einer großflächigen Versiegelung ist sie aber gerade im Sommer ein echter Hitze-Hotspot. Mit unserer Umgestaltung verschaffen wir neben rund 135 neuen Baum- und Strauchpflanzungen auch ein modernes Erscheinungsbild“, so Planungsstadträtin Ulli Sima.
„Der obere Bereich vom Reumannplatz bis zum Verteilerkreis hat vor fünf Jahren gezeigt, wie eine erfolgreiche Gestaltung der Favoritenstraße aussehen kann. Jetzt hat die ‚Untere Favoritenstraße‘ die Chance, attraktiver zu werden und mehr Publikum anzuziehen. Vor allem der Teil zwischen dem Platz der Kulturen und der Landgutgasse, der vormals zwischen den Mauern der Bahngleise eingezwängt war, ist jetzt nicht mehr isoliert, weil er durch die beiden Stadtentwicklungsgebiete Sonnwendviertel und jüngst dem Neuen Landgut nach beiden Seiten hin geöffnet wurde. Das sind alles gute Voraussetzungen für eine künftig positive Entwicklung“, betont Bezirksvorsteher Marcus Franz.
Herausfordernde Ausgangslage über der U1
Da die U1 direkt unter der Favoritenstraße verläuft, sind Baumpflanzungen nicht nur statisch eine Herausforderung: auch der Wurzelraum hätte auf der teilweise nur 20 cm dicken Überdeckung nicht ausreichend Platz.
Generell befindet sich entlang der Favoritenstraße daher wenig Begrünung – rund 99 % der Flächen sind versiegelt – und die derzeitigen Pflanzsäulen und mobilen Baumtröge spenden nicht ausreichend Schatten.
Die Neugestaltung der „Unteren Favoritenstraße“ ist mehr als nur eine städtebauliche Veränderung. Sie verkörpert unsere Vorstellung für ein nachhaltiges, klimafittes und zukunftsfähiges Wien. Mit einer Begrünung von rund 2.500 Quadratmetern setzen wir starke Maßnahmen für Kühlung und Beschattung und schaffen einen urbanen Raum, der den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger entspricht. Diese Umgestaltung vereint politische Entschlossenheit mit fachlicher Expertise, um eine lebenswerte Stadt für alle zu schaffen,“ sagt NEOS Wien Stadtplanungssprecherin Selma Arapovic.
Klimafitte Zukunft der Favoritenstraße
In den nächsten Jahren wird die Favoritenstraße im großen Stil umgestaltet und ins neue Jahrhundert geführt. Mittels maximal möglicher Begrünung von rund 2.500 m2 wird die Straße gekühlt und urbane Hitzeinseln damit künftig vermieden. Die neuen Baum- und Strauchpflanzungen auf der dünnen Überdeckung von U-Bahn oder Tiefgarage werden durch erhöhte Pflanzentröge ermöglicht. So gelingt es, entlang des gesamten Straßenzuges sowie am Platz der Kulturen und am Columbusplatz rund 135 neue Baum- und Strauchpflanzungen zu errichten. Sie werden mit Sitzmöglichkeiten, Wasserelementen und Aufenthalts- und Bewegungsbereichen ergänzt.
Einheitliches Erscheinungsbild
Die beliebte Einkaufsmeile wird aber nicht nur begrünt, sondern auch insgesamt modernisiert und gestalterisch „aufgeräumt“, prägt doch eine zunehmende „Verhüttelung“ aktuell das Bild der Fußgängerzone. Im Rahmen einer Zonierungsverordnung werden – wie schon beispielsweise auf der Kärntner Straße üblich – die Standorte für Schanigärten, Imbissstände und Co. künftig vorab festgelegt sein. Die Gastgärten werden einheitlich angeordnet, um so die kommerziellen Nutzungen im öffentlichen Raum gezielt zu strukturieren und den Platz für Begrünung und freie Aufenthaltsbereiche sicherzustellen.
Umbau in 2 Phasen
Die erste Planungs- und Bauphase betrifft die Umgestaltung der Favoritenstraße vom Platz der Kulturen bis zur Landgutgasse sowie die Umgestaltung des Columbusplatzes. Im Sommer 2024 starten die Vorarbeiten, die Stadt Wien – Wiener Wasser und die Wiener Netze erneuern Wasser- und Gasrohre, danach beginnen die umfassenden Umbauarbeiten, die im Herbst 2025 fertiggestellt sein werden.
In diesem Abschnitt sind aufgrund der Tieflage des U-Bahn-Bauwerkes größere Baumneupflanzungen umsetzbar, laut aktueller Planung sind rund 25 Baum- und 30 Strauchpflanzungen vorgesehen.
Der Platz der Kulturen soll ebenfalls begrünt und neu gepflastert werden, eine Nutzung für Veranstaltungen oder Wochenmärkte wird weiterhin möglich sein. Neue Sitzgelegenheiten unter den Bäumen und ein großes Wasserspiel werten den derzeit trostlosen Platz zu einem attraktiven Grätzl-Treffpunkt auf.
Auch der Columbusplatz wird maximal begrünt und mit Sitzgelegenheiten und einem öffentlichen Spiel- und Sportbereich ausgestattet. Das bestehende Wasserspiel bleibt erhalten.
Ein neues Beleuchtungskonzept mit hochwertigen, modernen LED-Lampen sorgt darüber hinaus für eine bessere Ausleuchtung und ein gesteigertes Sicherheitsgefühl im gesamten Projektgebiet.
In der zweiten Phase wird die Favoritenstraße von Landgutgasse bis Reumannplatz attraktiviert. Hier ist die Umsetzung von Frühjahr 2026 bis Herbst 2027 geplant. Aufgrund der seichten Lage der U-Bahn-Anlagen sind großkronige Baumneupflanzungen nicht möglich, stattdessen sollen hier rund 80 Hochstammsträucher eingesetzt werden.
Zudem sorgen zwei neue Wassertische und zwei neue Trinkbrunnen entlang der Straße für zusätzliche Erfrischung. Auch hier soll die in die Jahre gekommene Beleuchtung modernen LED-Lampen weichen.
Quelle: Stadt Wien