Wien: Sima/Gaal - Gemeindebau wird zum Öko-Kraftwerk
Foto: PID/Christian Fürthner
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Hausgemachter Sonnenstrom für die Ameisbachzeile: Dutzende Wienerinnen und Wiener können sich an neuer Gemeinschafts-Photovoltaikanlage beteiligen
Die Wiener Solaroffensive macht immer mehr Dächer zu Kraftwerken mitten in der Stadt. Mit einer neuen Gemeinschafts-Photovoltaikanlage in Ottakring wird bald auch ein Gemeindebau zum Öko-Kraftwerk. Die Bewohnerinnen und Bewohner der mehr als 160 Wohneinheiten in der Ameisbachzeile 119 - 123 können dann Sonnenstrom vom eigenen Hausdach beziehen. „Die Nutzung von Sonnenenergie ist ein wesentlicher Baustein in unserem im Jänner präsentierten 50-Maßnahmen-Paket, um Wien CO2-neutral zu machen. Ich freue mich, dass künftig auch BewohnerInnen im Gemeindebau die Möglichkeit haben, ihren Sonnenstrom direkt vom eigenen Dach zu beziehen und dabei auch noch bares Geld zu sparen. Ein weiterer wichtiger Schritt am Weg zur Klimamusterstadt Wien!“, so Ulli Sima, Stadträtin für Umwelt und Wiener Stadtwerke.
„Klimaschonende Maßnahmen sind für mich ein wichtiger Teil sozialer Wohnbaupolitik. Das Wiener Wohnbau-Modell ist beim Thema Klimaschutz aufgrund unserer hohen Innovationskraft schon seit vielen Jahren ein internationaler Vorreiter. Ich freue mich daher sehr, dass der Gemeindebau ein wichtiger Partner der Wiener Solar-Offensive ist“, so Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal.
„Ottakring ist ein Vorzeigebezirk, wenn es um Klimaschutz geht. Seit Jahren setzen wir hier gemeinsam mit den Ottakringerinnen und Ottakringern viele Maßnahmen vom Cooling Spot bis zum Brunnenmarkt als Nahversorger. Dieses Projekt ist ein weiteres Beispiel dafür, dass die Energiewende nur gemeinsam gelingen kann“, betont Bezirksvorsteher Franz Prokop.
Bis Ende September: Gemeindebau-KlimaschützerInnen gesucht
Die Bewohnerinnen und Bewohner können über einen eigenen Tarifvertrag Sonnenstrom vom eigenen Dach beziehen. Die Investitionskosten für die Anlage in Höhe von 150.000 Euro trägt Wien Energie. „Mit einer Gemeinschafts-Photovoltaikanlage können auch Bewohnerinnen und Bewohner von Mietswohnungen lokalen Sonnenstrom beziehen und etwa ein Drittel des Jahresstrombedarfs über das eigene Solarkraftwerk abdecken. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern aus das Geldbörserl“, betont Michael Strebl, Geschäftsführer von Wien Energie.
„Die Dachflächen der Gemeindebauten bieten ein großes Potential für neue Photovoltaik-Anlagen in der Stadt. Als Maßnahme für den Klimaschutz wollen wir den Ausbau in Kooperation mit Wien Energie forcieren und so möglichst vielen Gemeindebau-MieterInnen die Möglichkeit geben, Strom vom eigenen Dach zu beziehen“, erklärt Wiener Wohnen-Direktorin Karin Ramser.
Bis Ende September sind die BewohnerInnen der 162 Wohneinheiten aufgerufen, bei der Gemeinschaftsanlage mitzumachen. Die Anmeldung ist einfach unter [email protected] möglich und läuft noch bis Ende September. Insgesamt soll die Anlage bis zu 183 Kilowattpeak Leistung haben und auf die 5 Teilgebäude aufgeteilt werden. Die genauen Dimensionen sind von der Teilnehmer-Anzahl abhängig. Bei vollem Ausbau spart die Anlage am Gemeindebau künftig bis zu 65.000 Kilo CO2 pro Jahr. Die Inbetriebnahme ist bis Sommer 2021 geplant.
Gemeinschaftsanlagen: Mehr als 500 TeilnehmerInnen in Wien
Wien Energie betreibt bereits sechs Gemeinschafts-Solarkraftwerke auf Mehrparteienhäusern, davon eines im Gewerbe, mit insgesamt 514 Kilowattpeak Leistung. 15 weitere Anlagen sind bereits in Umsetzung oder im Zuge von Gebäude-Neuerrichtungen im nächsten Jahr geplant. Insgesamt haben sich bisher Bewohnerinnen und Bewohner von mehr als 500 Wohnungen in Wien für den Sonnenstrom vom eigenen Hausdach entschieden. Die Teilnahmequote pro Mehrparteienhaus liegt im Neubau bei durchschnittlich bei 60 Prozent der Wohneinheiten, im Bestand etwas niedriger.
Quelle: Stadt Wien